Alteisentreffen Eisenach 2019 - ein Reisebericht

Hutzelwicht

Herr Kaiser
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SAAB
900 II
Baujahr
1995
Turbo
FPT
Wochenlang habe ich mich auf das Alteisentreffen in Eisenach gefreut. Endlich auch mal “standesgemäß“ dort mit einem 95er hinfahren, das war der Plan. Vorletztes Jahr geduldet mit einem 900er, letztes Jahr akzeptiert mit einem 99er und dieses Jahr erwartet mit einem 95er. Drei Tage vorher aber ein fürchterliches Poltern an der Hinterachse. Irgendwas mit irgendwelchen Gummis…………….. aber „meine“ Werkstatt hat´s möglich gemacht.
Also, schnell war dann auch Freitag und der Plan war um 08.00 Uhr ganz entspannt nach Eisenach zu fahren. Erst ein bisschen Autobahn, dann ab Friedland über Land.
Naja, das hat leider eher so medium geklappt. Um 10.05 Uhr war ich endlich auf der Bahn und tüddel schön mit 100 bis 110 km/h gen Süden. An Göttingen vorbei, durch die Kasseler Berge bis hin zum Kirchheimer Dreieck.
Die Tanknadel verharrt stur auf „fast voll“ was aber eigentlich nicht sein kann. Also, runter von der Bahn und mal schauen was in den Tank passt.
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Danach verschaffe ich mir mit einem Straßenatlas ( ja, gut dass ich den dabei hatte! ) einen Überblick wie es weitergehen soll.
Wo ist denn verdammt noch mal Friedland………… ach ……….da war ich schon vor mehr als einer Stunde vorbeigerauscht. Also geht´s nun ab Kirchheim über Land zum Campingplatz am Altenberger See. Gegen 15.00 Uhr komme ich dort auch an und werde gleich von zwei neugierigen 95er-Fahrern „abgefangen“, Meki und Momix. ich werde den Gedanken nicht los, dass Meki mir irgendwann einen GPS-Tracker eingebaut hat, ansonsten steht man doch nicht einfach so direkt vor der Einfahrt zum Campingplatz wenn man nicht weiß wann die Teilnehmer kommen.
Dann erst mal auspacken:
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Auch Saab-Peter ist schon da.
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Ich werde sehr freundlich mit Kaffee und Kuchen empfangen. Die Frage nach Grillgut ( ich konnte ja nichts mitbringen aus Walsrode) entpuppt sich als geniale Nachfrage, so dass wir umgehend die im letzten Jahr ausgemachte Biofleischerei ansteuern.
Der Tag ist gerettet.
Durch einen sehr glücklichen Umstand konnte ich allerdings Krabben, gebratene Sprotten und Räucherfisch in Walsrode ergattern, der sehr angenehm gemundet hat.
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Nach ein paar Gläschen Wein war auch die nötige Bettschwere erreicht.
 
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Am Samstag ging es schon sehr früh los. 08.00 Uhr Abfahrt. Wir besuchen das Erlebnisbergwerk Merkers. Es geht ca. 700 m tief in die Erde………… Verteilt auf 3 Lastwagen kurvt die Gruppe durch das Stollensystem.

http://www.erlebnisbergwerk.de/de/tour/

Die Tour beginnt mit einer rasanten Fahrt in die Tiefe.
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Riesige Maschinen, die für den Kali- und Salzabbau gebraucht wurden:
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............hier z. B. der Prototyp des Saab Zwölfzylinder Diesel, der aber nie zur Serienreife gekommen ist, da zu groß für den Motorraum..................

In diesem Museum sind auch einige Dinge, die man für einen Saab gebrauchen könnte:

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DAS Schild ist wirklich Saab-Kompatibel!
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Hin und wieder scheint es aber auch Pappnasen im Bergbau gegeben zu haben. Anders lässt sich das nicht erklären::biggrin:
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In ca. 800 m Teufe ( ja so nennen es die Bergleute ) haben wir die Möglichkeit bei konstanten 29 Grad eine einzigartige Attraktion anzusehen: Nur durch puren Zufall wurde die Salzkristallgrotte im Jahr 1980 nach einer Sprengung entdeckt.
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Die Fahrt geht weiter bis in den ehemaligen Großbunker des Bergwerkes. Ein durch seine Abmessungen beeindruckender Hohlraum, in dem sich noch heute der größte untertägig eingesetzte Schaufelradbagger der Welt befindet.
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Die großräumige Kammer ist ca. 250 m lang, 22 m breit und 14-17 m hoch. Bis 1993 diente der Großbunker der Speicherung von bis zu 50 000 Tonnen Rohsalz, um die Produktion über die Wochenenden aufrecht zu erhalten. Durch die sehr salzhaltige Luft ist dieser Raum allerdings nicht für die Umfunktionierung als „Saab-Parkhaus“ geeignet.
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Heute ist daraus der größte Konzertsaal 500 Meter unter der Tagesoberfläche entstanden. Eine wirklich beeindruckende Akustik!

Eine weitere Station unter Tage ist der historische Goldraum. Hier wurden zum Ende des zweiten Weltkrieges die Gold- und Devisenbestände der Deutschen Reichsbank sowie in weiteren Kammern umfangreiche Bestände Berliner Museen eingelagert. Die Grube Merkers geriet für einige Wochen in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit, denn das Auffinden dieses Schatzes durch die Amerikaner und die Grubenfahrt von General Eisenhower machten im April 1945 weltweit Schlagzeilen.
Eigentlich gibt es hier nichts, was es nicht gibt:

http://www.erlebnisbergwerk.de/de/fotoalbum/

Ach ja, diesen Versuchswagen für Saab-Bergbaufahrzeuge hat wohl eine ganze Zeit in der Dunkelheit der Stollen überlebt:
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Zurück und wieder über Tage machen wir uns auf einer schönen Strecke gleich auf den „Point Alpha“ zu besichtigen.
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Leider war dort der Parkplatz schon voll, so dass wir auch „alternative Stellflächen“ eigenmächtig zur Nutzung freigegeben haben.
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Bei einigen Besuchern hatte man allerdings den Eindruck, sie würden glauben dass der Wagen zum Museum dazu gehören würde…………………
Da wir ja sehr früh los mussten war das Frühstück mehr „walsrodelike“ ausgefallen. Zwischenzeitlich aber wurde das Bedürfnis nach Nahrung doch „unüberhörbar“. Einige meinten ich wäre doch etwas muffelig gewesen…………. Also ich kann mich nicht erinnern……..:biggrin:
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Die Gedenkstätte „Haus auf der Grenze“ und der Posten „Point Alpha“ sollte in keiner Klassenfahrt fehlen. Denn die Teilung in Ost und West hat die nachfolgende Generation ja nie erlebt. Umso wichtiger finde ich diesen „Geschichtsunterricht zum Anfassen“.
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Nachfolgend einige Bilder, die auch ein wenig beklemmend wirken:
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Die US-Army hatte bis in die 80er-Jahre den Saab 9-8 V6 im Betrieb. Er wurde nur anders genannt..............
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Nach mehr als 2 /1/2 Stunden Führung war dann aber wirklich der Akku leer, so dass wir erst einmal etwas gegessen haben. Leider war bei mir der Hunger so groß, dass ich erst wieder zu Kräften kam und fotografieren konnte, als der Teller leer war.
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Hier noch ein schönes Foto von drei 99ern im Formationsflug:

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Am Abend gab es dann auch wieder was zu essen ( so eine Völlerei! ) so dass ich langsam auch wieder an Gewicht zunehmen konnte.
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Direkt neben unserem Domizil parkte dann ein VW T2a. Ein schickes Vehikel.

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Da das Wetter am Abend noch recht gut war habe ich noch ein paar Fotos gemacht………….

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Leider musste Stephan am Samstagabend wieder nach Hause. Beim nächsten Mal musst Du Dich aber mal zu Hause durchsetzen!

Der Sonntag begann mit der Frage: Und was machen wir heute? Eine wirklich coole Idee hatte Gerald, der im Radio von einem Mittelalterfest in Creuzburg gehört hatte. Also, Mister Guugl mal gefragt und……….. das sind ja keine 25 km! Also, Fahrzeuge satteln und ab nach Creuzburg. Natürlich waren extra für uns VIP-Parkplätze ausgewiesen. Zumindest traute sich kein anderer dort zu parken.
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Zu Fuß ging es dann rauf auf die Burg. Es empfingen uns unwiderstehliche Düfte von Gekochtem und Gebratenem, so dass wir die 7,-- € Eintritt unter Betäubung klaglos bezahlten um an die begehrte Nahrung zu kommen.

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Ein Ritterfest mit allem was dazu gehört. Dass sich der eine oder andere mal „inne Plünnen kricht“ scheint ja bei diesen Protagonisten an der Tagesordnung zu sein. Jedenfalls waren dort einige, die sich mit Schwertern eine vor den Latz geknallt haben.

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Nachdem das Sättigungsgefühl eigesetzt hat und wir auch sonst viel von dem Treiben gesehen hatten ging es dann wieder zurück. Manchmal ein wenig schnell ( das „70-Schild“ konnte ich aufgrund der hohen Geschwindigkeit leider nur noch ansatzweise fotografieren ) :biggrin:
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:biggrin::biggrin::biggrin:
 
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Am Abend machten sich dann die nächsten Beiden wieder auf die Reise, weil sie noch andere Stationen hatten, die sie anfahren wollten / mussten. Nun denn, dann hatten wir eben etwas mehr zum Essen. :biggrin:

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Heute nun war schon wieder Abreise angesagt. Kann man denn solche Events nicht einfach etwas langsamer vergehen lassen? Also packen, aufräumen, durchfegen und nichts vergessen.

Auf der Campingwiese haben wir dann noch mal ein paar sehr schöne Fotos gemacht.

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Gegen 10.30 Uhr habe ich mich dann wieder auf den Weg Richtung Norden gemacht. Dieses Mal aber wirklich über Land bis Friedland. :biggrin:
 
Auf der Raststätte Seesen musste ich eine kurze Rast einlegen, da ich verdammt müde wurde ( essen strengt auf Dauer doch sehr an ) und was macht mein erfreutes Auge für eine Entdeckung? Ein 9-5 turbo4 XWD Aero. Mehr geht ja nicht. Also, mehr würde gehen………….. wenn der Fahrer dieses Vehikels auch nur ansatzweise meine Begeisterung teilen würde. Auf die Frage ob ich ein Foto machen dürfte antwortete er mit einem brummeligen „wenn es sein muss“. Also, einer der Saab-Fahrer, die gar nicht wissen was sie da bewegen.
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Nun, ich machte mich dann wieder im bummeligen Tempo weiter gen Heimat und begegnete noch einen netten VW T2b, der offensichtlich auch mal eine kommunale Vergangenheit hatte.:biggrin:

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Ich hoffe, dass alle Teilnehmer gut nach Hause gekommen sind oder noch kommen, dass wir uns im nächsten Jahr wiedersehen und alle wieder gleich viel Spaß haben werden. Schön, dass ihr mich auch wieder ertragen habt ( naja, war ja auch keine Kunst, waren ja nur etwas mehr als 2 Tage ) und schön, dass alles wieder so unfassbar entspannt war. Wer einen Oldie hat und noch nicht dabei gewesen ist verpasst immer wieder eine tolle Gemeinschaft und eine schöne Zeit.

Es grüßt Euer Wicht
 
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Eine wunderbare leichte Ironie, die du in deinen tollen Bericht eingebaut hast.:top:
 
Allerdings vermisse ich da was - sollte der Kommunalwagen nicht (genau für diese Fälle!) noch die zugehörige Spezialausstattung bekommen...?! :rolleyes:
so 'n gelbes Licht auf dem Dach würde ihm gut stehen:biggrin:
 
..............das will ich auch stark hoffen! :top::smile:
 
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