SAABY65

Eine kleine Geschichte aus dem Leben eines überglücklich jungen Saab Fahrer....

Nachdem ich am Sonntag erschöpft von der Arbeit nach Hause gekommen bin, fiel ich erst einmal direkt auf Sofa. Während ich das Fußballspiel zwischen der Schweiz und Brasilien schaute,
scrollte ich nebenbei auf den üblich verdächtigen Websites umher und sah eine Saab Werbereklame. Auf den ersten Blick faszinierend - noch besser wurde es, als ich sah, dass der Verkäufer
nur 15km von mir entfernt wohnte... Also hielt ich kurz Rücksprache mit dem Senior und prompt habe ich einen Termin zur Besichtigung ausgemacht. Der einzige Haken war der Preis: 190€

Nachdem ich heute Mittag mit dem Rasenmäher im Garten unterwegs war, führte ich den Saab noch ein bisschen über Landstraßen aus, mit dem Ziel: "Saab Werbereklame". Als ich dort ankam,
wurde ich schon von einem durchaus sympathischen Mann empfangen. Ich stellte erstmal dar, dass ich eigentlich nur zum Gucken komme, da im Moment solch hohe Ausgaben für mich nicht tragbar sind.
Schnell war mir klar, der kennt sich mit Saab sehr gut aus, und das obwohl ein 5er BMW in der Garage stand. Die "Saab Werbereklame" sah tadellos aus. Nur ein kleiner Kratzer mehr nicht. Die Reklame
wurde für ein Ex-Saab Autohaus bestellt und nie mehr angebracht, durch die Insolvenz von Saab und dem Autohaus. Sie wollten sie wegschmeißen... Das witzige daran ist, dass Papa 2009 in einer anderen
Niederlassung sein Cabrio bestellte.... Und der Verkäufer der Saab Werbereklamen arbeitete in einer Zweigstelle im Bereich SAAB.

Durch sichtliche Begeisterung meinerseits und einem netten Gespräch wurde dem Verkäufer vermutlich ziemlich schnell klar, dass ich vielleicht ein "kleiner" Saab-Fan bin. Überzeugt war er dann, als er
meinen tierischen Mitfahrer Lasse sah, aber vor allem den Saab. Er war begeistert in was für einem Zustand der Saab dasteht "Und dann noch als Aero und XWD und V6" -
"Dazu noch die Farbkombination, ein Schiebedach und die Bose Anlage?" Er konnte es kaum glauben.

Nach Verhandlungen einigten wir uns dann auf einen Preis von 60€ ( Die Gründe: 1) Er wollte die Reklame in gute Saabhände abgeben 2) Seine Tochter absolviert genau wie ich auch ein FSJ und er meinte für
unsere Arbeit würden wir eh zu wenig raus bekommen) und eine Runde V6 fahren - über kurvige Landstraßen und ein wenig Autobahn. Er war sichtlich begeistert von Black Beauty....

Naja was soll ich sagen? Ich habe ein super Deko Objekt für Zuhause gefunden, und das obwohl ich nur Gucken wollte... Auf dem Heimweg, stellte ich mich dann noch zu Black Beauty´s großem Bruder ;)

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Nette Geschichte :top: Schick die zwei auf dem Bild
 
Da hast du ein echtes Schnäppchen gemacht :top::smile: Glückwunsch
 
Albanienrundreise mit dem Malibu

Anfahrt: München-Salzburg-Villach-Rijeka-Küstenstrasse Kroatien und Montenegro nach Shkodar
Rückfahrt: Shkodar-Hinterland Montenegro-Dubrovnik-Küstenstrasse Kroatien-Rijeka-Salzburg-München

Fahrdaten:


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Routenwahl (Nummerierung zeigen die Ruheplätze)


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Autofahren / Strassen:
Man sollte es tunlichst vermeiden, nach Einbruch der Dunkelheit noch auf den Strassen unterwegs zu sein. Zum einen sind die Strassen gespickt mit Schlaglöchern, deren Tiefe und Umfang unglaublich sein kann, zum anderen sind die Strassen Freilaufzonen für jegliche Art von Tieren.
Teilweise habe ich mich wie auf einer Slalomabfahrt gefühlt und konnte so manches Hinderniss nicht vollständig umfahren. Nicht täuschen lassen sollte man sich von "längeren", guten Abschnitten - hinter der nächsten Kurve lauert das nächste Schlagloch, bzw. eine Schotterpiste.
Man kommt also sehr langsam und geruhsam vorwärts (siehe Fahrdaten).

Camping:
Es gibt bislang noch wenige ausgebaute Campingplätze, deren Zufahrt zumeist auch sehr eng und steil ist.
Sanitäre Anlagen sind nicht auf dem gewohnten I/E/F, ect. Niveau.
Neben ausgewiesenen Campingplätzen, sind viele Standmöglichkeiten in Vorgärten vorhanden, welche Strom, Wasser, Dusche und WLAN haben. Diese sind meist für 5-10 WoMos, bzw Zelte.
Eine weitere Option sind Stellplätze, die von Restaurants und Bars zur Verfügung gestellt werden, ebenfalls mit Sanitärausstattung.
Nicht zu vergessen, freies Camping ist erlaubt und man findet in der schönsten Umgebung immer ein Ort, an dem man sich niederlassen kann.


Land und Leute:
In Vorbereitung auf diese Reise, war unsere Zielsetzung sowohl Natur-, wie auch Kultururlaub in Albanien zu verbringen.
In beiden Punkten wurden wir nicht enttäuscht. Neben typischen Städten, Dörfen und Gemäuern aus den letzten Jahrhunderten, erlebten wir herrliche Naturlandschaften - Meeresbuchten, Bergwelten und Canyons.
All dies wurde zudem gekrönt von einer allgegenwärtigen Gast-Freundlichkeit der Albaner. Insbesondere im Hinterland, aber auch der Küste entlang, wurde uns freundlich gewunkten, bzw. der Daumen hochgehalten. Auch wenn man kein Wort verstehen konnte (ältere Bevölkerung), wurde von den Albanern immer der Kontakt gesucht,
Interesse gezeigt, Hände geschüttelt, Obst verschenkt, ect. Mit den jüngeren Albanern war die Kommunikation einfacher - sie sprechen Englisch (und Italienisch).
Selbst im Hinterland, wo wir in einem kleinen, familiären Vorgarten standen, war ein 8-jähriges Mädchen, welches in gutem Englisch sich interessiert mit uns unterhielt.
Bei Anfahrt eines Stellplatzes (im Vorgarten, aber auch Restaurants), wurde immer eine Willkommensdrink gereicht - mal ein Wein, Eiskaffe, oder Raki. An einem Stellplatz, haben wir sogar einen Früchteteller vom Kellner des Restaurants gereicht bekommen. Wenn man allerdings sieht, in welchem Ausmaß an der Küste, wie auch im Hinterland, touristische Bauten entstehen, wird dies zukünftig wohl nicht so bestehen bleiben. Jetzt schon gibt es Touristenhochburgen, die durchaus mit denen in E/F/I vergleichbar sind - allerdings nur an der Küste. Hier findet man den typischen Massentourismus vor, inkl. der Abzocke, wie man sie kennt....
Somit waren wir froh, das Land noch in der jetzigen Entwicklungphase erleben zu können. Mancherorts kann man den Aufbruch in die neue Zeit förmlich greifen.
Ein ernüchterndes Erlebniss war der Blick auf die Transalbanische Gaspipeline - für diese werden ganze Berge zerschnitten und Täler zerstört - zuerst dachten wir, dass dort in den Bergen Skiresorts ausgebaut werden, bis wir der Realität gewahr wurden. Ich habe noch nie einen solchen Eingriff in die Natur gesehen, wie die sich über hunderte Kilometer erstreckend Rohrschlange.

Abschliessend, Albanien ist noch ein sehr ursprüngliches Land, die Einwohner offen für uns Touristen, deren Freundlichkeit erschlagend. Man erfährt immer Hilfe, wenn man mal durch enge Gassen, bzw. am Rand abgestellte Gefährte seinen Weg finden muss - da wird aus den Autos gestiegen, den Kaffees gekommen, um uns Hilfestellung zu geben. Auch haben wir uns nie unsicher dort gefühlt und auch keine Geschichten anderer Camper diesbezüglich gehört.
Das Land wird derzeit hauptsächlich von PL/CZ/BiH/MNE Touristen besucht. Deutsche Urlauber findet man noch wenige - auffallend sind die vielen Schweden.

Wir werden bestimmt nochmal den Weg nach Albanien finden - leider konnten wir den Norden / Thethgebirge und Valbonatal nicht mehr unterbrigen.

Hier noch ein paar Eindrücke:

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Wenn man allerdings sieht, in welchem Ausmaß an der Küste, wie auch im Hinterland, touristische Bauten entstehen, wird dies zukünftig wohl nicht so bestehen bleiben. Jetzt schon gibt es Touristenhochburgen, die durchaus mit denen in E/F/I vergleichbar sind - allerdings nur an der Küste. Hier findet man den typischen Massentourismus vor, inkl. der Abzocke, wie man sie kennt....
Somit waren wir froh, das Land noch in der jetzigen Entwicklungphase erleben zu können. Mancherorts kann man den Aufbruch in die neue Zeit förmlich greifen.
Ja, das steht zu befürchten, ich habe da gerade die Eindrücke von Kuba vor meinen Augen - da ist es schon soweit.
 
Einschneidende Eingriffe in die Natur gab es in Albanirn auch frühet schon. In den Grenzregionen wurden seinerzeit weite Gebiete entwaldet. Das Resultat kann man sich leicht ausmalen.
 
Einschneidende Eingriffe in die Natur gab es in Albanirn auch frühet schon. In den Grenzregionen wurden seinerzeit weite Gebiete entwaldet. Das Resultat kann man sich leicht ausmalen.
Ja, wir haben es gesehen (auch die Folgen) - aber das neue Bauprojekt, bzw. Zerstörung der Natur rechtfertigt das nicht.... ich versuche wertungsfrei und objektiv das Land zu beschreiben, wie wir es vorgefunden haben - es ist nicht alles Gold, was glänzt, aber das ist es in Frankreich, Deutschland, ect. auch nicht.... wie heißt es bei SAAB "Move your Mind"
 
Wenn dort alles so bleiben soll, wie es ist, bleiben die Menschen weiter arm. Viele sehen ihre einzige Alternative dann daran, sich - völlig unvorbereitet - auf den Weg nach Norden zu machen.
Ich denke, dass der Ansatz, dort alles für die Urlauber möglichst unverändert zu lassen, diesem nur Vorschub eisten und die Ungleichgewichte in Europa weiter wachsen lassen würde. Meines Erachtens muss jedes Streben jedoch dahin gehen, die Unterschiede zumindest so weit zu verringern, dass der weitaus überwiegende Teil der Menschen im eigenen Land eine lebenswerte Zukunft für sich und seine Kinder sieht. Alles andere führt, über kurz oder lang, zur Katastrophe.
Das dies natürlich auch über den Kontinent hinaus gilt, ist klar.
 
Richtig Rene, ich meinte diese verdammte pipeline - wie die Menschen dort den Tourismus ausbauen, bleibt ihnen überlassen - jedoch haben sie die Chance ihn derart zu gestalten, dass sie vielleicht ein Alleinstellungsmerkmal hätten.........
 
Glaubst du daran? Ich nicht mehr.
im Grunde nein - da es nicht von dem Land abhängt, sondern unseren allgegenwärtigen Heuschrecken aus dem Ausland..... (auch diesen sind wir vor Ort begegnet - Einkäufern aus US, ect. - dachten nicht, dass die Telefonate von den Menschen dort vielleicht auch verstanden werden könnten - Objekt am Meer - herrlich, inkl Insel - Zitat " we are at 400.000 $, we´ll give them 10.000 more - investment 100.000 $ break even in 2 years - yearly income 1 to 1.5 Mio - I will send you the calculation and plans in the next 2 hours) - habe mich daraufhin gefragt, ob ich auch mein Geld da investieren soll, in Albanien......
 
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Stimmt. Keiner hat etwas davon, wenn ein uriges Land charakterverfälschend westliche billig Hotels ansiedelt. Das sorgt doch nur für Investorenspekulationen, Bauruinen und zum Schluss wird die Korruption dadurch verstärkt. Ich hoffe die Albaner machen ihr Ding daraus. Ein weiteres Strandpartygebiet braucht keiner.
 
im Grunde nein - da es nicht von dem Land abhängt, sondern unseren allgegenwärtigen Heuschrecken aus dem Ausland
Jein, denn die brauchen ja vor Ort auch diejenigen, die das mitmachen, die politischen Bedingungen dafür schaffen - aber die gibts leider überall, und beide finden sich wie die Fliegen den Misthaufen. Und das geht ja schon im Kleinen los.
 
Nächstes Jahr geht es an den Baikalsee....... Vorbereitung läuft.....
 
.... mal sehen - man lebt nur einmal....der Weg ist das Ziel....(dies haben wir in Albanien gelernt).... wenn wir es nicht soweit schaffen, da habe ich für mich keine Bedenken, haben wir die Weiten und Menschen auch erlebt...
 
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