Mobilfunknetzexperten anwesend?

Onkel Kopp

Don Quijote de Olja a.D.
Registriert
20. Juli 2008
Beiträge
5.809
Danke
2.349
SAAB
900 I
Baujahr
1988
Turbo
Ohne
Hallo,

vielleicht befasst sich beruflich jemand (targa?) mit dem Thema und kann mir eine Einschätzung geben:

Ist es möglich, dass die Datenübertragungsrate beim Mobilfunk von der SIM-Karte abhängt? Und ich meine tatsächlich von der Karte. Ich beobachte nämlich, dass ich bei gleichem Anbieter, gleichem Netz, gleicher Funkzelle und gleichem Endgerät mit einer SIM-Karte LTE und mit der anderen EDGE habe :confused:.

Danke!
 
Die aufgebuchten Tarife sind identisch, die SIM-Karten gleich alt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe die Frage so, dass weder Gerät noch Tarif eine Rolle spielt, sondern NUR die Karte selbst. Es gibt definitiv SIM Karten, die technisch kein 4G können. Es gibt auch SIMs, die kein 3G können. Es gab jeweils technische Erweiterungen bei Einführung der neuen Mobilfunkgenerationen (z.B. Verschlüsselgungsalgorithmus zwischen 2G und 3G). Es kann aber auch sein, dass Dein Anbieter die Karte nicht für 4G provisioniert hat, dann ist es eine rein logische Abhängigkeit, und als Fehler zu betrachten, alternativ, die Karte is provisioniert worden, bevor zB. 4G standardmässig auf der Karte zugelassen wurde.

Ein Speziallfall in D ist sicher die Zusammenlegung der E-Plus und O2 Netze, es kann sein, dass einige E-Plus SIMs nicht komplett freigeschaltet wurden, von solchen Fällen hab ich gehört.

Nebenbei bist Du nicht in der gleichen Funkzelle, denn eine Zelle ist technisch auch immer nur einer Funktechnologie (RAN = Radio Access Network) zuzuordnen.

Nur EDGE, also auch kein 3G gibt's eigentlich an Stellen, an denen 4G ausgebaut ist eher selten, was bietet Dir denn die manuelle Netzwahl an (für beide SIMs)? Bei den meisten Geräten kann man 2G/3G/4G der einzelnen Anbieter getrennt voneinander sehen.

PS: Was meinst Du mit "gleichem Endgerät" ? das scheinbar gleiche Modell oder ein uns dasselbe Gerät ?
 
Ok, könnte komplexer sein, daher schon mal Danke und die Hintergründe. Die Vermutungen von targa bezüglich O2/E-Plus gehen vermutlich in die richtige Richtung:

Als ich mich vor 2 Jahren entschied endlich mal ein Smartphone zu kaufen, entschied ich mich für Alditalk, also E-Plus, da erstens billig und zweitens unweit der Wohnung, wo ich mobiles Internet am Wochende nutzen wollte, ein E-Plus-Sender im Gewerbegebiet stand. Als ich jetzt Anfang des Jahres zurück ins Emsland in ein Neubaugebiet gezogen bin, wurde hier gerade ein Glasfaser-Ausbau beschlossen, wo wir einen Vertrag abgeschlossen haben. Für das halbe Jahr bis zur Nutzung (jetzt wird es doch ein Dreiviertel Jahr...) haben wir uns entschieden, keinen monatlich kündbaren DSL-Vertrag abzuschließen, sondern mobil per Surfstick ins Netz zu gehen, bis wir Glasfaser nutzen können. Denn auch diese Bude liegt Luftlinie 2 km vom Sender entfernt.

Es gab schnell Ärger mit dem Medion-Surfstick, ich habe zweimal auf Garantie neue bekommen, keiner funktioniert. Daher bin ich auf einen etwas älteren (3 Jahre) von Fonic ausgewichen, und habe eine Alditalk-SIM-Karte (jetzt ein knappes Jahr alt, eine zweite, also nicht die vom Smartphone) darin verwendet. Das ging.

Bis vor etwa anderthalb Monaten hatte ich per Surfstick und auf dem Smartphone schwankend, aber bei beiden in etwa gleich Datengeschwindigkeiten von UMTS (H) bis HSPA (H+). Ich hab die Verbindungsgeschwindigkeiten nicht nachvollzogen, aber es hat ja auch brauchbar funktioniert. Danach wurde mein Smartphone schneller, es wurde 4G im Display angezeigt, parallel dazu hatte ich mit dem Stick immer öfter, jetzt nur noch, EDGE. Manchmal geht aber auch so gut wie gar nichts. Die haben also irgendwas am Netz vor Ort geändert.

Packe ich die SIM vom Stick in das Smartphone, habe ich dort auch nur EDGE, packe ich dagegen die SIM vom Smartphone in den Stick, habe ich dort dann ebenfalls nur EDGE. Das habe ich gerade eben noch ausprobiert. Also liegt vom Alter her zwischen den SIM nur gut ein Jahr, die Querchecks beziehen sich auf ein und dasselbe Gerät. Die Tarife sind leicht unterschiedlich, beide sind aber mit 21,6 Mbit/s max. angegeben.

Gestern habe ich das Notebook samt Stick mit der "EDGE-SIM", die dort also normalerweise drin ist, im Auto umhergefahren, das Smarphone zum Vergleich daneben. Schon wenn ich aus dem Wohngebiet rausfahre, habe ich wieder brauchbares Internet, bei Annäherung an den nächsten Ort wird es richtig schnell. Dort hat O2 schnelles Mobilfunknetz, das weiß ich. Letztlich habe ich rausgefunden, dass ich nur eine kleine Anhöhe am Rande des Wohngebietes raufgehen muss (vielleicht 80 m und 6 Höhenmeter), da gibt es HSPA. Fürs Smartphone galt: Überall 4G. Das Haus in dem wir wohnen liegt also "im Loch".

Aber warum ist das Smartphone schneller geworden, der Stick langsamer? Und warum trifft das nur auf einen solchen kleinen geographischen Bereich zu? Ich finde das kurios, es ärgert mich und ich will es gerne verstehen.

EDIT: Also der Stick kann nur 7.2 Mbit/s, das habe ich gerade rausgefunden. Davon bin ich nur leider weit entfernt...

Die Angaben im Link von 42 fand ich zum Schmunzeln. Gebe ich meine Adresse ein, will Vodafone hier LTE liefern können. Mit Vodafone kann man hier im Norden meines Wohnortes froh sein, wenn man überhaupt telefonieren kann...
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann der Stick LTE? - weil 7,2 ist UMTS asbachuralt - vielleicht wurden bei dir zuhause die Frequenzen von UMTS für LTE refarmed - wo dann für ein UMTS only Endgerät nur mehr Edge übrig bleibt.
Ist die Internet Sim für LTE berechtigt - sprich ist es im Tarif enthalten.

Falls der Stick nicht LTE kann - emfpehle ich als günstige Lösung einen E3372 via Ebay - die gibts dort für rd. 30 € aus Lettland oder ähnlich. Kann LTE Cat4 also bis 150 mbit/s
Falls mehr möglich sein sollte, kann man auf allegro.pl nach Huawei B618 suchen - die kosten dort rd. 125 € und Können dann LTE bis 300 mbit/s - am besten mit Googel Übersetzer arbeiten, sofern man des polnischen nicht mächtig ist.
Details dazu im LTEFORUM
 
ich setz für sowas die SW eines kanadischen Rinderzüchters ein: http://www.ofmodemsandmen.com/index.html

Dairyman heisst der gute Knabe.

Aber ich glaub es liegt wohl daran, dass es ein UMTS Stick ist, und man in seiner Gegend die Frequenzen auf LTE refarmed hat...
 
ich setz für sowas die SW eines kanadischen Rinderzüchters ein: http://www.ofmodemsandmen.com/index.html
So wie ich das sehe ist "ROOter" eine Art vorkonfiguriertes OpenWRT, bietet praktisch keine Vorteile, vor allem, wenn man bedenkt, was man mit OpenWRT noch so alles anstellen kann.
Aber ich glaub es liegt wohl daran, dass es ein UMTS Stick ist, und man in seiner Gegend die Frequenzen auf LTE refarmed hat...
so wie ich das sehe hast Du nicht richtig gelesen ;) weil:
Packe ich die SIM vom Stick in das Smartphone, habe ich dort auch nur EDGE, packe ich dagegen die SIM vom Smartphone in den Stick, habe ich dort dann ebenfalls nur EDGE.
Ersteres, weil was mit der SIM nicht ok ist, zweiteres, weil der Stick nur ein 3G Stick ist (uebrigens kann man manche Sticks "hochflashen", stabile 7,2 MBit/s sind aber eigentlich ganz in Ordnung!)

mir ist nicht bekannt, dass irgendwelche alten 3G Baender auf 4G Technologie umgeschaltet hat. Eher 2G (GSM1800)-Baender.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sitze gerade auf der oben angesprochenen Anhöhe etwa 100 Meter vom Haus entfernt auf einer Bank bei schönstem Sommerabendwetter und habe ganz guten Empfang mit meinem Stick. Gutes Signal, die Anzeige springt von "UMTS" gelegentlich zu "HSPA" und zurück. Wobei HSPA ja nur HSDPA bedeuten kann bei 7,2 Mbit max. Ist ja eine Art UMTS+ wenn ich mich da richtig eingelesen habe.

Als ob die irgendwie die Antenne anders ausgerichtet haben, um mal bei höchst laienhafter Ausdrucksweise zu bleiben.

Wenn hier bloß nicht so viel Ameisen wären :eek:
Und ein Bier wäre jetzt nicht schlecht...:biggrin:
 
Ich denke ich werde für die letzten zwei Monate die "große Flatrate" auf mein Smartphone umbuchen und dieses als mobilen Hotspot zu Hause nutzen. Vielleicht sollte ich mir aber auch ein Termin-Update wegen der Glasfaser geben lassen, nicht dass das so läuft wie beim Berliner Flughafen...

Easybell wäre dann eine Option. Es liegt zwar ein Telefonanschluss im Haus, der war aber bislang noch nie in Betrieb, da dürfte also neben der Bereitstellungsgebühr vermutlich nochmal Technikergebühr drauf kommen. Bei anderen Anbietern ist das jedenfalls so.
 
Wobei HSPA ja nur HSDPA bedeuten kann bei 7,2 Mbit max. Ist ja eine Art UMTS+ wenn ich mich da richtig eingelesen habe.
das sind alles 3G Begriffe. HSPA bedeutet HSDPA(7,2Mbps) und HSUPA(3,6Mbps), wobei das D für Downlink, das U für Uplink steht, High Speed Packet Access. Alles, was über die 384kbps bei dem Ur-UMTS hinausgeht. Die Angaben sind eigentlich immer nur Maximalwerte. HSPA+ geht (theoretisch) bis 42Mbit/s im Downlink.

Als ob die irgendwie die Antenne anders ausgerichtet haben, um mal bei höchst laienhafter Ausdrucksweise zu bleiben.
das geht in der Tat und wird auch schonmal gemacht, allerdings nicht, indem man die Antenne losschraubt und dreht, sondern mit "beamforming".

Ich sitze gerade auf der oben angesprochenen Anhöhe etwa 100 Meter vom Haus
manchmal reicht eine "feste Antenne" an einem definierten Ort im oder am Haus um ein stabiles Signal zu empfangen. Damit meine ich nicht unbedingt eine gekaufte Antenne die man irgendwo anschraubt, sondern den HSPA-Stick, z.B. am OpenWRT Router, oben im Speicher unterm Dach oder irgendwo in Fensternähe.... oder das genannte Smartphone, einfach irgendwo, wo guter Empfang ist, liegen lassen.

Easybell wäre dann eine Option. Es liegt zwar ein Telefonanschluss im Haus, der war aber bislang noch nie in Betrieb, da dürfte also neben der Bereitstellungsgebühr vermutlich nochmal Technikergebühr drauf kommen. Bei anderen Anbietern ist das jedenfalls so.
nicht unbedingt. Hast Du eine TAE da angeschlossen (selbst machen) und ein DSL Modem angeschlossen (VoIP Router, eine alte FritzBox Fon oder sowas) dann geht's bei Easybell wie von selbst.... - meist.
 
Nun so unrecht habe ich wohl doch nicht - scheinbar ist der UMTS Empfang grenzwertig, die Sim nicht für LTE freigeschaltet, und der Stick kann kein LTE...
Wie gesagt - ob in D schon Refarming läuft weiß ich nicht - ich bekomme daheim z.B. die SK Netze nur mehr auf 4G rein. In AT werden gerade die Frequenzen umsortiert, da mit 2018 die Frequenzverteilung sich verschiebt, und die Provider auf LTE statt UMTS setzen (höherer Durchsatz bei gleicher Bandbreite) - GSM wird so schnell nicht aussterben, da viele Maschinenanwendungen auf GSM angewiesen sind (Alarmwählgeräte, Automaten etc.).

ROOTER ist ein vorgepacktes OpenWRT - das speziell für UMTS/LTE Sticks optimiert ist und u.a. z.B. auch mit mehreren Sticks oder auch ADSL plus Stick) betrieben werden kann (da sind die Skripts von Dairyman und einigen Mitstreitern drin verpackt). Kann man sich natürlich alles selber basteln und compilieren - ist aber auch für den non Linux Spezialisten mit build Umgebung nutzbar und konfigurierbar... Ich verwende es mit einem WNDR3700 V1 und einem E3372 Stick - Macht DDNS und OpenVPN.
 
in AT (Sowie IT und CH) ist 2.1GHz fuer 3G freigegeben, in D nicht. zumindest nicht auf dem relevanten Band 1.

Transalpler schrieb:
Provider auf LTE statt UMTS setzen (höherer Durchsatz bei gleicher Bandbreite)
Nicht nur das,... 3G ist extrem Komplex und damit sehr teuer zu betreiben. LTE ist speziell so entwickelt worden, dem beizukommen.
Transalpler schrieb:
- GSM wird so schnell nicht aussterben, da viele Maschinenanwendungen auf GSM angewiesen sind (Alarmwählgeräte, Automaten etc.).
das wird von LTE NB-IoT bzw. CAT-M1 addressiert, aber Du hast schon recht. 3G spielt da praktisch keine Rolle. GSM900 wird vermutlich noch laenger Bestand haben als GSM1800, welches aktiv fuer LTE "refarmed" wird.

Transalpler schrieb:
ROOTER ist ein vorgepacktes OpenWRT - das speziell für UMTS/LTE Sticks optimiert ist und u.a. z.B. auch mit mehreren Sticks oder auch ADSL plus Stick) betrieben werden kann (da sind die Skripts von Dairyman und einigen Mitstreitern drin verpackt). Kann man sich natürlich alles selber basteln und compilieren - ist aber auch für den non Linux Spezialisten mit build Umgebung nutzbar und konfigurierbar... Ich verwende es mit einem WNDR3700 V1 und einem E3372 Stick - Macht DDNS und OpenVPN.
man muss bei OpenWRT nichts selbst kompilieren/basteln fuer diesen Anwendungszweck... relevanten Pakete auswaehlen - APN eintragen - fertig. Ich hab hier ein paar verschiedene OpenWRT Geraete.... ein iOmega NAS, den genannten Netgear WNDR3700 V1, 2 Buffalos, Asus RT-N56u und noch den Klassiker Linksys WRT54GL.
 
Easybell wäre dann eine Option. Es liegt zwar ein Telefonanschluss im Haus, der war aber bislang noch nie in Betrieb, da dürfte also neben der Bereitstellungsgebühr vermutlich nochmal Technikergebühr drauf kommen. Bei anderen Anbietern ist das jedenfalls so.
Achtung! Ich bin seit 4 Jahren Easybell Kunde. Zuletzt bekam ich eine Mail, worin mir angekündigt wurde,
dass Easybell mit seinen Servern von Telefonica Germany (O2) zu der Deutschen Telekom am 1.August 2017 umzieht, mit einer Erhöhung der Gebühr um 2 Euro.
Seitdem, habe ich (Zufall?) Verbindungsabbrüche en masse (bei 16000er Leitung) runter bis auf 768 Kbit/sek....Da fühlt man sich plötzlich in 56 K Modem-Zeiten versetzt....

Bereitstellungsgebühr? Ja!
Technikergebühr? Kannst du dir sparen, die paar Strippen legt auch ein Laie und die Installation (sofern eine Fritzbox verwendet wird, was bei Easybell der Fall bisher war) des Routers auch.
 
Hintergrund Easybell: Easybell ist der Privatkundenzweig der Ecotel. Bis dato war die Telefonica der Vorleister, Telefonica zieht sich aber aus dem Geschäft zurück. Easybell hat fast alle Anschlüsse auf DSLAMs der QSC umgezogen. Dort wo QSC kein Versorgungsgebiet hat, musste auf die T ausgewichen werden, was eine Preiserhöhung zur Folge hatte, oder aber der Anschluss wurde anbieterseitig gekündigt. Das gleiche macht die T mit den Kunden, an den Orten, an denen sie kein Zuschlag für Vectoring bekommen hat, obwohl sie den jeweiligen lokalen Anbieter als Vorleister nehmen könnte, aber das ist wohl unterwürdig.

Die T ist gerüchteweise bekannt dafür, dass sie Drittanbietern nicht immer die besten (kürzesten) Leitungen (letzte Meile) zur Verfügung stellt. Bei Easybell ist es aber so, dass man extrem kompetenten Kundensupport bekommt (kein Callcenter, sondern Leute, die Dir wirklich helfen können). Das ist bei Kennern bekannt und ich hab die Erfahrung schon 2...3x selbst gemacht. Ob die genau so gut helfen können, wenn es sich um einen T-Anschluss handelt, weiss ich nicht. Bei Telefonica konnten sie direkt selbst Fehlerdiagnose vornehmen. @SF50: mal anrufen!
 
Zurück
Oben