Automatik - Rauschen bzw. Zischen beim Beschleunigen

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Hallo!

Wir haben am Freitag den Anni ( 2.0 LPT Automatik ) eines Clubkollegen auf FPT und Stg1 Steuergerät umgerüstet.
Bei der anschließenden Probefahrt ( ich bin dummerweise vorher nicht damit gefahren ) fiel mir bei starkem Beschleunigen ein rauschendens oder zischendes Geräusch auf.
Hätte der Wagen eine Ladedruckkontrolle, würde ich getippt haben, dass da der Schlauch abgerutscht ist.
Da er die aber nicht hat, muss es etwas anderes sein.
Das Geräusch ist auch im Innenraum deutlich zu hören, ein abgerutschter Unterdruckschlauch also eher unwahrscheinlich ( ich habe auch keinen gefunden ) .

Mein - hoffentlich unbegründeter - Verdacht: Kann es sein, dass die Bremsbänder beim Beschleunigen durchrutschen? Falls ja, ist das ein Fall für eine Komplettrevision oder lassen sich die Bremsbänder auch bei eingebautem Getriebe nachstellen? Und falls ja wie und wo?
ATF ist genug drin und auch sauber und nicht verbrannt...
 
Ziehe doch erstmal den APC-Kram ab. Und dann schaue (eher: höre), ob es sich damit ebenso verhält.
 
Vielleicht sollte man nun mal alle Manschetten der LD-Verrohrung checken und die Schellen nachziehen.
 
Sollten die Bremsbänder durchrutschen, sollte man das auch deutlich am Verhalten des Drehzahlmessers in Relation zur Geschwindigkeit erkennen können...
 
Vielleicht sollte man nun mal alle Manschetten der LD-Verrohrung checken und die Schellen nachziehen.
Was meinst Du mit Manschetten der Ladedruckverrohrung?
Die Schläuche zum APC Ventil sind neue Silikonschläuche. Unten an den Anschlüssen von Turbo, Wastegate und Ladeluft-Rohr ( oder wie auch immer man das nennt ) haben wir Schellen montiert, oben am APC ( wie bei meinen 9000 ) sind keine. Sollten da auch welche hin ( wie gesagt, bei meinen sind keine und ich habe das Geräusch nicht ) ?
 
Was meinst Du mit Manschetten der Ladedruckverrohrung?

Naja, einfach ALLE Verbindungen vom Lader bis zur Drosselklappe.
Vorher lief der Wagen mit max 0,45 bar (wenn überhaupt) nun mit dem doppeten Druck, was vorher gerade noch dicht war, muss es nun nicht mehr sein.
 
Riss in der Manschette an der Drosselklappe...unten nachsehen..
 
Bitte entschuldigt meine Unwissenheit, aber was meint Ihr mit Manschette? Ich kenne den Ausdruck nur in Verbindung mit den Hydrauliksystemen oder am Fahrwerk...
 
Alles klar, jetzt weiß ich, was gemeint ist. Ich war nur durch den Ausdruck Manschette irritiert.
 
Wenn das wastegate im Lader zu früh öffnet, gibt es ebenfalls ein rauschendes Geräusch...weil die Abgase dort durch ein Klappen-Ventil bläst.
Bei mir war auch mal das Messingröhrchen vom Leerlaufregelventil aus dem Drosselklappengehäuse herausgerutscht. Gab dann sogar sehr laute Zischgeräusche beim Beschleunigen.
 
So, hier nun endlich die Auflösung des Rätsels:

Als ich den Wagen das nächste mal zu Gesicht bekam, habe ich mir alles noch einmal genau angeschaut und dabei ist mir aufgefallen, dass in dem "Plastikrohr", das vom Turbo zum Luftfilter geht, ja diverse Abzweiger bzw. Anschlüsse sind. Ganz links ist der beim Softturbo verschlossene Anschluss, an den beim Vollturbo einer der drei Schläuche zum APC Ventil geht. Und gleich daneben ist ein Anschluss, in den mittels eines Metallstutzens der Schlauch , der oben an die Drosselklappe geht, gesteckt wird. Dieser Anschluss war regelrecht zerbröselt, der Schlauch samt Metallhülse ließ sich auch bei angezogener Schlauchschelle einfach rausziehen.
Ich war also relativ siegessicher, den Fehler gefunden zu haben. Ein solches Plastikrohr lag bei mir auch noch aus einem Schlachter ausgebaut herum.
Also haben wir es heute getauscht, sämtliche Leitungen und Schläuche wieder angeschlossen und die Schellen gut festgezogen.

Umso größer war die Enttäuschung, dass bei der anschließenden Probefahrt, die Leistung ebenso mau war wie vorher und das Geräusch immer noch da...

Also noch einmal alle Unterdruckschläuche genauestens inspiziert. Und dabei fiel mir dann auf, dass der Bereich unter der Drosselklappe auffallend ölig war. Und als ich dann hingegriffen habe, war mir auch klar warum:
Der Schlauch, der von UNTEN in die Drosselklappe mündet war komplett lose. Und zwar war nicht der Schlauch selbst abgerutscht, sondern die Messinghülse, die an sich unten im Drosselklappengehäuse verpresst sein sollte und an der der Schlauch mit einer Schlauchschelle befestigt ist, samt Schlauch ausgerissen.
So wie es @der41kater schon kurz angedeutet hatte
Bei mir war auch mal das Messingröhrchen vom Leerlaufregelventil aus dem Drosselklappengehäuse herausgerutscht. Gab dann sogar sehr laute Zischgeräusche beim Beschleunigen.
Nun war ich einigermaßen unschlüssig, wie ich weiter vorgehen sollte.
Einkleben mit "Zwei Komponenten Kleber" wäre vermutlich eine Möglichkeit. Das hätte aber bedeutet, dass der Wagen mindestens einen Tag nicht mobil gewesen wäre bis der Kleber ganz ausgehärtet gewesen wäre aber der Besitzer des guten Stücks wohnt mehrere Stunden von mir entfernt und wollte definitv noch heute damit nach Hause. Außerdem war ich nicht vollkommen sicher, wie Öl- Hitze- und sonstwas-beständig der Kleber letztlich wäre.
Ursprünglich ist die Hülse offenbar verpresst. Die Kante mit einem Dorn und einem Hammer etwas umzubördeln funktionierte nicht, weil ich einerseits sowieso nur an der Hinterkante etwas hätte ausrichten können und weil ich sowieso mit jedem Schalg die Hülse erneut unten aus dem Drosselklappengehäuse geschlagen habe.
Die Lösung war letzlich folgende:
Ich habe mir aus einer Schraube, einer 1/2 Zoll 10mm Nuss mit schön gerundeter Schulter, und ein paar Beilagscheiben ein Werkzeug gebaut.
Die Nuss von oben her ( also im Inneren des Droselklappengehäuses ) in das bis zum Anschlag eingesteckte Messingröhrchen gesteckt, von unten durch das Messingröhrchen eine mit einer großen Beilagscheibe versehene Schraube gesteckt. Oben noch eine große Beilagscheibe aufgesteckt und das ganze mit einer Mutter versehen. Durch das Anziehen der Mutter wurde dann die Nuss langsam in das Messingröhrchen eingepresst und hat so den oberen Rand wieder etwas aufgeweitet und umgebördelt. Vorher habe ich das Röhrchen sicherheitshalber doch noch mit 2-Komponenten-Kleber bestrichen, der nun allerdings keine Haltefunktion, sondern bestenfalls noch eine zusätzliche Dichtfunktion hat.

Das Röhrchen saß danach bombenfest im Drosselklappengehäuse, die anschließende Probefahrt war ein voller Erfolg. Das Geräusch ist weg und der Wagen geht nun endlich so, wie man es sich von einem 2.0 FPT Stg1 mit Automatik nicht besser wünschen kann.

Das einzige, was mich wirklich wundert ist, wie der Wagen vorher überhaupt gefahren ist... Mit dem ausgerissenen Röhrchen ist definitv ein Großteil des Ladedrucks in den Tiefen des Motorraumes verschwunden. Damit blieb eigentlich bestenfalls ein niedrig verdichteter Sauger mit Automatik... Und dafür wieder lief die Kiste eigentlich schier unglaublich gut...
Aber jetzt: :biggrin::biggrin::biggrin::biggrin::biggrin::biggrin::biggrin::biggrin::biggrin::biggrin::biggrin::biggrin::biggrin:
 
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...
Also noch einmal alle Unterdruckschläuche genauestens inspiziert. ...
Der Schlauch, der von UNTEN in die Drosselklappe mündet war komplett lose. ...

Die Suche nach Lecks betrifft natürlich den ganzen Motorraum.:cool:

2K-Epoxid-Kleber gibt es übrigens auch relativ rasch aushärtend, z.B. StabilitExpress, damit ist die Fuhre nach ca. 30 Minuten fahrbereit.

/HB-EX: zitat repariert
 
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Natürlich!
Nur war das überhaupt nicht zu sehen. Erst als ich den Schlauch angegriffen habe, ist klar geworden, dass er oben überhaupt nicht mehr im Drosselklappengehäuse steckt...
 
Ursache gesucht und gefunden und instandgesetzt. WIE instandgesetzt, ist letztendlich egal.
Ich hatte damals 2-Komponentenkleber von Teroson verwendet. Das Zeug ist Öl und Kraftstoff-resistent und klebt bombenfest.
Das Zeug wird auch noch von anderen Marken vertrieben...kommt wahrscheinlich alles aus einer einzigen Chemie-Fabrik. :smile:
Den selben Kleber gibt es auch von Normfest oder Innotec. Ähnlich wie es mit den Scheibenklebern ist. 4 Vertriebsmarken,4 Namen, 4 Verpackungen, und nur ein Hersteller. :biggrin:
 
Die Stelle ist aber, zumindest bei gelegendlichem Betrieb deutlich oberhalb vom GLD, auch ein Klassiker. Hatte ich bisher an 3 verschiedenen 9000ern gehabt.
 
Die Stelle ist aber, zumindest bei gelegendlichem Betrieb deutlich oberhalb vom GLD, auch ein Klassiker. Hatte ich bisher an 3 verschiedenen 9000ern gehabt.
Ja, kommt häufiger vor, daß das Rohr dort seinen Platz verlässt.
Klaus und ich haben 2-K-Kleber verwendet. Und Du?
Da zischt es auch bei Grundladedruck...und zwar deutlich im Innenraum hörbar...wenn man nicht taub und absolut resistent gegenüber technischen Veränderungen beim Fahren ist.
Solche Menschen gibt es auch. Die fahren, bis der Motor nur noch festgelaufen ist.
Oder ein Getriebelager so zerstört ist, daß es nur noch Krümel gibt.
Es gibt nur wenige Dinge, die ich nicht selber gesehen und erlebt habe.
Bei 40 Jahren bekomme ich locker 300 Seiten voll.
 
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