Benzinpreise

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In der DDR 1.0 gab es auch Aktivisten. Das waren sehr fleißige Arbeiter, die sogar ausgezeichnet wurden. Einer der bekanntesten war Adolf Hennecke. Das habe ich in der Schule gelernt. Blöd ist nur, nach heutiger Betrachtung,
dass ausgerechnet dieser Mann untertage fleißig Kohle abgebaut hat... böse Kohle. Pfui!...

:hello::top:
 
#1120: Dringlichkeit? Seltsames Kriterium.
Dringlichkeit können allenfalls die Kräfte in Anspruch nehmen, die bei Gefahr im Verzug unterwegs sein müssen. Also Rettungs- und Ordnungskräfte.
Damit wären alle anderen 'raus.
 
Man muss es ja nicht in das Extreme treiben. Dennoch hat ein sonntagliches Umherfahren nicht den gleichen Drang wie das tägliche Pendeln mit dem Auto zur Arbeitsstelle für das es keine weitere Möglichkeiten gibt. Auch ein nachweislich vollbesetztes Auto sollte nicht so stark besteuert werden wie ein Auto nur mit Fahrer besetzt.


Die Blauen und Grünen Tankstellen sind wirklich die Preistreiber. Gute 10ct billiger bei einer anderen Farbe.
 
Man muss auch immer sehen, was praktisch umsetzbar ist. Wie soll man nachweisen, wieviele
Insassen gerade im Auto sind? Welche Fahrt ist nötig, welche nicht? Niemand möchte extra
ein Fahrtenbuch schreiben und elektronische Vollüberwachung ist auch nicht erstrebenswert.
Selbst wenn man da eine Lösung fände, wäre der bürokratische Aufwand viel zu hoch.

Der Extremvergleich mit dem Cadillac sollte doch nur auf ganz drastische Weise darstellen, dass
man die Verbrauchswerte auf dem Papier außen vorlassen könnte, wenn ausschließlich der
tatsächliche Verbrauch das Kriterium (an der Tanke) ist. Eben Verursacherprinzip. Es geht ja
darum, dass der Autofahrer überlegt, was nötig ist (z.B. Fahrt zum Arbeitsplatz) und was
vermeidbar ist (Fahrt über 100 m zum Bäcker), wobei extreme Kurzstrecken auch noch deutlich
teurer pro km sind als Langstrecken. Auch würde es die Leute animieren, das Gaspedal etwas
spritsparender zu behandeln. Wenn ich will, kann mein 25 Jahre alter SAAB mit 7 l fahren, aber
mit etwas anderem Fahrstil lässt sich das auch fast schon verdoppeln.

Ich würde aber nicht so weit gehen, Urlaubsfahrten oder solche, die der Freizeitgestaltung dienen,
zu verteufeln. Wir wollen ja bei aller Verantwortung nicht in die Steinzeit zurück. Es kann ja sein,
dass Du (noch) nicht den überdurchschnittlichen Erholungswert bei der Teilnahme an Autotreffen
kennst. Mir haben Leute bestätigt, die immer unter Dauerstress leiden, dass ein WE mit dem Club
mehr Erholung bietet als 3 Wochen am Strand. Man taucht in eine andere Welt ein und kann alles
andere mal vergessen. Einer sagte sogar, das müsste es auf Krankenschein geben!

Und noch einmal: Es geht nur um den Sprit und wie man die anderen Kosten auf diesen konzentrieren
könnte. Was bei der Herstellung passiert, ist eine andere Baustelle und sollte zwischen Staat
und Herstellern geregelt werden, wie auch die Rücknahmepflicht geregelt wurde.

Nicht zu vergessen wäre der psychologische Effekt. Kfz-Steuer usw. hat man nur dann auf dem
Plan, wenn gerade fällig. Tanken muss man sehr viel öfters. Sind jene Kosten im Sprit berücksichtigt,
evtl. sogar später eine Pkw-Maut, dann ist man permanent damit konfrontiert und geht schon im
eigenen Interesse anders damit um.
 
Zu früh getankt. Heute S+ 1,47 €
 
Zu früh getankt. Heute S+ 1,47 €
Sowas passiert halt. aber besser zu früh getankt als zu spät.

Aber bei den derzeitigen Diskussionen zu dem Thema "sinnvolle, nützliche Fahrten vs. unnütze Fahrten" kommt bei mir der Horrorgedanke hoch, ob es nützliches oder unnützes Leben gibt. Schrecklich oder?

Auf jeden Fall fahre ich morgen völlig unnütz nach Höhr-Grenzhausen zu einer Geburtstagsfeier eines Freundes der 60ig geworden ist. Ich würde es immer tun, auch wenn es eine CO2-Steuer gäbe.
 
Allerdings hinkt der Vergleich der Ungerechtigkeit mit dem Cadillac ziemlich stark, ...
... noch wird der Fertigungsaufwand kompensiert.
Der 35l/100km-Cady dürfte einige Jahrzehnte auf dem Buckel haben, und sein Fertigungsaufwand längst abgeschrieben sein.
Dies unterscheidet ihn deutlich, und in ökologischer Hinsicht erst einmal überaus positiv, von aktuell gefertigten Tesla, Zoe & Co.
Bei einem Renter, der also meinetwegen prognostziert noch 10 Jahre jeweils 5Tkm/a fahren würde, könnte die Spritschleuder in der Gesamtbetrachtung zum Grauen aller Öko-Aktivisten erschreckend gut abschneiden. Dies auch, weil am Ende der Tage seine Entsorgung deutlich einfacher und weit weniger energieaufwändig sein dürfte.

Aber wie gesagt:
Zuallerersteinmal muss die Abhängigkeit von Wirtschaft aka Arbeitsplätzen vom stetigen maximal möglichen Konsum und max. möglicher Produktion physicher (Verbrauchs-)Güter weitestmöglich gesenkt werden.
Solange dies nicht der Fall ist, ist alles andere reine Symptombehandlung.
 
... und um auf den Cadillac aus den frühen 60er-Jahren zurückzukommen, dieser war noch
so einfach gestrickt, dass vor allem Stahlblech, etwas Plastik, evtl. Holz, Leder, Textilien, Glas
und Kupfer für Kabel verbraucht wurden. Allein was heute an Elektronik in den Autos steckt,
verschwendet ganz andere Ressourcen wie seltene Metalle und Erden.
 
wobei ich den VCOE eher als VVCOE bezeichnen würde -VerkehrsVerhinderungsClubÖsterreichs
 
Ach ja, der Cadillac.

Mich würde mal interessieren, wie die Bilanz der aufgebrachten Energie und des Schadstoffausstoßes der damals üblichen "Scheiß-auf-die-Umwelt"-Produktion bei Cadillac aussähe. Dann noch mindestens 25 Liter Verbrauch. Dazu der Raubbau an der Natur und Verpestung ganzer Landstriche bei der Ölförderung in den 60er Jahren. Die Rohstoffgewinnung für E-Auto-Batterien hat jetzt ja wohl 100% nachhaltig und fair und umweltschonend zu sein, sonst ist das Scheiße. Was aber an Raubbau an der Natur durch (Verbrenner-)Automobilproduktion und Kraftstoffgewinnung und -verbrennung in den vergangenen 100 Jahren passiert ist - Schwamm drüber!

Nichts gegen alte Cadillac an sich. Als Hobby 3000 km im Jahr, gerne. Das geht im Rauschen unter. Aber dieser Technologiestand als Massenmotorisierung im "Kuba-Style" heute, das kann sich ja wohl keiner ernsthaft wünschen.
 
.. Die Rohstoffgewinnung für E-Auto-Batterien hat jetzt ja wohl 100% nachhaltig und fair und umweltschonend zu sein, sonst ist das Scheiße. ..
So der Traum und die Lüge, die uns präsentiert wird.....

Glaubst Du wirklich daran, oder hast Du einfach nur das Smiley vergessen?

Flugverkehr und Schiffsverkehr???? Ach ja, darüber sprechen wir nicht, denn da wo der Tropfen den heißen Stein abkühlen soll, liegt der Fokus, nicht da, wo ein Wasserstrahl zur Verfügung steht.

Der Mensch ist einfach bequem und verwöhnt. Er möchte in Deutschland seine Mangos und Avcados und überhaupt jedes Gemüse und Obst in jedem Monat kaufen wollen.

Und natürlich 45 Joghurtsorten zur Auswahl...

Das Auto ist wirklich das geringste Problem, auch wenn das die wenigsten hören wollen. Und daran zu schrauben bringt am wenigsten....ist aber populär und damit kann man den Leuten besser ein schlechtes Gewissen machen...
 
Es ging hier aber nicht um Ideologie, um Umweltsünden vor 50 Jahren usw., sondern
einzig und allein um das Verursacherprinzip. Der Cadillac war eben das Extrembeispiel,
der aber nur ein Hobbyfahrzeug ist und nur ganz wenige Fahrer solcher Oldtimer würden
den im Alltag nutzen. Manche melden das Auto nur für die Teilnahme am großen Cadillac-
Treffen an, ansonsten steht er in der "Vitrine". Die meisten werden weit unter 3000 km p.a.
genutzt.

Kuba ist nun mal ein Sonderfall, da Fidel Castro jahrzehntelang den Import von Autos
verboten hatte und die Leute gezwungen waren, die Uralt-Kisten immer wieder zu reparieren.
Allerdings könnte man das auch gegenrechnen zum Verbrauch/Ausstoß bei der Herstellung
neuer Autos.
 
So der Traum und die Lüge, die uns präsentiert wird.....

Glaubst Du wirklich daran, oder hast Du einfach nur das Smiley vergessen?

Nein, du hast mich - glaube ich - falsch verstanden. Mir ist natürlich klar, dass es nicht so ist. Es macht aber wenig Sinn, das E-Auto zu verteufeln, nur weil es aktuell sehr wohl noch Produktionsaspekte gibt, die wirklich übel sind, nur um damit ein "Weiter so" als besser zu verkaufen. Genau diese Diskussion hatte ich mit meinem Nachbarn, der für die Mineralölindustrie arbeitet und gerade einen neuen Passat Diesel als Zweitwagen angeschafft hat, und der dann "das mit der E-Mobilität ist doch die größte Sauerei, der größte Schwachsinn" von sich gab. Genau das von dir angesprochene "Weniger" ist das wo wir hinmüssen. Würde man sich mit kleinen, leichten Autos zufrieden geben, dann bräuchte man auch hinsichtlich Batterien deutlich kleinere Fahrzeuge und die Nachteile der E-Mobilität (Ressourcen, "Umwelt-Break-Even",...) verringern sich weiter. Dazu verbessert sich der Strommix weiter, es gibt Pilotanlagen zum Batterierecycling, alte Batterien können noch als Pufferspeicher in Häuser integriert werden. Aber ich glaube das wurde hier an vielen Stellen schon x-fach durchgekaut.

E-Mobile sind nicht die Lösung, weniger Verkehr ist die Lösung. Aber es gibt Bereiche (z. B. generell Stadtverkehr, sehr viele Pendelstrecken vom Eigenheim-Speckgürtel in die Stadt oder das nächste Industriegebiet), da halte ich E-Mobilität - wenn es denn ein Auto sein muss - für äußerst angebracht.

Für Langstreckenpendler, Vertreter und sonstige Vielfahrer, LKW abseits des Kurzstrecken-Verteilerverkehrs bleiben (bzw. sind wieder) Diesel oder Gas die besseren Konzepte.

Für alles, was nicht in diese Schubladen passt gibt es den Ottomotor.
 
Alles klar, hatte mich schon gewundert.

Mit dem oben genannten bin ich durchaus auf einer Linie mit Dir.
 
Super e5 am Samstag abend irgendwo im Westerwald: 1,38€. Na also, geht doch. Montags dann wieder über 1,50€. Die Mineralölkonzerne machen das extra: die Preisgrenze nach oben austesten...
 
Es macht aber wenig Sinn, das E-Auto zu verteufeln, nur weil es aktuell sehr wohl noch Produktionsaspekte gibt, die wirklich übel sind, nur um damit ein "Weiter so" als besser zu verkaufen.
Man kann den Satz auch abwandeln:
Es macht aber wenig Sinn, das Verbrenner-Auto zu verteufeln, nur weil es aktuell nicht mit Kraftstoff aus regenerativen Quellen betankt wird und ein paar Abgase entstehen, die wirklich übel sind, nur um damit ein "EinfachNurAnders" als besser zu verkaufen.

Persönlich fahre ich den größeren Teil meiner Jahresfahrstrecke auf Gas, und alles mit mehr als 20 Jahre alten Gefährten. Insofern sehe ich mich da, auch wenn sich dies eher aus anderen pragmatischen Gründen und weitab von irgend einer Ideologie so ergeben hat, als 'klar unterdurchschnittliche Umweltsau'.
Und wie gesagt: In der Hauptsache müss wohl das komplette Produktionsgefüge umorganisiert und der (von vielen ja gelobte asdf) weltweite Handel auf das wirklich erforderliche und sinnvolle Minimum eingedampft werden.
Bezeichnenderweise sind ja immer gerade eben jene grün-linken Kreise gegen Protektionismus und Zölle, und damit für mehr globale Transporte, welche am lautesten nach Verringerung der Umweltbelastung schreien.
 
Man kann den Satz auch abwandeln:

Es macht aber wenig Sinn, das Verbrenner-Auto zu verteufeln, nur weil es aktuell nicht mit Kraftstoff aus regenerativen Quellen betankt wird und ein paar Abgase entstehen, die wirklich übel sind, nur um damit ein "EinfachNurAnders" als besser zu verkaufen.

Das ist genauso richtig. Daher meine Anmerkungen weiter unten in #1135, das es eben auf den jeweiligen Anwendungsfall ankommt. E-Mobilität ist nicht überall besser. E-Mobilität ist aber da gut, wo die Nutzung eines Autos mit Verbrennungsmotor fehl am Platze ist, aus Bequemlichkeit aber auf der Mehrzahl aller Fahrten genutzt wird: In Städten und/bzw. auf Kurzstrecken. Man könnte ketzerisch auch sagen, dass nicht Autos mit Verbrennungsmotor an sich das Problem sind, sondern ihre häufig anzutreffende Fehlnutzung durch die Eigner.
 
Es gibt aber nun mal jede Menge Leute, die eine gewisse Mobilität brauchen, aber
sich nur den gebrauchten Golf Diesel leisten können. E-Autos zu bezahlbaren Preisen
sind noch nicht auf dem Markt, Gebrauchtwagen verunsichern die Leute auch wegen
der Batteriesätze. Dazu kommt, dass in der Stadt wohnende Menschen oft keine Garage
haben, schon garnicht mit Stromanschluss und der Laternenparker nicht die Laterne
anzapfen kann. Deshalb ist es schon etwas arrogant, wenn der etwas besser Gestellte
fordert, dass Stadtmenschen mit viel Kurzstrecke alle auf E umsteigen sollen.

Ich wohne in der Kleinstadt, habe eine Garage, aber der Vermieter weigert sich,
den Stromanschluss zu verlegen, verbietet sogar, dies in Eigenregie zu tun. Ich werde
es mir nicht antun, deshalb zu prozessieren. Die nächste Ladestation (2 Anschlüsse)
ist 1 km entfernt. Aber ich komme da (zu Fuß) oft vorbei, immer belegt. Deshalb
werde ich wohl nie E fahren, abgesehen vom Dynamo am Fahrrad (auch kein
E-Bike).

Wenn man in Berlin das gern forcieren möchte, sollen diese Theoretiker erst
mal für die Infrastruktur sorgen, außerdem den Kauf eines E-Autos ganz anders
bezuschussen als jetzt. Der E-Neuwagen darf nicht mehr als ein vergleichbarer
Verbrenner kosten, das gilt auch für Gebrauchte.

Wie gesagt, wer genug Geld hat, kann sich das großspurig als Luxus oder
Aushängeschild leisten. Aber die meisten Rentner werden ohnehin betrogen
durch Versteuerung der Rente. Es ist sehr viel verlangt, dass die sich in
unverhältnismäßige Kosten stürzen, damit Frau Merkel & Co. gut dastehen.

Bedenkt man dann, dass die Ökobilanz eines E-Autos nicht besser ist als
die eines Diesels, zumindest nicht signifikant besser, dann ist das alles nur
unausgegoren.

Und solange die Autokonzerne immer mehr Autos mit 600 PS plus herausbringen
und der Staat hier nicht eingreift, ist das alles ohnehin unglaubwürdig.
 
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