Abgasanlage - Krümmer beschichten?

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Moin,

hat mal jemand seinen Krümmer beschichten lassen und würde uns an seinen Erfahrungen teilhaben lassen?

Außerdem, waren die Dinger ab Werk in irgendeiner Form beschichtet? Habe meinen mal etwas gestrahlt...wenn er so bleiben würde, wäre ich ja zufrieden, aber das dürfte nicht all zu lange so bleiben, oder?

Gruß Michael

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Mit Beschichtung habe ich keine Erfahrung, hab das aber mal bei einer englischen Schrauberserie gesehen, sieht toll aus und bringt angeblich sogar was in Bezug auf Hitzeabfuhr. Ich habe aber beim Herrichten meines Weißen mal ein paar Kleckse Brantho Korrux 3in1 (weiß) auf den Krümmer aufgetragen, nur so zu Testzwecken. Das Brantho haftet jetzt nach 2 Jahren noch immer am Krümmer und ist sogar noch fast weiß. Es gibt auch echte, hitzebeständige Farben über 1000 Grad Belastbarkeit, damit hab ich bei Motorradkrümmern gute Erfahrungen gemacht.
 
Am Knie habe ich das mal probiert. Das Problem ist nicht die Temperaturresistenz, sondern die Materialausdehnung. Und die beträgt allein an den Kontaktstellen wenige mm. Aber das reicht, Beschichtungen reißen zu lassen. Sieht dann schnell hässlich aus. :mad:
 
hmm, bei den Preisen, die bei der örtlichen Keramikbeschichtung aufgerufen werden, wäre das skandalös....
 
Ich hab meinen mit hitzebeständiger Farbe lackiert (Auspufffarbe 1000° hitzebeständig) hält ganz gut, wenn man mal von der Mitte absieht. Da blättert sie ab. Ich werde dann auch mal Brandox probieren
 

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hmm, bei den Preisen, die bei der örtlichen Keramikbeschichtung aufgerufen werden, wäre das skandalös....
Denk mal über Alu-flammspritzen oder Aluminisieren nach. Kannst mal im Internet danach suchen. Ist vielleicht eine Alternative und wurde mir auch schon für meinen Blechkrümmern am historischen Motorrad geraten. Ich hab da momentan noch 1200 Grad-Lack drauf, hält ganz gut, ist nur auch gegen Regen recht empfindlich. Da kommt ab und an ein wenig Flugrost durch und verfärbt sich leider auch etwas. Das Aluminisieren soll richtig gut sein.
 
Ha, gerade habe ich von einer Fachfirma mal folgende ehrliche Antwort erhalten:

Guten Tag,

Keramische Beschichtungen haben drei Eigenschaften, aufgrund derer wir Ihnen von einer Beschichtung dringend abraten würden:
1.: Keramik ist naturgemäß spröde und brüchig. Ein Steinschlag und die Schicht platzt ab. Ein Abschrecken der heißen Anlage (Pfützenfahrt) und die Keramik platzt ab.
2.: Gespritzte Keramikschichten sind leicht porös und etwas rau. Das bedeutet, sie nehmen extrem gut Schmutz auf. Jeder Fingerabdruck, Staub, Dreck..... etc. bleib sichtbar und macht die Schicht äußerst unattraktiv....
3.: Gespritzte Keramik ist optisch nie ganz gleichmäßig von der Farbe her, hat immer Schattierungen..
Lassen Sie lieber die Finger davon, für private Fahrer ist das ärgerlich. Wir beschichten diese Schichten für den Rennsport, da ist das egal, die müssen nur technisch ihren Dienst erfüllen (Wärmedämmung), Optik spielt dabei keine Rolle und Haltbarkeit auch nicht, Hauptsache die Schicht übersteht das Rennen......
 
Aber die Wärmedämmung ist doch ein gutes Argument.
Gibt es diesbezgl. Erfahrungswerte?

Je heisser die Gassäule bis zur Turbine bleibt desto besser.
 
Weil der Lader exakt davon lebt: heiße Luft!
Genutzt wird hier ja, wohl entgegen landläufiger Meinung, in der Hauptsache nicht die kinetische Energie des Volumenstromes, sondern dessen thermische Energie.

Eigenkorrektur: genauer genommen eigentlich den sich daraus ergebenden Druck
 
Zuletzt bearbeitet:
o.k. Das war mir tatsächlich SO tatsächlich nicht bekannt - Danke!
 
Genutzt wird hier ja, wohl entgegen landläufiger Meinung, in der Hauptsache nicht die kinetische Energie des Volumenstromes, sondern dessen thermische Energie.
Kannst du das näher erklären? Was macht die Wärme mit den Turbinenschaufeln...? Für mich gehört(e) das (bisher) auch eher ins Gebiet der Strömungslehre als der Thermodynamik. Aber ich lerne gerne dazu...
 
Zuletzt bearbeitet:
@René: Deshalb sollte die Wärmedämmung eigentlich nach (!) der Turbine bis zum Kat (soweit vorhanden) ausgeführt werden. Ob die Wärmeabfuhr vor der Turbine wirklich so eklatant ist, wage ich bei einem kurzen Gusskrümmer zu bezweifeln. Also effektiv, nicht theoretisch. Bei Edelstahl sieht das wahrscheinlich anders aus, aber auch da (KKK-Krümmer) ist bei No.5 (unisoliert) kein Unterschied feststellbar. Bei der 3" Downpipe von No.3 (isoliert) hingegen schon...
 
@René: Deshalb sollte die Wärmedämmung eigentlich nach (!) der Turbine bis zum Kat (soweit vorhanden) ausgeführt werden. Ob die Wärmeabfuhr vor der Turbine wirklich so eklatant ist, wage ich bei einem kurzen Gusskrümmer zu bezweifeln. Also effektiv, nicht theoretisch. Bei Edelstahl sieht das wahrscheinlich anders aus, aber auch da (KKK-Krümmer) ist bei No.5 (unisoliert) kein Unterschied feststellbar. Bei der 3" Downpipe von No.3 (isoliert) hingegen schon...

Also ab in die Garage und Flammrohr bandagieren?
 
Weil wir so schön über Krümmer diskutieren, fällt mir eine Sache ein, die hier noch nicht diskutiert wurde. Ich hatte vor Jahren einen englischen 5-Zylinder-Diesel, dessen Krümmer auch zur Rissbildung neigte. Hier wurde aus Erfahrung einiger Foristen geraten, den Krümmer planen zu lassen. Nach den ersten 100.000 neigten diese Krümmer zum Verzug, ignoriert man das, entstehen Risse. Plant man ihn im Vorfeld mal, sollte die Rissbildung zu vermeiden sein.
 
Och nö, nicht schon wieder eine blöde Idee ins Ohr gesetzt :rolleyes:
 
@René: Deshalb sollte die Wärmedämmung eigentlich nach (!) der Turbine bis zum Kat (soweit vorhanden) ausgeführt werden.
Das würde ich nicht so sehen, eher im Gegenteil.
Begründung: Je kälter die Luft hinter dem Lader ist, um so geringer ist dort der Druck und um so größer dann der Druckunterschied zum Bereich vor dem Lader.
 
Dann wirkt der Rückstau auf den Druck der Turbine… :mad:
 
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