Motor .- YS3F 1,9 TTiD MY2008 Motorschaden Zahnriemen übergesprungen

Registriert
09. März 2016
Beiträge
231
Danke
205
SAAB
900 I
Baujahr
1989
Turbo
FPT
Mein Saab 9-3 von 2008 mit dem schönen 1,9 TTiD und erst 165.000km hat einen Motorschaden. Zahnriemen übergesprungen. Ist im Stand passiert. Sollte also nicht all zu viel kaputt gegangen sein. Abends habe ich den Wagen abgestellt, alles gut. Morgens eingestiegen, nur der Anlasser hat gedreht, aber nichts hat gezündet. Nach 2 Umdrehungen alles aus, als wäre die Batterie leer. Hab ich noch dreimal versucht mit überbrücken, weil ich dachte es läge an der Batterie. Immer nur gedreht aber nicht gezündet. Dann Diagnose: Spannrolle kaputt.

Austauschmotor kann ich mir nicht leisten. Die werden ja im günstigsten Fall für ca. 1500€ angeboten, bis zu 5000€ bei wenig km. Also werde ich selber den Kopf überholen müssen. Bin seit 20 Jahren Schrauber. Sollte ich also irgendwie hinkriegen. Brauche aber trotzdem etwas Hilfe von euch:

- Bräuchte dazu als Erstes das Werkstatthandbuch WIS für MY2008. Das habe ich für mein Baujahr nicht bei Ebay gefunden.
- Und Ventile und Kopf und alles was im Kopf so kaputt gehen kann bräuchte ich auch. Gerne gebraucht.
- Gibt es youtube Videos oder bebilderte Anleitungen mit Tips zur Motorüberholung für diesen Motor?

Bitte alles mal anbieten. Projekt beginnt im April. Falls es tatsächlich noch keine Fotostories oder Videos dazu gibt, werde ich einen Foto Blog dazu machen. Dann hat das Forum wenigstens was von meinem Pech.
 
Da das ein Konzernmotor ist, der u.a. bei Opel tausendfach verbaut wurde sollte sich da zum Kern einiges an Filmchen & Co finden. WIS schau mal in der US-Bucht!
 
Moin,
also die Aktion wird nicht einfach. Zudem musst Du Dir noch ein paar Spezialwerkzeuge (im Text nur unterstrichen, nicht verlinkt) anschaffen.
Das ganze hatte ich an einem TiD (Z19DTH), allerdings ist mir bei Vollgas der Zahnriemen gerissen.
Wenn Du Glück hast, so war es bei mir, sind nur ein paar Kipphebel (auch Schelpphebel genannt) gebrochen. Allerdings heißt das nicht, daß das weniger Arbeit bedeutet.

Das ganze mal etwas genauer (die schrittweise Demontage ist im WIS beschrieben, ich gehe hier mal auf das ein was da nicht steht) :
Da die Ventile lotrecht über dem Kolben stehen, drückt dieser bei der Aufwärtsbewegung und fehlenden Antrieb der Nockenwelle (Zahnriemenriss, etc.) die offenen Ventile einfach nach oben zu. Im günstigsten Fall brechen dabei die (ein paar) Kipphebel die die Ventile betätigen, im ungünstigsten Fall sind ein paar Ventile krumm.

Um darüber Gewissheit zu haben, musst Du den Ventildeckel (Zylinderkopfhaube), in dem die Nockenwellen laufen abbauen. Allerdings müssen dafür auch die Injektoren ausgebaut werden und da können schon die erstene Probleme auftreten, da die Injektoren in der Bohrung bzw. in dem jeweiligen Sitz sehr fest sitzen können. Dazu brauchst Du also einen Auszieher für Injektoren, am besten einen mit "Kralle", der auch für die Injektoren bei Fiat/Opel (da kommt der Motor ja her) passt. Da man die Injektoren schonmal draußen hat, bietet es sich an auch die Dichtung (Kupferringe) im Kopf zu tauschen, dafür brauchst Du einen Ausziehwerkzeug für die Injektordichtung.
Hast Du also die Injektoren draußen und den Ventildeckel nach Anleitung im WIS ausgebaut, wirst Du sehen können an welchen Ventilen die Kipphebel gebrochen sind. Leider zerbricht der Kipphebel nicht nur, sondern auch die Rolle samt deren Lagerbestandteilen kann auseinander fallen. Diese können sich, wie auch die Bruchstücke der Kipphebel, im Zylinderkopf im Bereich des jeweiligen Zylinders verteilen. Die Wälzkörper der Rolle sind kleine, ca. 2mm Stifte die, wenn es ganz blöd gelaufen ist, gerne in die Ölrücklaufkanäle und somit, wie auch die Bruckstücke der Kipphebel, in die Ölwanne fallen. Um die da wieder raus zu bekommen muß dann die Ölwanne ab, und das ist ein ganz schöner Auffwand (s. WIS). Zudem können diese Stifte auch in die Ventilfeder fallen und dann zwischen Ventilfeder und Ventilschaft liegen und da, sollten die dort nicht entfernt worden sein, neuen Schaden anrichten. Dafür brauchst Du dann ein Ventilfederwerkzeug mit welchem sich bei eingebautem Zylinderkopf die Ventilfedern ausbauen lassen.
Sind dann also alle defekten Kipphebel in Einzelteilen vollständig da, gilt es zu überprüfen ob die Ventile evtl. krumm sind. Dazu kann man eine Kompressionsmessung/Kompressionstest machen, wird schwierig bei teilzerlegtem Motor. Oder man prüft ob alle Enden der Ventilschäfte in geicher Höhe stehen. Dazu nimmt man sich eine plane Platte, die von der Größe her auf allen Enden der Ventilschäfte aufliegt. Ideal ist eine Glasplatte. Dazu sollte man noch vor dem auflegen jedes Ende der Ventilschäfte mit einem kleinen Tropfen vom Motoröl betupfen, sodaß dieses beim auflegen, ohne zusätzliches kräftiges andrücken der Platte, die Oberfläche der Platte benetzt und sich 16 kleine Öltropfen abzeichnen. Hat man nun etwa gleichmäßige Öltropfen auf der Platte, kann man davon ausgehen das keines derVentile krumm ist. Verwendet man eine Glsplatte kann man das übrigens ohne abnehmen der Platte sofort sehen.

Hast Du also das Glück nur die Kipphebel zu tauschen, kommt dann wieder die Montage des Ventildeckels mit neuer Dichtung und Einstellung der Kurbelwelle und Nockenwelle mittels Zentrierwerkzeug.

Was noch zu bedenken ist:
Bei der ganzen Aktion ist größte Sorgfalt und Sauberkeit gefragt, auch die Bauteile sollten so gut es geht vor der Demontage gereinigt werden. Denn der kleinste Krümel der durch das Injektorloch in den Brennraum fällt hat unweigerlich die Demontage des Zylinderkopfes nebst Reinigung des Bernnraumes zur Folge. Die Kraftstoffleitungen sind sauber zu halten, ebenso die Injektoren, da Verschmutzungen in den Leitungen oder dem Injektor diesen bei Betrieb beschädigen. Zudem muß darauf geachtet werden, daß die Verschraubungen der Kraftstoffdruckleitungen zuverlässig abdichten.
Sollte sich einer oder alle Injektor/en nicht mit der Kralle herausziehen lassen, muß dieser zerlegt werden und mit einem aufschraubbarem Adapter gezogen werden, leider wird dabei meist der Injektor beschädigt und muß ersetzt werden.
Alle Kipphebel, sind auf Beschädigung und Risse zu kontrollieren, ein augenscheinlich intakter Kipphebel kann trotzdem Risse am Hebel in Höhe der Bohrung für den Rollenbolzen haben, hier also genau hinschauen.
Die zerbrochenen Kipphebel sind auf Vollständigkeit der Bruchteile und der Bauteile zu kontrollieren, ggf. den Zylinderkopf danach absuchen (auch im Oberteil mit den Nockenwellen). Bruch- und Bauteile die nicht wiederzufinden sind, muß man dann in den Ölrücklaufkanälen und der Ölwanne suchen und hoffentlich wiederfinden.

Alle Dichtungen sind zu erneuern, Gebrauchtteile kommen da nicht in Frage, logisch. Bei den Kipphebel würde ich wegen des überschaubaren Preises auf Neuteile zurückgreifen, auch wenn vorsichtshalber alle ersetzt werden sollten. Das wäre sonst am falschen Ende gespart.

Also brauchst Du an Teilen, im günstigsten Fall:
  • eine Ventildeckeldichtung,
  • die Dichtungsringe (Kupferringe) für die Injektoren,
  • die entsprechenden Kipphebel
  • Zahnriemensatzt mit Rolle und Wapu
An Spezialwerkzeug, im Problemfall:
  • Abzieher/Ausziehwerkzeug für die Injektoren
  • Ausziehwerkzeug für die Dichtungsringe
  • Ventilfederwerkzeug für die Demontage bei eingebautem Zylinderkopf
An Spezialwerkzeug im Normalfall:
  • Zentrierwerkzeug für die Steuerzeiten

Das WIS kann Dir hier sicher jemand zur Verfügung stellen.

Falls Du dich noch weiter informieren möchtest, kannst Du auch über die üblichen Suchmaschinen über das Vorgehen beim Z19DTH (der ist da in etwa baugleich mit dem Z19DTR) etwas finden.

Viel Glück.

So sah das bei mir aus:
IMG_7042.JPG IMG_7044.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für diese super detaillierte Tipp-Sammlung!!! Das ist ja wahnsinnig wertvoll für mich. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Das wird direkt meine ToDo Liste, ausgedruckt und an die Wand geklebt.
Mit Neu vs. Gebraucht hast du Recht. Dann tausche ich alle Verschleißteile durch Neue aus. Bin sehr gespannt ob der Kopf Schaden genommen hat. Wenn das Ventil geprügelt wurde, könnte ja sehr wahrscheinlich auch die Schaftführung was abbekommen haben und dann bräuchte ich einen neuen Kopf.

WIS habe ich bereits bekommen. Danke!

Dann hole ich mir als Erstes einen Injektor Abzieher Satz in der Bucht und hoffe dass ich Ende nächster Woche schon das erste Foto posten kann. Habt ihr noch einen Tipp für den Abzieher Satz? Ich sehe gerade, dass es da von 50€ bis 150€ eine große Preisspanne gibt. Kommt wahrscheinlich auf das exakte Gewinde an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Stand, das geht ja noch.
Mein Zahnriemen ist bei 120km/h auf der Bahn übergesprungen.

Alle 16 Ventile krumm. Mehr Gott sei Dank nicht:rolleyes:
Kauf wenn du die brauchst bei Opel.
Bis zu 25% günstiger wie bei Saab.
( Meine Erfahrung )

Weiterhin gutes gelingen und hoffentlich nagelt es bald wieder :biggrin:
 
So! Das Abenteuer hat begonnen! Das ist doch total irre, was dafür alles abgebaut werden muss. Man! Haben wir einen vollgestopften Motorraum! Das krieg ich doch nie wieder zusammengebaut. :eek:
Jetzt bestelle ich mir den Injektor Abzieher. Bis der da ist verzweifle ich daran den Turbo ab zu kriegen. Die Muttern habe ich alle ab. Aber da sind so geile Distanzringe, die voll fest sitzen und die man ja leider nicht abschrauben kann, weil rund. Welcher Ingenieur hat sich das wieder einfallen lassen!? :hmpf:
 

Anhänge

  • 2017-03-20 21.59.16.jpg
    2017-03-20 21.59.16.jpg
    246,6 KB · Aufrufe: 59
besorg dir neue Hülsen, drück die alten mit einer dicken Rohrzange und rüttel mit einem Bolzenausdreher an ihnen. Oder so ähnlich. Wird ja nur Gammel zwischen Hülse und Gewinde sitzen.
 
So! Das Abenteuer hat begonnen! Das ist doch total irre, was dafür alles abgebaut werden muss. Man! Haben wir einen vollgestopften Motorraum! Das krieg ich doch nie wieder zusammengebaut. :eek:
Jetzt bestelle ich mir den Injektor Abzieher. Bis der da ist verzweifle ich daran den Turbo ab zu kriegen. Die Muttern habe ich alle ab. Aber da sind so geile Distanzringe, die voll fest sitzen und die man ja leider nicht abschrauben kann, weil rund. Welcher Ingenieur hat sich das wieder einfallen lassen!? :hmpf:

Nach welcher Strategie gehst Du denn vor? Willst Du den Zylinderkopf ausbauen oder erstmal nur den Ventildeckel?
 
Die Strategie ist auf jeden Fall den Kopf auszubauen um alles genau auf Schäden untersuchen zu können und danach auch gleich eine neue Zylinderkopfdichtung einzubauen. Und wenn man nach WIS vorgeht, dann muss zum Kopf-Ausbauen der Turbo und der Vor-Kat raus. Aktuell scheitere ich gerade an dieser dämlichen Schelle, die sich wohl am Gewinde verkantet hat (siehe Foto). Habe schon mit Hammer und Meißel versucht dem Ding gut zuzureden. Hat noch jemand ne Idee? Sonst setze ich heute die Dremeltrennscheibe an und mach das Ding platt.
2017-03-22 19.55.37.jpg

Wenn morgen der Injektor Abzieher mit Schlaghammer angekommen ist, werde ich als nächstes die Einspritzdüsen ziehen. Da habe ich lange gesucht bis ich das richtige Werkzeug gefunden habe. Man braucht die 26mm Kralle für Opel/Fiat. Die anderen Krallen setzen weiter unten an wo die Arretierungsklammer sitzt. Aber die kriegt man bei diesem Motor nicht raus ohne die Düsen gezogen zu haben. Also hätten mir diese ganzen günstigen Injektor Abzieher aus der Bucht für 39€ nichts gebracht.
So sieht es aktuell aus:
2017-03-21 22.42.08.jpg
 
Ist die Schelle bereits an den anderen Fixpunkten gelöst und bewegt sich dennoch nicht? Ich hatte mal etwas ähnliches und durch Lösen und Ruckeln vom anderen Ende her konnte ich die Schelle entfernen.
Ansonsten sollte Ersatz kein Problem darstellen, so dass mein zweiter Ansatz auch Wegdremeln wäre...
 
Die Strategie ist auf jeden Fall den Kopf auszubauen um alles genau auf Schäden untersuchen zu können und danach auch gleich eine neue Zylinderkopfdichtung einzubauen. Und wenn man nach WIS vorgeht, dann muss zum Kopf-Ausbauen der Turbo und der Vor-Kat raus. Aktuell scheitere ich gerade an dieser dämlichen Schelle, die sich wohl am Gewinde verkantet hat (siehe Foto). Habe schon mit Hammer und Meißel versucht dem Ding gut zuzureden. Hat noch jemand ne Idee? Sonst setze ich heute die Dremeltrennscheibe an und mach das Ding platt.
Anhang anzeigen 125737
Also ich hätte, wie oben schon erwähnt, erstmal nur die Zylinderkopfhaube abgebaut um zu sehen ob nur die Kipphebel gebrochen und ob die Ventile krumm sind. Das wäre für den Anfang der geringste Aufwand gewesen, und die Zylinderkopfhaube musst Du eh runter nehmen. Wenn die Ventile krumm sind und dann der Zylinderkopf eh runter muss, würde ich eher den ganzen Motor ausbauen, das wäre vom Aufwand in etwa das gleiche, und man kommt besser an alle Seiten des Motors ran.
Wenn morgen der Injektor Abzieher mit Schlaghammer angekommen ist, werde ich als nächstes die Einspritzdüsen ziehen. Da habe ich lange gesucht bis ich das richtige Werkzeug gefunden habe. Man braucht die 26mm Kralle für Opel/Fiat. Die anderen Krallen setzen weiter unten an wo die Arretierungsklammer sitzt. Aber die kriegt man bei diesem Motor nicht raus ohne die Düsen gezogen zu haben. Also hätten mir diese ganzen günstigen Injektor Abzieher aus der Bucht für 39€ nichts gebracht.
So sieht es aktuell aus:
Anhang anzeigen 125738
Den "speziellen" Abzieher für Denso (Opel/Fiat) brauchst Du nicht unbedingt. Der Andere, der weiter unten ansetzt, wäre genauso gegangen, denn die Brücke mit der der Injektor gehalten wird sollte eh vorher raus, und der Stehbolzen mit der die Brücke festgeschraubt wird muß dafür auch ausgebaut werden.
 
Guck dir oben noch mal mein Bild an. Krümmer und Turbo sind noch dran aber der Kopf ab :biggrin:
 
hm, kurze zwischenfrage: hier im forum wird doch ein 9-3-Ii ttid motor verkauft, ohne anbauteile. waere das nicht sinnvoller?
 
Da das ein Konzernmotor ist, der u.a. bei Opel tausendfach verbaut wurde sollte sich da zum Kern einiges an Filmchen & Co finden. WIS schau mal in der US-Bucht!
den 1.9TTID gab es nur bei Saab. den gab es sonst nirgends :)
den 1.9TiD gibts haufenweise in diversen Opels.
 
Der Basismotor des Z19DTR bzw. A19DTR ist jedoch identisch mit dem Z19DTH/A19DTH. Erst mit dem Borg-Warner Turbo und evtl. ein paar Anbauteilen wird es unterschiedlich.
 
Den TTid gabs auch im Caddilac BLS und im Lancia Delta wenn ich mich nicht irre? Nun der Caddi ist ja fast baugleich......
LG Andreas
 
So! Das Rätsel ist gelöst! Ich habe für alle Interessierten, und Alle, die auch mal einen Motorschaden haben sollten an ihrem Turbo Diesel einen Blog geschrieben mit vielen Fotos:

http://oldschool-pimpup-garage.blogspot.de/2017/04/saab-9-3-iii-2008-19-ttid-motorschaden.html

Wer die ganzen 150 Fotos haben möchte, einfach eine Email schreiben!

Hier die 2 gebrochenen Kipphebel:
2017-03-31%2B21.49.08.jpg


Die Ventile haben keinen Schaden genommen und laufen auch bei hoher Drehzahl in der Bohrmaschine rund:
IMG_3890.JPG


Auch der Block blieb unbeschadet:
IMG_3882.JPG


Die Unterdruckpumpe war der Übeltäter:
2017-04-03%2B21.48.41.jpg

Denn es war die ganze Zeit die große Frage: Warum springt beim Starten des Motors der Zahnriemen über?? Wenn am Vorabend noch bei strammer Fahrt über die Autobahn alles in Ordnung war und auch nie ein Klackern oder ähnliches zu hören war. Dann kann ja der alte Riemenspanner nicht so ausgeleiert gewesen sein. Der wäre dann auf der Autobahn übergesprungen, und nicht im Stand. Tatsächlich war es so, dass über die hohe thermische Beanspruchung, die alte Vakuumpumpe im Innern einen Riss bekommen hat. Und dieser Riss hat sich verschlimmert durch die hohe Temperatur nach dem Abstellen des Autos und danach die Abkühlung in der Nacht auf 3 Grad, so dass beim darauf folgenden Kaltstart die Pumpe blockiert hat, damit auch die Nockenwelle, und dann hat der Anlasser mit voller Kraft den Zahnriemen gegen die blockierte Nockenwelle gedrückt und ist dabei übergesprungen und die dadurch ermöglichte kleine Drehung der Kurbelwelle hat dann die Ventile gegen die Kipphebel gepresst, die dann gebrochen sind.

Ich hoffe, ich krieg das alles jemals wieder zusammen gebaut :eek:
 
So! Das Rätsel ist gelöst! Ich habe für alle Interessierten, und Alle, die auch mal einen Motorschaden haben sollten an ihrem Turbo Diesel einen Blog geschrieben mit vielen Fotos:

http://oldschool-pimpup-garage.blogspot.de/2017/04/saab-9-3-iii-2008-19-ttid-motorschaden.html

Wer die ganzen 150 Fotos haben möchte, einfach eine Email schreiben!

Hier die 2 gebrochenen Kipphebel:
2017-03-31%2B21.49.08.jpg


Die Ventile haben keinen Schaden genommen und laufen auch bei hoher Drehzahl in der Bohrmaschine rund:
IMG_3890.JPG


Auch der Block blieb unbeschadet:
IMG_3882.JPG


Die Unterdruckpumpe war der Übeltäter:
2017-04-03%2B21.48.41.jpg

Denn es war die ganze Zeit die große Frage: Warum springt beim Starten des Motors der Zahnriemen über?? Wenn am Vorabend noch bei strammer Fahrt über die Autobahn alles in Ordnung war und auch nie ein Klackern oder ähnliches zu hören war. Dann kann ja der alte Riemenspanner nicht so ausgeleiert gewesen sein. Der wäre dann auf der Autobahn übergesprungen, und nicht im Stand. Tatsächlich war es so, dass über die hohe thermische Beanspruchung, die alte Vakuumpumpe im Innern einen Riss bekommen hat. Und dieser Riss hat sich verschlimmert durch die hohe Temperatur nach dem Abstellen des Autos und danach die Abkühlung in der Nacht auf 3 Grad, so dass beim darauf folgenden Kaltstart die Pumpe blockiert hat, damit auch die Nockenwelle, und dann hat der Anlasser mit voller Kraft den Zahnriemen gegen die blockierte Nockenwelle gedrückt und ist dabei übergesprungen und die dadurch ermöglichte kleine Drehung der Kurbelwelle hat dann die Ventile gegen die Kipphebel gepresst, die dann gebrochen sind.

Ich hoffe, ich krieg das alles jemals wieder zusammen gebaut :eek:

Hallo Daniel,

sehr schön und gut gemacht!
Das ein ordentliches Talent zum Schrauben da ist hatte ich zu Anfang garnicht vermutet. Mit etwas weniger Aufwand und etwas kostengünstiger wärst Du davon gekommen wenn Du nur, wie oben beschrieben, ertsmal nur die Zylinderkopfhaube abgenommen hättets. Dann hättest Du Dir das Theater mit dem Turbolader und der Kopfdemontage gespart. Aber so ist es auch gut, und Du konntest die Ventile besser kontrollieren. Hast Du alle Einzelteile des/der gebrochenen Kipphel schon gefunden? Hoffe für Dich das sich alle Teile im Kopf finden lassen, ansonsten musst Du (wie oben schon erwähnt) in der Ölwanne suchen, und die abzubauen ist auch nicht ohne.

Erstaunt bin ich über den Auslöser des übergesprungenen Zahnriemens und das die Injektorkralle nicht passt. Ist die von BGS?

Kleine Anmerkung zur Beschreibung im Blog, WD40 ist ein Vielzweckspray/Multiöl und kein Rostlöser im eigentlichen Sinn, sowie das Liqui Moly 3305 Multi-Spray Plus 7.

Also, sehr schöne Dokumentation, sowas liest man gerne! :top:
 
Erstaunt bin ich über den Auslöser des übergesprungenen Zahnriemens
ich nicht wirklich. Bei uns hat sie die Vakuumpumpe am Benz bei Tempo 100 zerlegt. Da fallen die Einzelteile dann nach innen in die Steuerkette. Ich hab da Glück gehabt, dass sie durch gefallen sind in die Ölwanne. Aber diese ganzen Anbauteile an den Nockenwellen sind immer ein Risiko. Die blockierte ESP am Audi hat zum Glück nur den sekundären Zahnriemen gekillt, bleibt der Wagen halt stehen. Ist also nicht so exotisch, zum Glück aber auch kein Massenphänomen.
 
Zurück
Oben