Voll auf der Leitung - Eure dämlichsten Schrauberfehler

Am letzten Freitag hatte abends mein 98er angefangen, kräftig Wasser zu lassen. Erst dachte ich an einen gerissenen Schlauch. Als nach erster Eingrenzung klar war, dass es direkt an der WaPu tropft, schimpfte ich in Gedanken schon auf die Drittanbieter-Qualität der in 01/17 erworbenen und verbauten Pumpe.
Aber nein: Klarer Einbaufehler! Denn es suppte dort aus der Pumpe, wo das um den Kopf herum führende Rohr (91 49 766) sitzt.
Nach dem Ausbau war klar zu sehen, dass ich offenbar den Ring in die Pumpe eingesetzt, und dann das Rohr eingeschoben hatte, anstatt erst den Ring über das Rohr zu ziehen. Es gab klare Druck- & Schnittkanten.
Unklar ist für mich jetzt nur noch, warum der Kram rd. 14 Monate absolut dicht war. :confused:
Wegen eines so kleinen Fehlers vor doch recht langer Zeit das nun wieder alles zu zerlegen (klar, Klima hat die Kiste ja auch), war schon recht ärgerlich. :mad:
 
Ich hab Grad einen aktuellen.
Kupplungstausch 900II CV.
Ach eben Formel1 gucken.
16Uhr weiter, ich bekomm das Getriebe nicht drauf.
Ist ja immer blöde so auf dem Garagenboden, richtig blöd wird rs, wenn die Zentriernuß noch steckt.
 
Warum bin ich erst jetzt auf diesen Threat gestoßen? Echt abendfüllend unterhaltsam!

And here is my story:

Es war noch vor dem Irakkrieg... ok, lassen wir das :) Ich war 18, frühe 80er und neben Fahrrad und in der Lehre als Bauspengler hatte ich keinerlei Schraubererfahrung. Da fanden ein Kumpel und ich einen 62er Ford Taunus Transit FK 1250 (früher Ford-Kleinbus) hinter ner Tanke auf der Wiese, Der stand da noch nicht soo lange, und wir, unser künftiges Mobil der großen Freiheit vor Augen, gingen dem mal nach. Wenig später gaben wir einem der letzten Hippies 750 Mark, erhielten einen Hinweis auf einen Lagerschaden des Motors und freuten uns trotzdem.
Nachdem das Ding nach einigen Diskussionen mit meinem Vater in die heimische Garage verbracht war, machten wir uns drüber, mal alles so am Motor und so auseinander zu schrauben. Das ging auch alles ganz gut, und über diverse abendliche Kneipengespräche erlangten wir nach und nach auch Kenntnisse zum Thema Lagerschaden. Wir wähnten uns schon auf der Fahrt an die Strände des Mittelmeers. Wir schraubten uns einfach durch und irgendwann hielten wir Kurbelwelle und Pleuel in der Hand. Das ausgelaufene Öl und Kühlwasser wurde durch die hintere Tür der Garage hinausgekehrt (ok, das war definitiv meine grösste Schrauber-Sünde!) und wir brachten die Brocken zur 'Zylinderschleiferei'.

Alles gut, die Welle muss gedreht und gehärtet werden, Lager mit Übermaß und dann alles wieder zusammenbauen. Ham wir auch gemacht. Nur, danach drehte sich der Motor nicht ein Grad mehr. Ok, die Lagerschalen hatten wohl etwas zu viel Übermaß, dann schleifen wir eben ein bisschen was raus. Gesagt, getan, 600er Papier und immer schön rund rum. Und? Er drehte sich!

Noch ein wenig geschraubt, die Sache mit Zündwinkel und Stroboskop gelernt und er lief wirklich, nein, er fuhr auch! Der Laderaum bekam Parkett! und zwei sofaartige Liegeflächen, ich hab noch ein wenig den Löter und Schweisser raushängen dürfen und wir haben 3 Wochenenden lang jeden Tramper und jede Tramperin mitgenommen, immer eine Kiste Kühles hinten dabei und unseren persönlichen Roadmovie gelebt.

Dann kam die rote Lampe. Hmm, Öl vielleicht? Muss die eigentlich an oder muss die aus sein? Mein Vater, Geisteswissenschaftler und im Nachgang von dem jugendlichen Engagement doch recht beeindruckt, will sich nicht festlegen und fährt mit uns zu seiner alten Werkstatt aus den 60ern. 40 km entfernt, Herr Denk, ehemaliger Bergrenner. Ach der Herr Professor, mein Gott ist der Bub groß geworden. Naja, da ist keine Dichtung dicht, aber das kriegen wir hin. Was kostet's? Nichts, am Montag, 6:45h sind die Jungs hier, die Lehrlinge fangen immer 1/4 h früher an, und dann lernen die Dichtungen zu schneiden und zu dengeln. Und nebenbei können mir die Jungs hier und da mal zur Hand gehen. Großartiger Deal für alle Beteiligten, einem wird richtig warm ums Herz.

Nun, das war Freitags. Bis Montag war noch lang. Wir könnten solang ins Saarland fahren, zwei schnuckelige Tramperinnen vom letzten Wochenende wohnten doch dort. Gesagt, getan. Etwa 10 Liter (geklautes) Motoröl später und nach einem netten Wochenende in saarländischer Gesellschaft strandeten wir irgendwo im Pfälzer Wald mit - Lagerschaden.
Bei Herrn Denk waren wir nie wieder.

Später hatte ich mit Kumpels eine alte Gurkenfabrik gemietet und wir haben da wie blöde geschraubt. Ich vor allem Franzosen und Italiener, aber auch einen Lotus Europa S2, einen rostfreien Peugeot 604 und einen 72er /8 230.6 im Auslieferungszustand.
Dann kam der gelbe Sack. Die Gemeinde brauchte die Halle zur Zwischenlagerung, wir mussten raus. Ich war am studieren, kein Platz, keine Zeit. Alles verkauft, oh was für Schmerzen. Nun brauchte ich ein Auto, das nicht geschraubt werden musste.

Das wurde dann mein erster Saab, ein (82er?) 900 GLs. Seitdem schraube ich weniger - und vorsichtiger ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Oooch, in die Kategorie "dümmster Schrauberfehler" würde ich das noch nicht mal stecken - das würde ich als learning by doing oder unter Lehrgeld verbuchen...
Aber das Wochende im Saarland war den Motorschaden offenbar wert....! :rolleyes: :biggrin:
 
Oh ja. „Es“ Susanne war so süß wie ihre 1,50 Meter kurz. ;)
Aber doch, der eigentliche, riesengroße Fehler war letztendlich, die heiligen Lehrstunden bei Meister Denk versemmelt zu haben.
 
Nicht ganz Schrauberfehler, aber auch was für diese Kategorie:

Ich wollte nur mal eben kurz vor dem Treffen in OS noch die Seitenschweller mit etwas Lack-Knete und Wasser behandeln, denn da sind ja so kleine schwarze Asphalt-Pickel drauf, die sich mit Knete wunderbar beseitigen lassen.

Gesagt, getan... bzw. doch nicht: Die mit Wasser benetzte glitschige Knete rutscht einfach aus der Hand und fällt auf den Garagenvorplatz, wo sie tut was sie kann: Sie nimmt ganz prima ca. 1000 kleine Sandkörner auf und muss natürlich sofort entsorgt werden. 10 Sekunden Arbeit und 6,95€ für den Müll, ich glaube da gibt es hier schlechtere Quoten, oder?

"zu blöde"...
 
Nicht ganz Schrauberfehler, aber auch was für diese Kategorie:

Ich wollte nur mal eben kurz vor dem Treffen in OS noch die Seitenschweller mit etwas Lack-Knete und Wasser behandeln, denn da sind ja so kleine schwarze Asphalt-Pickel drauf, die sich mit Knete wunderbar beseitigen lassen.

Gesagt, getan... bzw. doch nicht: Die mit Wasser benetzte glitschige Knete rutscht einfach aus der Hand und fällt auf den Garagenvorplatz, wo sie tut was sie kann: Sie nimmt ganz prima ca. 1000 kleine Sandkörner auf und muss natürlich sofort entsorgt werden. 10 Sekunden Arbeit und 6,95€ für den Müll, ich glaube da gibt es hier schlechtere Quoten, oder?

"zu blöde"...
Kenne ich. Und die Quote läßt sich noch steigern. :flute:
Seitdem liegt immer ein großes, sauberes Tuch vor dem Auto...:fight:
 
Die mit Wasser benetzte glitschige Knete rutscht einfach aus der Hand und fällt auf den Garagenvorplatz, wo sie tut was sie kann: Sie nimmt ganz prima ca. 1000 kleine Sandkörner auf und muss natürlich sofort entsorgt werden.
Seitdem liegt immer ein großes, sauberes Tuch vor dem Auto...:fight:
Deshalb verzichte ich auf lose Knete und nehme eine "Knet-Scheibe" für die Poliermaschine. Geht schneller und man muss keinen großen Aufwand betreiben.
 
Kein Schrauberfehler, sondern ein Tipp-Fehler, die fechtenden Smilies in meinem Beitrag sollten da nicht rein... :biggrin:
 
Mein erster Saab überhaupt, der seelige Sören (900GLi 8V), hatte da diesen lustigen Vorwärmschlauch, der ca. 1m lang und ziemlich zerbröselt war.
Mangels passendem Ersatz wurde auf VW-Käfer Pappschlauch, den es damals noch für wenige DM als Meterware gab, ausgewichen Damit es echt aussieht wurde er noch mit Felgensilber lackiert, was der Originaloptik dann recht nahe kam.
Dummerweise brennt das Zeug wie Sau....:rolleyes::redface:....
 
Sören hat's überlebt, kam mit einer angebrannten Motordämmmätte, einer geschmolzenen Verteilerkappe und 2 angekokelten Zündkabeln davon. Der Klarlack auf der Motorhaube war vorher schon pickelig.
Ich konnte den brennenden Schlauch nach unten rauskloppen und die Reste mit Mineralwasser löschen....das war irgendwann im August bei 34°C nach 2h Vollgas auf der Autobahn. Gestunken hatte es schon vorher, aber der rechte Brand brach erst auf der Raststätte aus....
 
Bitte kannst Du mir erklären was "vergriesgnaddelt" ist ( bzw heißt )
 
Worauf bezieht sich Deine Frage, bzw. an wen richtet sie sich?
Aber im Kern bezieht sich der Begriff meines Erachtens auf eine beschädigte Oberfläche o.ä., also z.B. auch ein beschädigtes, vergnaddeltes, Gewinde.
 
Hab was Neues....da bei meinem CSE vorwiegend die Dinge ausfallen, die beim 901 nicht eingebaut waren, war nun mal wieder die Klima dran, welche pünktlich zur 30°C Marke jährlich ausfällt.
Da es ja angeblich nicht sein kann, dass sich das komplette R134a innerhalb eines Jahres verflüchtigt, wurde eine Dichtigkeitsprüfung vorgenommen.
Übeltäter war der Schlauch vom Kompressor in den Kondensator....also neu das Ding....die Wette, dass ich beim abschrauben den Kondensator gleich mit zerstöre, hat hiesiger Saab-Dealer jedenfalls gewonnen.
"Am besten immer beides zusammen tauschen"...ja, ja....verdammte F....konstruktion. Wie löst man bitte eine 22er Überwurfmutter, die mit 200Nm angeknallt ist, von einem dürren Alugerippe?
 
Dann lieber sprengen, nicht schrauben. Also mit dem Demel einschneiden, bis man die Mutter aufbiegen kann.
 
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"Am besten immer beides zusammen tauschen"...ja, ja....verdammte F....konstruktion. Wie löst man bitte eine 22er Überwurfmutter, die mit 200Nm angeknallt ist, von einem dürren Alugerippe?

Das hat mit dem Anzugsdrehmoment (weit unter dem o.g. Wert) und der Struktur des Kühlers nichts zu tun, sondern mit der 20jährigen Kontaktkorrosion.
 
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