Motor .- Lebensdauer Ausgleichswellenlager

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Mir ist klar, dass ich jetzt den echten Experten nichts Neues erzähle, aber da ich selbst in den letzten 20 Jahren drei 96er gefahren habe und mir das überhaupt nicht so klar war, poste ich es nun hier.

Ausgangspunkt meines Aha-Erlebnisses war, dass ich für meinen 96 einen neuen Motor bekomme. Einfach nur aus Spaß an der Freude und nicht aus irgendeiner Notwendigkeit heraus. So dachte ich zumindest...
Da der originale aber geradezu lächerliche nachvollziehbare 113tKm drauf hat, wollte ich den unbedingt als Reservemotor hinstellen.
Und musste zu meiner nicht geringen Überraschung hören und auf Detailfotos sehen, dass die Ausgleichswellenlager aber sowas von hinüber sind. Expertenprognosen nach wäre ich damit wohl nicht mehr weit gekommen.
Ich habe anschließend gegoogelt und auch in Ford Foren entsprechendes gefunden:

Die Lebensdauer der Ausgleichswellenlager liegt offenbar bei 70 - 100 tKm ! Viel mehr ist selbst bei pfleglicher Behandlung und regelmäßigen Ölwechseln nicht drin.

Ich poste das einfach deshalb, weil mein Wagen aus Erstbesitz stammt, moderat gefahren und regelmäßig gewartet wurde und ich nicht mal im Traum daran gedacht hätte, dass ich diese Lager überhaupt überprüfen sollte.

Insofern, wenn Ihr bei Euren V4 Motoren nicht definitiv wisst, dass sie deutlich unter 100tKm gelaufen haben, kontrolliert zumindest das Spiel der Ausgleichwellenriemenscheibe!
 
Bei meinem 95 (Gerald, Du kennst ihn) hatte ich das Problem mit dem Ausgleichswellenlager. Ohne für mich erkennbare Vorankündigung ging über das verschlissene Lager der Öldruck dann völlig weg und damit der Motor ins Jenseits.
Ich habe daraus gelernt, dass das Lager ein primitives Weissblechteil mit begrenzter Lebensdauer ist, über das sich bei fortschreitendem Verschleiß der Öldruck abbaut.
Deshalb empfehle ich, sich bei einem V4 einen Öldruckmesser einzubauen, um einen über das Ausgleichswellenlager verursachten Motorschaden vorzubeugen. Wenn die Öldrucklampe angeht kann der Motor schon hin sein, wie bei mir geschehen.
 
Hallo Dansaab,
das mit dem Öldruckmesser ist ein guter Hinweis!
Derzeit sehen bei meinem Motor die AGW-lager zwar noch gut aus, die Laufleistung seit der letzten Überholung ist allerdings völlig unklar. Eine Kontrolle des Drucks wäre also sehr hilfreich.
Ich suche derzeit noch nach einer optisch ansprechenden Umsetzung aber auch nach einer einfachen Möglichkeit das notwendige Kabel in den Innenraum zu legen....

Vg, 96-Rookie
 
Bei meinem war nicht mal ansatzweise ein Flackern der Öldrucklampe oder sonst irgendein Warnzeichen zu bemerken. Die Fotos des Lagers sind aber erschreckend!
 
Die Lager sind übrigens aus Weissmetall und nicht aus Weissblech.
Das ist was ganz Anderes.

Ciao!
 
Ich gebe auch zu bedenken dass man beim Ausbau der Ausgleichswelle ein abgenutztes aber noch funktionsfähiges Lager zerstört.
Bei zwei V4 ist es mir nicht gelungen die Ausgleichwellen ohne Beschädigung der Lager auszubauen.
Bei hohem Kilometerstand bildet das Lager zum Rand hin einen leichten Wulst mit intakter Lauffläche.
Klopft man die Welle heraus, bleibt diese am Wulst hängen und reisst die geschwächte Lagerfläche mit.

Das sieht dann so aus:
(wie's vorher ausgeschaut hat kann man nicht genau sagen, jedenfalls nicht so - denn das hätte auch rasch einen Motorschaden zu Folge gehabt)

11300-1554807481-f8b75083d502ab74eb7656c64ebd0522.jpg

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Zuletzt bearbeitet:
Mhhh, also ich habe die Ausbrüche bis jetzt immer in der Ölwanne wiedergefunden!
Die Lagerflächen der Ausgleichswelle sind auch breiter als die Lager. Normalerweise entsteht da keine "Kante". Jedenfalls wenn die Welle da läuft wo sie soll. Und die Lager an ihrem richtigen Platz sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit der Kante kann ich auch nicht bestätigen.
Allerdings ist der Einbau recht knifflig. Ich hatte meine damals mit entsprechenden Drehteilen via Gewindestange eingezogen.
WIchtig ist, dass man die Bohrung von der Ölversorgung genau trifft.

Ciao!
 
Ich habe vor vielen Jahren einmal einen 96iger gekauft, der recht genau 100.000km gelaufen hatte. Bei dem bekam die Ausgleichswelle plötzlich Spiel, das Stirnrad zerbröselte und dadurch gab es keinen Antrieb der LiMa und WaPu mehr.
Diagnose damals: Lagerschaden der Ausgleichswelle defekt und dadurch auch Welle eingelaufen.
 
Man möge bedenken, wann der V4 von Ford konstruiert wurde. Damals waren 100.000km Laufleistung schon extrem viel.
Probleme des Motors waren/sind definitiv die Lager der Ausgleichswelle. Ist auch völlig logisch, denn diese Welle dreht doppelt so schnell, wie die Kurbelwelle.
Hinzu kommt die Belastung durch den Riemenantrieb.
Die meisten Motorschäden an diesem Motor waren in diesem Bereich zu finden. Lagerschäden an der Kurbelwelle oder Kolbenfresser sind da eher die Ausnahme.

Bevor es zu einem kapitalen Schaden kommt...kann man den Lagerschaden der Ausgleichswelle hören.
Die Stirnräder beginnen zu wackeln, kämmen in den Zähnen und dies gibt Klappergeräusche.
Das kann bei 70.000km passieren...oder erst bei 140.000km.
Die Riemenspannung spielt dabei eine große Rolle. Wenn zu stramm gespannt, leiden die Lager extrem.
 
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