Allwetterreifen für 9000 CS?

Erfahrungen mit Allwetter-Reifen habe ich bisher nur vor ein paar Jahren mit den Goodyear Vector 4seasons gemacht (aber auf dem 900er FPT). Komfort und Geräuschkulisse auf alle Fälle besser als Winterreifen und kaum schlechter als leise Sommerreifen. Wenn mal Schnee lag waren die meiner Einschätzung nach auch kaum schlechter als die Winterreifen (Michelin Alpin oder so) auf dem anderen 900er (LPT). Ich habe da sogar meist den Allwetterbereiften 900er genutzt weil 1. bessere Heizung und 2. kein ABS, welches zumindest beim 900er im Schnee kaum Bremsleistung bringt.
Der 9000er ist da schon eine Spur ausgereifter, aber besonders bei Allwetterreifen sollte man keine Billigstreifen nehmen.
Dann noch was zum "Praxistest" der Sommerreifen in Eis und Schnee: der Gummi der Reifen ist definitiv und tatsächlich erst ab einer gewissen Temperatur kautschukelastisch und darunter wie ein ausgehärteter Altreifen. Das ist messtechnisch aber "nur" auf den ersten paar hundert Metern / paar Kilometern zu erfassen, da sich die Karkasse durch Walkarbeit entsprechend erwärmt. Dumm nur dass sich gerade die ersten paar Meter üblicherweise im eigenen Wohngebiet abspielen - und wer will schon Streß mit den Nachbarn, selbst wenn man nur eine Mülltonne umgefahren hat.
 
Hallo, René,

auf meinem vorigen, aber deutlich anderem Auto (Leermasse, wenn ich mich recht erinnere: 1.230 kg) hab ich zwischen Ende 2011 bis Mitte 2015 "Vredestein Quatrac3" in anderer Größe (185/55 R 15) gefahren, mit denen ich insgesamt ausdrücklich zufrieden war. War gleichfalls das Wechseln der Saisonräder leid und vertraue auf das Kompromissklima in meinen Breiten. Die Vredesteins haben meine Anforderungen an die Fahrten auf ihnen von Übertragung von Antriebs-, Brems- sowie Seitenführungskräften, Nässe-, Trocken- und Winterfahrten bis hin zu den Reifen-soft skills (Geräusch, Primärfederung, Verbrauch ...) voll erfüllt.

Die Verdestein Q3 fahre ich auf dem Plüschtier. Sie sind ok, mehr nicht. Vor Allem fahren sie grotesk holzig - mit 2,0 bar rollen sie knochiger ab als die Michelins mit 2,6. Sie sind dafür allerdings sehr präzise im Einlenken und im Grenzbereich ziemlich gutmütig. Auf einem 900 würde ich sie aus Komfortgründen nie wieder kaufen.

Grundsätzliches zu Saison- und Ganzjahresreifen:

Ab Temperaturen von zeitlich überwiegend +7°C und darunter haften Winterreifen egal auf welchem Untergrund - auch trockener Fahrbahn - viel besser als Sommerreifen. Das liegt an der weicheren Gummimischung, vgl. Rennsport. Bei kälteren Temperaturen bleibt halt weicheres Gummi flexibler als eine härtere Gummimischung und kann sich deswegen besser mit dem Untergrund verzahnen/Grip auch bei trockenem Asphalt aufbauen. Über +7°C wandelt sich dieser Vorteil von Winterreifen in Nachteile bei allen Fahrbahnzuständen um.

Nur wegen des Profils braucht kein Fahrzeug Winterreifen, wenn es bei Schnee und Eis und sonstig speziellen M&S-Verhältnissen nicht bewegt wird. Oder eben selten Schnee und Eis bei Dir ist.

Das stmmt so nicht. Die niedrigtemperaturbedingte Überlegenheit von Winterreifen ggü Sommmerreifen konnte noch nie in einem Test nachvollzogen werden - mit einer Ausname: Michelin hat mal einen Test gezeigt, bei dem der Winterreifen tatsächlich unter 7° besser war. Allerdings haben Michelinsommerreifen traditionell recht harte und verschleißfeste Gummimischungen, und der Asphalt war bei diesem Test extrem fein und glatt. Naß im Reibwert also eher mit Eis vergleichbar als mit einer Autobahnbahn.
Alle anderen Versuche kamen zu gegenteiligen Ergebnissen: Auf trockener Straße ist der Sommerreifen immer, auf nasser Straße oft überlegen, egal wie kalt/warm es ist. (Einige Winterreifen schneiden im Aquaplaning besser ab, weil sie mehr Negativanteil im Profil haben und das Waser besser abführen können.)
Die Michelin ES und PE (letztere gut abgehangen) sind tatsächlich bei einstelligen Temperaturen naß ziemlich rutschig, so daß ich immer recht früh auf die WR gewechselt und die dann lange draufgelassen habe. Aber das ist ein spezieller Fall und nicht blind auf alle anderen Reifen übertragbar.

Was den WR auf Schnee und Eis gut macht (hohe Profiltiefe und Lamellen), das macht ihn auf trockener Straße schwach. Das macht die Profilblöcke weich und flexibel, so daß sie, wenn sie Kräfte übertragen müssen, nachgeben...

Ganzjahresreifen werden in den Haupteigenschaften von Reifen (physikalische Kräfte übertragen - Antrieb, Bremse, Seitenführung) sommers schlechter als Sommer-, winters schlechter als Winterreifen sein. Immer ein Kompromiss also. Da gehe ich davon aus, dass Dir das klar ist/schon vorher klar war. Für meine Bedürfnisse kann ich Ganzjahresreifen trotzdem voll empfehlen.

Hier kann ich Dir zustimmen. Auch darin, daß Wintereinbrüchen in der Übergangszeit deutlich entspannter gesehen werden können als wen man schon Sommerreifen aufgezogen hätte.

Mein Rat nach diesen Grundsatzüberlegungen: Bitte die Winterreifen nicht durchnutzen!

Der Winterreifen ist im Sommer zwar deutlich schlechter als ein Sommerreifen, aber die Unterschiede sind geringer als zwischen guten und schlechten Winterreifen im Winter. Oder gar zwischen Sommer- und Winterreifen bei winterlichen Straßenverhältnissen. Wenn man also unbedingt einen Satz Reifen ganzjährig durchfahren will, dann bitte nicht den Sommerreifensatz.
Viele moderne GJR sind mittlerweile so nah dran an der Winterperformance eines Winterreifen, daß sie auch dessen Nachteile auf trockener Fahrbahn übernommen haben. Ob man mit einem Winterlastigen GJR das Jahr durchfährt oder mit einem "echten" Winterreifen macht da kaum noch einen Unterschied.
Sommerlastige GJR wären z.B. der Vredestein Q3, der aber auch schon steinalt (und unkomfortabel!) ist, oder der Michelin CC (den Michelin selbst als Sommerreifen mit Notschneetauglichkeit bezeichnet).

Ich würde beim Fahrprofil und Wohnort des TE die Michelin CC vorschlagen. Habe ich zwar noch nie persönlich gefahren, aber von der Papierform her klingen die am sinnvollsten.
Beim in diesem Thread genannten Goodyear Vector bin ich etwas gespalten. Die hatte ich auf dieversen Dienstfoci. Schnee noch brauchbar, Nässe gut, aber trocken sehr schwammig. Dafür komfortables abrollen. Leider recht schnell Sägezahn und dann laut.
 
Bei meinem Fahrstil erreiche ich eigentlich nie auch nur ansatzweise den Grenzbereich eines Reifens. Ob ich da mit einem Reifen etwas schneller in die Kurve kann oder nicht, spielt daher für mich eher eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist halt, dass im Ernstfall der Bremsweg stimmt.
Beim täglichen Fahren ist mir daher der Komfort des Reifens eigentlich sogar wichtiger als seine Fahreigenschaften (natürlich darf die Sicherheit nicht drunter leiden). Das Lenkverhalten (speziell der Kraftaufwand) soll auch nicht schlechter werden.
In der Diskussion habe ich aber schon viele nützliche Infos erhalten und einiges über Reifen gelernt!:top:
 
Bei meinem Fahrstil erreiche ich eigentlich nie auch nur ansatzweise den Grenzbereich eines Reifens. Ob ich da mit einem Reifen etwas schneller in die Kurve kann oder nicht, spielt daher für mich eher eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist halt, dass im Ernstfall der Bremsweg stimmt.
Beim täglichen Fahren ist mir daher der Komfort des Reifens eigentlich sogar wichtiger als seine Fahreigenschaften (natürlich darf die Sicherheit nicht drunter leiden). Das Lenkverhalten (speziell der Kraftaufwand) soll auch nicht schlechter werden.
In der Diskussion habe ich aber schon viele nützliche Infos erhalten und einiges über Reifen gelernt!:top:
Nach wie vor: Unter Einbeziehung dessen, wie ich Dich/Deine Prioritäten/Dein Fahrverhalten einschätze, kriegen Ganzjahresreifen meinen Support.

Ausdrücklich in diesem Zusammenhang riet ich: "Bitte die WR nicht durchnutzen!" - Keine Frage: "Bitte KEINESFALLS die Sommerreifen auch für den Winter durchnutzen", ist als Rat noch wichtiger. Oder den Wagen auf SR ausschließlich STEHENlassen bei winterlichen Witterungsbedingungen! Aber für so vernünftig halte ich die Mehrzahl bewußter Menshen, welche sich in einem aktiven Forum so wie hier mit Autos beschäftigen.

Dass WR eine andere "Kautschukelastizität" (#21 :top:) haben, ist die Quintessenz ihrer Erforderlichkeit bei niedrigen Temperaturen. Ob diese Grenze wirklich bei +7°C liegt, mag bezweifelbar sein. Ab irgendeiner Temperatur wird das weichere Gummi aber besser die Kräfte übertragen als das harte SR-Gummi. Solange das nicht unabhängig veröffentlicht auf eine andere Temperatur als sieben Grad verschoben wird, gebe ich guten Gewissens Zweithandinfo von Institutionen wie Stiftung Warentest weiter.
 
Reine Sommerreifen im Winter geht gar nicht. Wer einmal mit Sommerreifen im Schnee gefahren ist und dann auf WR umgerüstet hat, weiß das. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Interessant wäre zu wissen, was in der Summe sicherer Ist. Allwetterreifen oder die Kombi aus SR und WR. Wenn man Sommer- und Winterreifen nutzt, hat man halt immer Übergangszeiten, in denen die Reifen zu nicht optimalen Bediungungen laufen und dann viellleicht sogar schlechter sind, als Allwetterreifen.Wenn man die WR dann nicht für Extrembedingungen braucht, könnte der Allwetterreifen vielleicht sogar in der Summe besser sein. Wir jetzt aber fast eine philosophische Frage.
 
seit gestern Mittag - auf Empfehlung - auch. - Preislich i.O.
Bitte nicht falsch zitieren, ich habe eine andere Reifengröße angegeben: 195 65 R15
Diese liegen preislich in einem Rahmen, den ich als günstig bezeichnen würde. Zumal man sich keinen zweiten Satz WR hinlegen muss und die Wechselei spart.
 
Bitte nicht falsch zitieren, ich habe eine andere Reifengröße angegeben: 195 65 R15
Diese liegen preislich in einem Rahmen, den ich als günstig bezeichnen würde. Zumal man sich keinen zweiten Satz WR hinlegen muss und die Wechselei spart.

Ich wollte nicht falsch zitieren, sondern sprach von MEINEM 9k Anni. - Und In dem Fall stimmt dann auch die Reifengröße. :-) Vielleicht kam das nicht so klar rüber.
 
Nicht wirklich, aber ich schleiche auch nicht.:smile:
Im Ernst: Wer erreicht auf einem PKW Reifenlaufleistungen von 80-100tkm...?

ich mit dem '97 mellow yellow mit michelin, der allerdings risse bekam
 
Im Ernst: Wer erreicht auf einem PKW Reifenlaufleistungen von 80-100tkm...?
Kann klappen, wenn man 95% BAB fährt.

In der Zeit, in der ich knapp 100 tkm im Jahr zurückgelegt habe, bin ich auch in diese Breiche gekommen 80-100 tkm. Natürlich heizt man dann nicht, aber das tut man (zumindest ich) nicht, wenn man so viel fahren muss. Da waren 98% der KM BAB.....

Jetzt wo es sich zwischen 50 ud 60tkm/Jahr eingependelt hat, gibt man zwischendurch auch schonmal etwas mehr Gas....da pendelt sich das um die 50-60 tkm ein...
 
Winterreifen im Sommer ? Die sind razfaz runter :rolleyes:
Ich habe meine Winter vor 2 Jahren erst Mitte Mai runtergenommen und war etwas erschrocken, wie die damals Neuen plötzlich abgebaut hatten.
 
Nicht wirklich, aber ich schleiche auch nicht.:smile:
Im Ernst: Wer erreicht auf einem PKW Reifenlaufleistungen von 80-100tkm...?


Ich bin bis auf wenige Ausnahmen eigentlich nur in Berlin und Brandenburg unterwegs.
Es gibt zwar jede Menge Strassen, aber fast alle sind begerenzt. Autobahnabschnitte ohne Begrenzung
sind meist so voll das man froh ist wenn man mal 130 fahren kann . Nachts kann das anders sein.
Auf den Landstrassen wird neuerdings häufig ein Tempo von 70 vorgeschrieben Und die Freunde der Überwachung
bauen mit Vorliebe Blitzer in Mülltonnen ein oder stehen in Tarnkleidung in Wald und bessern die Landeskasse auf.
Das alles schont Reifen und der Spritverbrauch hält sich auch im Rahmen.

Grüße
landschleicher
 
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