Motor geht aus, LLR, DroKla, Zündverteiler

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25. März 2013
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SAAB
9-3 I
Baujahr
1998
Turbo
Ohne
Hallo liebe Forengemeinde,

direkt vorab: Bitte steinigt mich nicht, dass ich dieses durchaus viel besprochene Thema neu aufnehme.

Gemäß folgender Beiträge müsste die Diagnose bei mir eigentlich klar sein:
http://www.saab-cars.de/threads/hohe-drehzahl.17230/
http://www.saab-cars.de/threads/9000-der-leerlaudrehsteller-und-die-drosselklappe.17870/
http://www.saab-cars.de/threads/extreme-motorruckler-bei-gasannahme-dann-wieder-ruhe.48428/
Und vielen weiteren Themen hier im Forum aus denen meine Fehlerbeschreibung eigentlich zu einer eindeutigen Diagnose führt.

Problem
Motor lässt sich gewohnt problemlos starten und man kann bequem losfahren. Je nach Gusto vom Saab geht der Motor beim Auskuppeln und erreichen/unterschreiben von 1000 U/min sehr schnell und abruppt aus - häufig, aber nicht immer. Danach lässt er sich meist nicht direkt wieder starten sondern erst nach ca. 30 Gedenksekunden. Dafür springt er dann direkt wieder ohne Probleme an. Der Fehler tritt häufiger bei kalten / warm werdenden Motor auf als bei warmen lange eingefahrenen Motor.

Lösungsversuch LLR Reinigung
Entsprechend der anderen Beiträge habe ich direkt den Leerlaufregler ausgebaut und gereinigt. Allerdings mit Kaltreiniger, da nichts anderes zur Hand war. Nachdem irgendwann kein schwarzer Schmodder mehr raus kam, trocknen gelassen und mit Ballistol noch mal geölt. Die Schläuche waren meiner Meinung nach nicht all zu sehr verdreckt.
Die ganzen Schläuche "dort" sehen größten Teils aber auch nicht mehr so gut aus. Welche sind denn eigentlich wofür und wie wirkt sich ein undichter Schlauch aus? Zum austesten habe ich vom provisorischen Flicken mit Vulkanisierer oder mit selbstklebenden Schrumpfschläuchen gelesen. Sollte ich vermutlich noch ausprobieren. Gibt es für die "kleineren" Schläuche Baumarkt alternativen zum Testen? Manch einer sieht so aus, als dass er das Abziehen nicht überleben würde.
Die Drosselklappe sah in meinen Augen nicht sehr reinigungsbedürftig aus?!

Test nach LLR Reinigung
Alles wieder zurück gebaut und getestet. Zeigt erstmal keine Veränderungen auf. Motor geht beim Auskuppeln immer noch abrupt aus. Lässt man den Wagen direkt nach dem Start erstmal im Leerlauf geht er soweit nicht aus. Ich kann auch keine größeren / kleineren Schwankungen in der Drehzahl feststellen. Die erste Minute läuft er bei ca. 1000 U/min und geht irgendwann auf ein bisschen weniger runter ohne jedoch zu pendeln.

Vermutlich war ich auf den ersten Versuch noch nicht ordentlich genug bei der Reinigung aller Schläuche und der Drosselklappe sowie der Reparatur rissig aussehender Schläuche.

Prüfung Zündverteiler
Des weiteren habe ich mir noch den Zündverteiler angesehen. Bei dem fiel mir auf, dass die Kontakte in der Kappe alle oxidiert waren und in meinen Augen stark abgenutzt sind. Ich konnte im Internet leider kein Bild eines "ideal Zustands" des Zündverteilers finden. Wie sollte der aussehen?
Zumindest habe ich alle Kontakte gereinigt und mit Kontaktspray behandelt. Im großen und ganzen Frage ich mich aber wie bei dem derzeitigen Zustand überhaupt etwas funktioniert (nur mein Gefühl).

Test nach Zündverteiler Reinigung
Nun habe ich den Motor mit auskuppeln, Leerlauf, Fahrwechsel auf dem Hof vor der Tür nicht mehr aus bekommen. Allerdings ging er ein mal sehr weit runter und ruckelte, so wie, wenn er sonst ausgeht, erholte sich aber direkt. Klingt immer noch nach Leerlaufdrehzahlregler?

Zur Veranschaulichung von allem noch ein paar Bilder:
vor der Reinigung
IMG_20151204_145807248.jpg
wie fest muss das hier sein? (sitzt recht locker)
img_0001.png
LLR nach Reinigung
IMG_20151204_162850948.jpg IMG_20151204_162903426_HDR.jpg
poröser / rissiger Schlauch
IMG_20151204_171142522.jpg
Zündverteilerkapper vor Reinigung
IMG_20151204_173017466.jpg
Zündverteilerkappe nach Reinigung
IMG_20151204_191051480_HDR.jpg



Viele Grüße

Rasmus
 
bist ja auf dem richtigen Weg. Luftmengenmesser (direkt nach dem Luftfilter), Benzinpumpe /-filter und der Dichtring zwischen Ansaugbrücke und Ansaugstutzen sind auch noch Kandidaten
 
Hallo,

mit den vielfältigen Beiträgen und spitzenmäßigen Anleitungen hier im Forum konnte das Problem größtenteils behoben werden. Bisher ist mir der Wagen im Leerlauf nicht mehr ausgegangen. Einmal stotterte er kurz und erholte sich dann von selbst. Es scheint also durch die Reinigung eine Besserung eingetreten zu sein.

Mir sind nun aber noch ein paar mehr Dinge aufgefallen.

Ich habe das Gefühl, dass es sehr sehr lange dauert, bis der Wagen warm wird. Das war früher definitiv nicht so. Zwar erreicht die Anzeige die 09:00 Uhr Stellung, aber das dauert ungewöhnlich lange. Aus anderen Beiträgen ging hervor, dass dies meist am Thermostat und Temperatursensor liegt. Nun hatte ich mir überlegt die zu wechseln.
  • Logische Schlussfolgerung?
  • Gibt es etwas besonderes zu beachten?
Darüberhinaus unterliegt mein Tankverschluss einem starken Verfall. Nun habe ich bei den üblichen verdächtigen nur original Saab Tankverschlüsse für um und bei 30€ gefunden. Gibt es da auch passende Substitute?

Viele Grüße und vielen Dank für Eure Hilfe!
 
Hallo Zusammen,

die oben beschrieben Problematik ist zurück. Er startet schlecht bis gar nicht und im Leerlauf kann es vorkommen, dass er ausgeht.

Da ich beim letzten mal die Unterdruckschläuche nicht gewechselt habe, diese aber nochmals deutlich gealtert sind, sind die nun dran. Dafür habe ich nun eh schon viel abgebaut und möchte nun auch noch weitere Teile prüfen.

LLR
Wird gerade gereinigt. Sieht aber gut aus und ich glaube dieses Mal ist er nicht für die Probleme verantwortlich. Trotzdem:
Gibt es Möglichkeiten diesen auf korrekte Funktion im ausgebauten Zustand zu testen? Pauschal einen neuen zu kaufen halte ich für nicht Zielführend.

LMM
Gibt es Möglichkeiten den Luftmassenmesser zu prüfen? Vermessen?`

Drosselklappenpotentiometer
Dieses lässt sich ja recht leicht prüfen. Ist auch intakt, zumindest sind alle Werte im Bereich wie es im WIS steht.

Benzinpumpe/Filter
Der Filter müsste in der Tat mal gewechselt werden (zumindest nach Serviceangabe).
Wie kann ich die Benzinpumpe prüfen?
Insgesamt glaube ich aber nicht, dass diese Teile für die Probleme verantwortlich sind. Sobald er läuft und man sich nicht dem Leerlauf nähert, läuft er problemlos.

Weiteres
Gibt es noch mehr Punkte die geprüft werden sollten?

Im Raum hinter der Drosselklappe ist eine kleine siffige Pfütze (s. Abbildung). Ist das problematisch?
IMG_3943.JPG

Freue mich auf Eure Ratschläge!

Viele Grüße!
 
Hallo Zusammen,

leider ist das Problem noch immer nicht gelöst.

Nachdem ich alles gereinigt hatte, die Unterdruckschläuche soweit gewechselt und alle Dichtringe im Ansaugbereich kontrolliert und mit Vaseline eingeschmiert und anschließend alles montiert habe. War direkt keine Besserung zu vernehmen. Allerdings sprang er nach kurzem Orgeln an und wollte dann auch laufen. So richtig ist es aber noch nicht.

Die größte Besserung ergab sich nach dem Reinigen und Abschleifen der Kontakte im Zündverteiler. Da schien es so, als wenn er wieder richtig wollte. Aber teilweise war es immer noch nicht ganz rund im Leerlauf und beim Anspringen. Also fix eine neue Verteilerkappe und Verteilerrotor bestellt.

Zündverteilerrotor
Die Verteilerkappe lässt sich einwandfrei wechseln, beim Rotor weiß ich nicht ganz wie das gehen soll. Im WIS steht: "Rotor ausbauen. Diesen hierzu mit einer Wasserpumpenzange zerschlagen". Irgendwie habe ich mich nicht getraut, hier rohe Gewalt anzuwenden, da ich Sorge um die Welle des Zündverteilers habe. Gibt es zum Wechsel des Rotors praktische Tipps?

Kraftstofffilter und Kraftstoffpumpe
Der Kraftstofffilter ließe sich ja noch ganz gut wechseln. Aber wie kann ich die Kraftstoffpumpe auf korrekte Funktion ohne Ausbau des Tanks prüfen? Gibt es dazu Möglichkeiten?

Weiteres
  • evtl. die Zündspule? Kann man diese auf Funktion prüfen?


Ich hoffe Ihr könnt mir noch weiterhelfen, so langsam mache ich mir echt Sorgen! :frown:

Viele Grüße!
 
Beim Verteilerfinger geht's wirklich mit der großen Zange. Zerschlagen würde ich allerdings auch nichts. Eher behutsam "abknabbern" :eating:
 
Kraftstoffpumpe hört man vom Innenraum, spätestens wenn man die Rücksitzbank anhebt. Dort findet sich auch ein Deckel, unter dem die Anschlüsse liegen, wo man ggf. die Pumpe messen und testen kann. Nur der Ausbau der Pumpe klappt über diese Öffnung leider (nativ) nicht.

Zündspule kann man messen:
zwischen Klemme 1 und 15: 0,6 ... 0,8 Ohm
zwischen Klemme 1 und dem Zündkabelanschluss: 7 ... 8 kOhm
orientierend Zünkabel von der Spule am Verteiler abziehen und beim Starten 2 cm vor Masse halten -> muss kräftigen Funken geben.
 
Hallo Zusammen,

vielen Dank für all Eure Tipps. Leider bin ich immer noch nicht durch mit meinem Problem.

Was habe ich seit dem letzten Mal gemacht?

  1. Kraftstofffilter gewechselt
  2. Kraftstoffpumpe "abgehört"
  3. KGE Dichtung gewechselt (heißt die so)
  4. Zündverteilerkappe gewechselt
  5. Zündverteilerfinger "abgeknabbert" [vielen Dank für den Tipp] und neuen angebracht
  6. Mehrmals geprüft ob Zündkabel richtig angeschlossen
  7. Zündkerzen angesehen und Elektrodenabstand gemessen
  8. Batterie abgeklemmt und geladen
  9. U-Schläuche erneut kontrolliert (alles was um das Drosseklappengehäuse herum ist, ist erneuert)
  10. CE Leuchte "ausgeblinkert"

Wie ist der aktuelle Zustand?
Leider will er gar nicht mehr anspringen. Motor ruckelt ordentlich, will gefühlt zünden, kommt aber nicht. Gibt man beim Zünden Gas ist das "Ruckeln" deutlicher stärker ausgeprägt, will kurz, kommt aber nicht.

Anmerkungen zu den o.g. Punkten
  1. Berücksichtigt, dass es evtl. ein bisschen "dauert", bis der Kraftstoff den Filter gefüllt und beim Motor angekommen ist
  2. Nachdem Wechseln des Filters und erstmaliges drehen des Schlüssels war ein deutliches "brummen" (pumpen typisch) von der Rückbank zu hören. Pumpe geht wohl!
  3. Neue Dichtung und angeschlossene Schläuche sitzen nun deutlich deutlich fester

  4. "abknabbern" war ein bisschen abenteurlich, hat aber gut funktioniert

  5. "falsche" Zündkerzen da Beru, Elektrodenabstand alle gleich im Bereich von 1,16 -1,19 mm. Kerzen sind leicht rußig. Die "richtigen" NGK Kerzen sollen 0,6mm haben. Liegt hier das Problem? Aber sie haben ja bisher recht gut funktioniert?!
  6. Batterie erreicht normale Ladeschlussspannung. Ich kann nicht ausschließen, dass diese mal neu müsste, aber sie zieht den Motor gefühlt noch anständig durch
  7. Beim "dickem" (im ersten Post das Bild "poröser Schlauch") Schlauch, welcher vom Drosseklappengehäuse glaube ich Richtung Tank geht, dort habe ich nur ein sehr kurzes Stück erneuert. Der Rest sieht soweit gut aus. Sollte man hier noch genauer prüfen?
  8. Die CE Leuchte gibt mir leider den Code "12" aus - "kein Fehler"

Was habe ich noch vor?
  • NGK Kerzen bestellen
  • Zündspule durchmessen
  • Die Zündspule hat leider auch ein wenig Servoöl abbekommen, da der darüber liegende Rücklaufschlauch undicht ist. Der Schlauch wird gewechselt...
  • LLR mit ins Elektroniklabor nehmen und versuchen auf Funktion zu prüfen. (PWM Frequenz steht im WIS und müsste sich im Labor nachstellen lassen)
  • ggf. neue Dichtringe für den Resonator, aber eigentlich sehen diese noch topp aus
  • WIS "Fehlersuche"-Prozedur bei "Motor startet nicht" durchführen
Was kann ich noch tun?
Was könnte ich noch probieren?

Gibt es noch eine Möglichkeit, ohne TECH2, Informationen aus dem Wagen zu holen?

Ich muss den SAAB wieder hinbekommen, der Wagen ist mir wirklich ans Herz gewachsen! Und bis auf die aktuelle Problematik "Starten und Leerlauf" lief er bisher zuverlässig und einwandfrei!
 
Zuletzt bearbeitet:
Zündreihenfolge?

Drehzahlsensor?
 
Test mit Startpilot oder Bremsenreiniger?
 
Was ist mit dem Kurbelwellensensor ? Schon getauscht ?
 
Vielleicht ein Ansatz: mal ganz zurück zum Start gehen....welche Reparaturen wurden durchgeführt bevor die Probleme auftauchten?...ich hätte evtl. noch die Lambdasonde auf dem Schirm..kann auch ganz interessant Ärger machen....
 
Heureka!

Es ist wohl der Nockenwellensensor / Hallgeber am Zündverteiler. Zumindest springt er astrein an, wenn man den Stecker am Nockenwellensensor zieht! Alle anderen Bemühungen führten zu keinem Unterschied, nur der gezogene Stecker ließ ihn starten!

Ersatzteilbeschaffung
Kann dieser Sensor überhaupt einzeln getauscht werden? Ich finde immer nur den kompletten Zündverteiler, der ja auch noch recht teuer ist. Eigentlich würde ich den ungern tauschen, da er nicht ölt und bis auf den Sensor wohl noch gut ist.

Weiteres
Das Kabel zum Sensor werde ich auch noch soweit es geht durchmessen und auch rückverfolgend nach Schäden prüfen.



Nochmals vielen Dank an alle und die guten Tipps!:top:
 
Das kann ich mir nicht vorstellen, es geht ja um den Sensor im Zündverteiler selbst! Also derjenige, welcher direkt hinter der Zündverteilerkappe Richtung Motor sitzt.

Leider habe ich beim Forum durchsuchen schon gelesen, dass man wohl den gesamten Zündverteiler tauschen muss...

Kennt jemand die Pin Belegung des Sensors? Wenn ich den ausgebaut habe, könnte ich den nochmal durchmessen... nur um sicher zu gehen.
 

Es sieht so aus, als wäre dies der Sensor. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob man den montiert bekommt. Der Zündverteiler sieht ja recht "kompakt" aus. Hat den schon mal jemand zerlegt? Sind es vielleicht nur Sprengringe, die man lösen muss, und der Verteiler verteilt sich in seine Einzelteile?

Ich werde den mal ausbauen und berichten. Natürlich ist es immer schön, wenn man vorab weiß, was man tut :smile:

Viele Grüße und großes Danke an alle für die Unterstützung!
 
Heureka!

Es ist wohl der Nockenwellensensor / Hallgeber am Zündverteiler. Zumindest springt er astrein an, wenn man den Stecker am Nockenwellensensor zieht! Alle anderen Bemühungen führten zu keinem Unterschied, nur der gezogene Stecker ließ ihn starten!
Schon merkwürdig, .......hast du mal versucht, nachdem er angesprungen ist, den Stecker wieder aufzustecken?
das er ohne Stecker anspringt, ist bekannt, nur eben nicht das er nur anspringt wenn er abgezogen ist.
Passend dazu wäre ein stark verölter Verteiler oder extreme Nebenluft

oder versucht du zu starten ohne das der Luftfilter montiert ist?
 
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