Fahrwerk - Verzieht beim Gasgeben nach links + rumpelt

Leute, ein bisschen Zweifel habe ich schon, wie René, an der pauschalen Verurteilung der Feuerverzinkerei.
NaJa, ich sehe das halt wie folgt:
- Dem Feuerverzinken eines homogenen, einteiligen Werkstückes steht meines Erachtens, egal ob vor oder nach dem Umformen, nichts entgegen, solange (je nach Material und Beanspruchung) anschließend getempert wird.
- Das Feuerverzinken zuvor geschweißter Werkstücke sehe ich, wenn sie im Einsatz nennenswerter, oder gar starker, Wechselbelastung ausgesetzt sind (bei 'nen Zaun ist das ja wurscht) überaus kritisch, eigentlich klar ablehnend.
 
Zuletzt bearbeitet:
An Stellen, die Kräfte aufnehmen. Und an denen es auch schon ohne Galvanik zu Brüchen gekommen ist.
Genau. Da ist ja ohnehin schon wenig bis keine echte Luft, was die Dauerfestigkeit angeht. Und das Gefahrenpotential ist ja auch nicht zu verachten. Es geht ja hier nicht um 'nen Spachtelriß in der Motorhaube, der einfach nun häßlich ist.
 
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- Das Feuerverzinken zuvor geschweißter Werkstücke sehe ich, wenn sie im Einsatz nennemsweter oder gar starker Wechselbelastung ausgesetzt sind (bei 'nen Zaun ist das ja wurscht) überaus kritisch, eigentlich klar ablehnend.
Nun,
um von den Fahrwerksteilen zu sprechen: Diese sollten ja nach dem Schweissen (ähnliche Gefahr, wie beim Verzinken) auch nochmal getempert werden. Und es geht ja, wie man sieht. Daher sollte das beim Verzinken genau so sein.....
 
Auch Tempern kann Problemzonen immer nur etwas entschärfen, aber nicht wirklich entfernen. Da bleibt auf jeden Fall 'Restsprödigkeit', welche man mit der Verzinkerei in jedem Falle nochmal 'füttert'.

Wenn ein Teil bereits konstruktiv so 'fett' ausgelegt wird, dass beide Versprödungsgründe mit berücksichtigt sind, kann man das ja sicher diskutieren. Aber bei Teilen, wo dies nicht der Fall ist, sondern wir sogar wissen, dass die Dinger teilweise ohnehin schon zum Reißen neigen, kann sich die Frage wie schädlich Verzinken ist, eigentlich doch gar nicht mehr stellen. Es reicht doch, zu wissen, dass es die Festigkeit keinesfalls erhöht, sondern in jedem Falle (wie stark auch immer) senkt.
 
Rissbildung beim Feuerverzinken war in der Tat mal ein Problem, sollte aber beim Beachten einiger Regeln der Vergangenheit angehören. Schließlich werden auch hochfeste Schrauben feuerverzinkt.

Wer's nachlesen will:
 

Anhänge

  • DSV-GAV-Richtlinie_feuerverzinkte_Schrauben_20090701.pdf
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Meiner Ansicht nach widerspricht sich das absolut nicht hiermit (#41):
NaJa, ich sehe das halt wie folgt:
- Dem Feuerverzinken eines homogenen, einteiligen Werkstückes steht meines Erachtens, egal ob vor oder nach dem Umformen, nichts entgegen, solange (je nach Material und Beanspruchung) anschließend getempert wird.
- Das Feuerverzinken zuvor geschweißter Werkstücke sehe ich, wenn sie im Einsatz nenneswerter, oder gar starker, Wechselbelastung ausgesetzt sind (bei 'nen Zaun ist das ja wurscht) überaus kritisch, eigentlich klar ablehnend.
Eine Norm-Schraube ist ja nun mal nicht geschweißt.
 
Meiner Ansicht nach widerspricht sich das absolut nicht hiermit (#41):

Eine Norm-Schraube ist ja nun mal nicht geschweißt.
Natürlich richtig. Wollte ja auch nur auf die Besonderheiten bei hochfesten Stähle hinweisen bzw. die relativ geringen Besonderheiten bei normalen Stählen niedriger Festigkeit. Das Ganze ist halt auch eine Materialfrage. Ich denke dass die Teile z.B. am Querlenker nach der Kaltverformung und dem Schweißen selbstverständlich getempert wurden. Weil sonst hätte man da schon die Gefahr von Rissbildung bei Belastung.

Weiß jemand was für ein Stahl da verwendet wurde? Ich denke mal, das ist kein hochfester, sondern eher ein besonders zäher Stahl. Der Kohlenstoffgehalt dürfte da nicht besonders hoch sein. Gehärtet dürfte da auch nichts sein, für was auch, es geht da ja nicht um widerstandsfähige Oberflächen. Die Konstruktion braucht ausreichend Biegestabilität. Das erreicht man durch Querschnitt und Formgebung. das war's dann aber auch schon.
 
Wenn ich richtig mitgezählt habe, hatten wir hier im Forum bislang fünf dokumentierte Brüche von Querlenkern. Fast alle bei langsamer Fahrt (gsd), fast alle bei mehr oder weniger eingeschlagener Lenkung, alle im unveränderten Originalzustand, also nicht nachträglich feuerverzinkt. Man könnte zumindest aus dieser Statistik jetzt schließen, besser feuerverzinkt als durchgerostet. Ich weiß aber nicht, wieviele und ob überhaupt feuerverzinkte Querlenker unterwegs sind. Ich zumindest kenne niemanden, der das hat machen lassen. Einigen wir uns also auf: besser im rostfreien als im vergammelten Zustand?
 
Man könnte zumindest aus dieser Statistik jetzt schließen, besser feuerverzinkt als durchgerostet.
Da würde ich nur im wirklich stark angerosteten Stadium zustimmen.
Ich weiß aber nicht, wieviele und ob überhaupt feuerverzinkte Querlenker unterwegs sind. Ich zumindest kenne niemanden, der das hat machen lassen.
Ja, ich auch nicht. Und ich denke, dass die Ursache für das bisherige 'Fehlen' von Brüchen verzinkter Querlenker genau darin bestehen dürfte.
Einigen wir uns also auf: besser im rostfreien als im vergammelten Zustand?
Ich würde es lieber um ein Wort ergänzen:
Einigen wir uns also auf: besser im rostfreien, unverzinkten als im vergammelten Zustand?
Und soweit ich mich entsinne, entstammten die gerissenen Querlenker alle nicht grundsanierten Fahrzeugen, und man sah ihnen das bisherige, nicht wirklich salzfreie, Leben recht deutlich an.
 
@ KGB
mein erster Saab war auch mit feuerverzinkten Querlenkern unterwegs und wurde nur zerlegt weil die AWTunnel und Radläufe reparieren zuviel gekostet hätte. Das war zu einer Zeit, da kannte ich dieses Forum noch nicht und das Auto wurde in Bayern mit viel gesalzten Strassen gefahren. Die damalige Firma hatte bestimmte Teile, die nicht mitverzinkt werden sollten, mit einer roten Paste abgedeckt, die wohl feuerfest war. Nach dem Verzinken wurde noch irgendwie wärmemäßig nachbehandelt.
 
Zurück zu StRudels Problem. Haben die Buchsen beim 901 ähnliche Innenhülsen wie manche Buchsen vom 902. Bei meinem 902 hatte der Vorbesitzer diese beim Einbau vergessen und bei jedem Bremsen und Beschleunigen knackte das Auto...
 
Ich will noch auflösen - hatte den 900 nun einige Wochen stehen und wieder anderes gemacht:

Nach dem Tausch des unteren Traggelenks beifahrerseitig ist die Problematik behoben.
Auch das heftige Verziehen bei höherer Last ist nicht mehr da. (dass Traggelenke so klonkern können, habe ich schon erlebt; dass sie ein solches Verziehen bei Last auslösen, bisher noch nicht)

Nochmals Danke für die Hinweise. :hello:
 
Ich will noch auflösen - hatte den 900 nun einige Wochen stehen und wieder anderes gemacht:

Nach dem Tausch des unteren Traggelenks beifahrerseitig ist die Problematik behoben.
Auch das heftige Verziehen bei höherer Last ist nicht mehr da. (dass Traggelenke so klonkern können, habe ich schon erlebt; dass sie ein solches Verziehen bei Last auslösen, bisher noch nicht)

Nochmals Danke für die Hinweise. :hello:
Hallo StRudel!
Will mich mit meiner Erfahrung noch kurz dranhängen.
Bei mir hat es auch ordentliche Schläge aus dem Bereich der Vorderachse gegeben. Hatte den Wagen in der Werkstatt und die konnten an den Traggelenken zuerst einmal nichts feststellen.
Der Meister war etwas ratlos und tippte auf eine defekte Zahnstange im Lenkgetriebe. Ist eine freie Werkstatt, die mit den alten SAABs außer mit mir keine Erfahrung hat.
Nach Deinem Bericht bin ich jetzt nochmals hin - hatte vorher einen Einlegekeil besorgt und ein Traggelenk - und siehe da, das Traggelenk unten links war im Eimer.
Die kannten den speziellen Trick mit dem Entlasten der Vorderachse bisher noch nicht.
Also nochmals danke!
 
Die kannten den speziellen Trick mit dem Entlasten der Vorderachse bisher noch nicht.
Hin und wieder ist eine Werkstätte, die sich mit dem betreffenden Mobil auskennt halt doch von Vorteil.
In diesem konkreten Falle hätte allerdings bereits die Erkenntnis, dass man Spiel schlecht im belasteten Zustand feststellen kann, ebenfalls zum Ziele führen können.
 
Zurück zum Ursprungsthema:
Ich würde die Lagerschrauben Querlenker an Karo (unten SW19 / 80-95Nm - oben sw16 /50Nm) nachziehen.
Und die versottenden unteren Querlenker mal auf Anrisse prüfen.
Bis die originalen Gummilager den Geist aufgeben muss schon viel passieren.
 
Mal ein anderer Gedanke angesichts der mäßigen Ersatzteilqualität bei Traggelenken. Kämen als Alternative evtl. Uniball Gelenke in Frage? Die kommen meines Wissens häufig im Rennsport zur Anwendung.
 
Mal ein anderer Gedanke angesichts der mäßigen Ersatzteilqualität bei Traggelenken. Kämen als Alternative evtl. Uniball Gelenke in Frage? Die kommen meines Wissens häufig im Rennsport zur Anwendung.
Ich kenne aber keine die gescheit gedichtet sind... Im Alltag mit Wasser, Dreck, Salz werden die vermutlich auch nicht lange halten...
 
Hm, was ist denn die Definition von einem Uniball Gelenk? Die normalen Traggelenke oder die äußeren Kugelgelenke an den Querlenkern der HA vom 9-5 sind doch auch schon welche. So z.B. auch hier bezeichnet: http://ricambi.alfisti.net/product_info.php?products_id=9846 Gibt es da überhaupt eine saubere Definition oder meint das jeder was anderes?
 
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