Getriebeöl wechseln

Wenn man sich vor Augen führt, dass das Getriebeöl, welches ja eigentlich eine recht definierte Viskosität besitzen sollte, um seinen Aufgaben gerecht zu werden, tendiert man gedanklich spätestens dann zu eher häufigeren Wechseln, wenn man daran denkt, dass die langkettigen VI-Verbesserer im Diff gnadenlos zerrissen werden, und dann am Ende nur noch die Viskosität des Grundöles bleibt. Zumindest geht mir dies so.

Aus dem selben Grunde verstehe ich im übrigen auch nicht, wieso es mineralisches Öl sein soll. Denn gutes (!) synthetisches Grundöl besitzt im allgemeinen eine weit näher am Endprodukt gelegene Viskosität, als dies bei mineralischem Öl der Fall ist. Daher braucht das synthetische weniger VI-Berbesserer, womit deren 'Niedergang' im Diff das Öl weniger verändert.

Dass das Öl, hierbei wohl hauptsächlich der Synchronringe wegen, entsprechend legiert sein sollte (also kein GL4 oder GL5), ist natürlich trotzdem klar.

Aus meiner persönlichen Sicht für jeden, der sich zu Öl auch mal, und sei es nur ansatzweise, fundierte Gedanken machen will, eine Pflichtlektüre: OM-Edition, Praxishandbuch Öl, http://www.heel-verlag.de/Praxishandbuch+Oel.htm
 
Hab mich da in den letzten Tagen auch ein wenig eingelesen, da ich im WHB für die Getriebe etwas von GL4 gelesen habe. In 3 Sätzen.

Es ist wohl ein Kompromiss zwischen Synchronring-Schutz und Diff-Schutz. GL3 schont die Synchronringe, für das Differenzial wäre wohl GL4 besser. GL5 ist auf Grund der geringen Reibwerte (bremst die Ringe sehr schlecht ab) nicht zu empfehlen. Stimmt das so? Ich hoffe.

Leider findet man viel Widersprüchliches. Nicht so einfach mit dem Internet. Grad hier muss man extrem filtern.
 
Es ist wohl ein Kompromiss zwischen Synchronring-Schutz und Diff-Schutz. GL3 schont die Synchronringe, für das Differenzial wäre wohl GL4 besser. GL5 ist auf Grund der geringen Reibwerte (bremst die Ringe sehr schlecht ab) nicht zu empfehlen. Stimmt das so? Ich hoffe.
Ja, und da GL4 ausfällt (gibt ja keine Synchronringe mehr) eben GL3. In 'neu' nehmen die sich ja, so wie ich das interpretiere, für Diff und Lager nicht all zu viel. Das GL4 würde dabei wohl nur länger seine Eigenschaften halbwegs behalten.
Aber mal ehrlich: Was juckt es, wenn man die 3l alle 30 - 40Tkm mal wechselt? Das kann einen nun wirklich nicht arm machen, und der Zeitbedarf ist auch sehr gering. Darum erachte ich Diskussionen, wie lange man die Soße da evtl. drin lassen könnte einfach als übrig. In der selben Zeit, wo man zwei Gedanken daran verschwendt, hat man das Thema auch schon abgearbeitet.

Was die Widersprüche angeht, verweise ich ganz panetrant wieder auf meinen Link in #81.
 
..Aber mal ehrlich: Was juckt es, wenn man die 3l alle 30 - 40Tkm mal wechselt? Das kann einen nun wirklich nicht arm machen, und der Zeitbedarf ist auch sehr gering. Darum erachte ich Diskussionen, wie lange man die Soße da evtl. drin lassen könnte einfach als übrig. In der selben Zeit, wo man zwei Gedanken daran verschwendt, hat man das Thema auch schon abgearbeitet.
...
Man kann es auch übertreiben. Du kannst es auch alle 5tkm wechseln.

Aber mal ehrlich. Ich kenne wirklich genug Getriebe, die 400 tkm und mehr ohne Probleme gemacht haben. Und das ohne einmal zu wechseln.

Von Saab gab es da auch nie eine Vorgabe, das Getriebeöl beim Schaltgetriebe zu wechseln.

Ich denke die Getriebe, die mit 150 tkm die Grätsche gemacht haben, hätten das mit regelmäßigem Getriebeölwechsel genau so gemacht. Mit viel "Glück" evtl. 10 tkm später.....was ich noch nicht mal glaube.

Aber jeder wie er mag.
 
Ich gebe zu:
Ich habe auf 166tkm und 26 Jahre im 901 i CV immer "nur" mineralisches 10W40 (bisher insgesamt knapp einen Liter, das empfohlene 10W30 gabs kaum mehr) nachgefüllt, ohne sommers wie winters Probleme zu bemerken.
Aber Renés # 81 halte ich für so logisch, daß ich mal über Vollsyntheter nachdenken werde, zumal ich auch beim Motor, vor allem mit TU, seit Jahrzehnten immer noch M 1 mit immer noch gewissem Vollsyntheseanteil bevorzuge.
Und jetzt : Feuer frei !
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann es auch übertreiben. Du kannst es auch alle 5tkm wechseln.

Aber mal ehrlich. Ich kenne wirklich genug Getriebe, die 400 tkm und mehr ohne Probleme gemacht haben. Und das ohne einmal zu wechseln.

Von Saab gab es da auch nie eine Vorgabe, das Getriebeöl beim Schaltgetriebe zu wechseln.

Ich denke die Getriebe, die mit 150 tkm die Grätsche gemacht haben, hätten das mit regelmäßigem Getriebeölwechsel genau so gemacht. Mit viel "Glück" evtl. 10 tkm später.....was ich noch nicht mal glaube.

Aber jeder wie er mag.

Aber bedenke mal bitte, dass wir bei Saab Getriebe und Differenzial in einem Kreislauf haben. Die extremen Scherkräfte eines Differenzials sind nun mal nicht von der Hand zu weisen. Nicht umsonst wird von Saab auch das GL5 empfohlen. Das passiert nicht ohne Grund. Diff-Schutz und Synchronringe verkaufen ;-), ein prima Geschäft.
Die Einstellung der Leute ist eben verschieden. Der eine hat ein gutes Gewissen, wenn die Brühe mal gewechselt wird, der andere ist "stolz", dass sein Getriebe auch ohne Wechsel sauber läuft. Sei ihm ja auch gegönnt. Wir haben beim Stammtisch auch Leute, die 10W fahren, nie wechseln und nach 300.000 noch keine Probleme haben. Vielleicht sind das auch die "Streichler", die ihre Schaltung immer gut einstellen, regelmäßig Kupplungsflüssigkeit wechseln, sich auflösende Leitungen tauschen, die immer in den Motor reinhören und noch mit Zwischengas schalten, eben Leute mit dem technischen Feingefühl.

Wenn jetzt die Mutti mit dem Saab jeden Tag in die Arbeit holzt (soll nicht sexistisch rüberkommen, nur etwas überspitzen), dann braucht so ein Getriebe vielleicht etwas mehr Schutz.
 
Einigen wir uns doch darauf, daß das wichtigste ist, daß überhaupt genügend Öl im Getriebe ist! Zum Rest gab es hier schon so oft Diskussionen (bis zum erbrechen), was man rein schütten soll / kann und ob man es dann wechselt oder nicht, daß es schon ein wenig müßig wird, das erneut zu diskutieren.
 
Also, in meinem MY88 Getriebe werkelt ein mineralisches 10W30 GL4 Getriebeöl.
 
hallo ihr Lieben!

wie kann ich die "Kupplungsflüssigkeit" wechseln? ist doch mit der Bremsflüssigkeit ein System oder? oder wie geht das separat?
 
Hm, da bist du hier beim Getriebeöl ja nur halb richtig...

Du brauchst eine Möglichkeit zum Druckentlüften über den Vorratsbehälter (der ist für Bremse und Kupplung gemeinsam).
Die Entlüftungsschraube findest du links am Kupplungsgehäuse (unterhalb der schwarzen Plasteabdeckung):
upload_2019-7-29_23-12-57.png

Der Rest wie bei der Bremse...
 
Einigen wir uns doch darauf, daß das wichtigste ist, daß überhaupt genügend Öl im Getriebe ist! Zum Rest gab es hier schon so oft Diskussionen (bis zum erbrechen), was man rein schütten soll / kann und ob man es dann wechselt oder nicht, daß es schon ein wenig müßig wird, das erneut zu diskutieren.
Dann kipp mal ATF Typ-II in Dein Schaltgetriebe...wie bei Mercedes in den Baujahren gefordert.
Du wunderst Dich jetzt schon über den Begriff ATF in einem Schaltgetriebe...war bei MB im /8 und 123 völlig normal.
Warum hat es so funktioniert?
Weil das Ausgleichsgetriebe an der Hinterachse liegt und rund 180cm entfernt getrennt geschmiert wird.
Und dort wurde SAE80 als MINDEST-Viskosität gefordert.
Gerne auch SAE 90 Hypoid-Oil...wenn vorhanden, sogar 100-er möglich.

Und nun habe ich nicht mehr ZWEI getrennte Getreibe, sondern ALLES unter einem Dach und muß alle Getriebeteile GLEICH gut behandeln.
Beim Borg-Warner- Automatik wurde das Differntial einzeln geschmiert.
Automatik mit ATF...Differential mit SAE80 oder 90...nach Kontinent gab es Empfehlungen.
Für Australien gab es damals schon Empfehlungen für extrem heiße Regionen.
Für Motor und Getriebe.

Die Erfahrungen mit den einzelnen Ölen und die diversen Nachteile sind DIR inzwischen bekannt.
Und ein Getreibe-GERD wird es auch kotzen können.
Ich finde es aber nicht fair, wenn aktuelle Fragen nur durchgewunken werdeen.
Inzwischen sind die Ölqualiäten anders geworden.
Da werden sogar SAE75/80 empfohlen.
.....................
Ich brauche ein dünnes Öl, um die Lager zu schmieren...damit es wirklich alle Lager SOFORT ereicht.
Und für das Ausgleichsgetriebe brauche ich ein möglichst Druckfestes Öl.
Im 900 brauche ich also Beides.
...................................................
Im normalem Gebrauch des Fahrzeugs empfehle ich immer noch ein gutes 10W40 im 16-Ventiler und 8-Ventiler.
Und für einen guten Salat nativ gepresstes Olivenöl.
Zum Braten Rapsöl...und nach dem Essen ...Massageöl....aber nicht SAE90.
 
Und für einen guten Salat nativ gepresstes Olivenöl.
Zum Braten Rapsöl...und nach dem Essen ...Massageöl....aber nicht SAE90.
Aber bitte Rapskernöl. Ansonsten auch gerne extra vergine für den Braten.
Meinst Du das Grappa- oder doch eher das Trester-Massageöl? :biggrin:
 
Ich verkaufe keine Marke oder den Duft von Freiheit und Abenteuer.
Es ist mir völlig egal, was und wo ihr kauft.
Im technischen Bereich habe ich achon Öle gerochen...da wird man hungrig....ernsthaft...man riecht den Grill...soviel Smoke.Zusätze waren schon ekelig.
Das Getirebeöl für d´ie manuellen Getriebe...MTF0063...im 9-5 und 9³.I rochen süß nach Himbeere.
.........................................................................................................................................................................
Füe den 9000 ab MY94 nicht zugelassen...aber optimal.
Bekommt man sicher im freien Handel.
MTF0063...rote Farbe mit eklig süssem Geruch. (ich mag keine Himbeeren)
 
Wir sind hier aber beim 900er, also dieser komischen zahnrad- und wellenhaltigen Ölwanne. Und da ist MTF0063 sicher nicht nur nicht zugelassen, sondern wohl auch alles andere als eine gute Wahl.
Getriebe wie beim 9k sind ohnehin weniger kritisch, da sie keinen Spagat zw. Synchronisation Hypoid-Verzahnung erfordern.
 
Wir sind hier aber beim 900er, also dieser komischen zahnrad- und wellenhaltigen Ölwanne. Und da ist MTF0063 sicher nicht nur nicht zugelassen, sondern wohl auch alles andere als eine gute Wahl.
Getriebe wie beim 9k sind ohnehin weniger kritisch, da sie keinen Spagat zw. Synchronisation Hypoid-Verzahnung erfordern.

Auf welchem Ast bist Du denn groß gezogen worden???
Der SAAB 900 ist eins der ersten Getriebe, welches BEIDES bewerkstelligen musste.
Wir bewegen uns in der Technik mal eben 40 Jahre zurück.
Da spielten die deutschen Hersteller noch im Kindergarten und fanden den Hinterrad-Antrieb total geil.

Wenn wir uns auf dieser Ebene finden können...im Kindergarten...dann bin ich gerne bereit, auch neue Dinge zu lernen.

Nach 20 Jahren sieht es anders aus???
Für mich nicht.
 
Naja, deshalb muß man aber hier nicht in so einen herablassenden Tonfall verfallen, oder?

Und wenn schon Kindergarten, dann ist das Saab 900 Getriebe da auch ein Nachzügler, da es das beim Saab 93 (Vorgänger vom Saab 96) schon so gab. Und jetzt?

Wir könnten dann jetzt einfach wieder sachlich weiter diskutieren.
 
Auf welchem Ast bist Du denn groß gezogen worden???
Auf dem östlichen. :rolleyes:
Der SAAB 900 ist eins der ersten Getriebe, welches BEIDES bewerkstelligen musste.
Das ist ja eher schon 'nen Schenkelklopfer. (siehe weiter unten)
Wir bewegen uns in der Technik mal eben 40 Jahre zurück.
Da spielten die deutschen Hersteller noch im Kindergarten und fanden den Hinterrad-Antrieb total geil.
Auf dem "Ast" hier nicht. Heckantrieb hatten fast nur die Russenschleudern. Zwar hatte die Pappe (Trabant) incl. ihrer Vorgänger DKW F8, IFA F8 & P70 (also quasi sei '39) den Motor schon quer. Aber der Wartbug (incl. Vorgängern ab DKW F9) hatte den Block seit Presentation 1939 (also vor 80 statt vor 40 Jahren!) längs und damit genau den Ansatz "Frontantrieb und vorn längs eingebauter Motor"
Wenn wir uns auf dieser Ebene finden können...im Kindergarten...dann bin ich gerne bereit, auch neue Dinge zu lernen.
Würde sagen, wir finden uns einfach auf er Ebene der Wahrheit. Ob die nun im Kindergarten zu finden ist, dürfte dabei schnuppe sein.
Und wenn schon Kindergarten, dann ist das Saab 900 Getriebe da auch ein Nachzügler, da es das beim Saab 93 (Vorgänger vom Saab 96) schon so gab.
Das 'Problem' des längs eingebauten Motors mit nicht per Kardan in ein getrenntes Diff separierter Umlenkung sollte (s.o.) noch etwas älter sein.
Und das hatten auch nicht nur bereits die paar Längsmotor-Fronttriebler der End30er, sondern auch solche 'Exoten' wie z.B. der Käfer. Und manche davon hatten dann irgendwann im Laufe ihrer Weiterentwicklung auch eine Synchronisation bekommen. Und schon wird der 900er zu einem der letzten Autos, welche damit klar kommen mußten. Denn als der 900er (zum Glück!) noch immer gebaut wurde, da hatten sich, wie dann ja auch beim 9k und allen späteren Modellen, für reinen Frontantrieb längst die quer eingebauten Motoren sehr weitgehend durchgesetzt.
 
Ooooha, hier ist was los:biggrin:
Und das nach der einfachen Frage nach dem "Getriebeöl wechseln". Jedes Antriebskonzept hat seine Vor-und Nachteile und ein Getriebe. Und da muss guter/sehr guter Saft rein.
Und im 900er haben wir einen profanen Vierzylinder mit 8 bzw. 16 Ventilen und Schaltgetriebe oder Ami-Automatik. :bandit:
 
Zurück
Oben