ACC: Reparatur des Reglers für das Frischluftgebläse oder wie man 160 € spart

Nein, der Motor läuft überhaupt nicht mehr.

Lüfter vor dem Temperaturfühler könnte das Geräusch sein, das passt vom Ort her. Hat also wohl nichts mit dem Lüftermotor zu tun.

Der läuft wie geht überhaupt nicht mehr, den MOSFET des Steuergerät haben wir erfolglos getauscht.
Ohne Steuergerät ist die ACC tot, das braucht sie. Ich würde gern den Motor testen, entweder absichtlich laufen lassen oder den Innenwiderstand, aber man kommt wohl nicht einfach an eine geeignete Stelle?
 
naja, an den Motor/Lüfter nur, wenn du die Abdeckung unter den Scheibenwischern ausbaust. Messen am Stecker vom dem hier behandelten Leistungssteller.
 
Hm, weißt du an welchen Kontakten des Steckers? Wir waren da nicht erfolgreich bei der Suche und im Haynes steht es leider auch nicht
 
an sich ja, aber nicht hier. Die beiden dicken Leitungen zum Transistor. Eine Leitung geht zum Motor. Bin mir gerade nicht sicher, ich meine er schaltet gehen Masse, dann sollte der andere Anschluss des Motors zur Sicherung gehen.
 
Doofe Frage, korrigiert mich: ACC neu kalibriert?
 
ACC ist neu kalibiriert und der MOSFET des Steuergeräts hier hatte auch definitiv einen weg, das Kästchen war gar nicht mehr richtig im Fussraum angeschraubt, die obere Schraube war los. Daher konnte er seine Abwärme wohl auch nicht mehr richtig los werden.
Den MOSFET haben wir getauscht, allerdings ohne Erfolg. Wahrscheinlich ist da noch mehr Beschädigt auf der Platine aber ich will nicht mal eben ~120€ für eine Vermutung ausgeben um anschliessend festzustellen, dass der Motor das eigentliche Problem ist und die Steuerplatine eigentlich (wieder) funktioniert.
Daher würde ich gern den Motor testen (das Steuergerät geht wohl nicht gut zu testen) um nicht doppelt Geld auszugeben.
 
Moin

zum Lüftermotor gehen zwei Adern.
- Eine Rote, die kommt direkt von Sicherung 3, 30A.
- Eine Braune, die kommt von der Elektronik, Pin7.

Pin 3 der Elektronik sollte zum Massepunkt an der A-Säule gehen.

Braun am Stecker bei abgesteckter Elektronik sollte den Motor zum Laufen bringen, vorsicht, der Strom ist nicht gerade gering. Alternativ solltest du an der braunen Ader zunächst mal Batteriespannung messen. Mit gezogender Sicherung 3 kannst du von der Abgangseite der Sichung zur braunen Ader auf Widerstand messen. Vorher sicherheitshalber auf Spannung messen, da müsste 0V rauskommen. Sicherheitshalber, da diese Infos auf die Schnelle aus dem Schaltplan sind. Braun nach Masse mit einer Prüflampe sollte diese zum Leuchten bringen.

Ein defekter Motor kann die Elektronik auch killen.

CU
Flemming
 
Den Motorlauf hab ich nicht getestet, der Rest ist elektrisch in Ordnung. Ich hab mir mal einen hoffenltich heilen Regler in der Bucht bestellt :-/

Danke für die Hilfe! Damit läuft die Lüftung dann hoffentlich wieder.
 
So, schon etwas her, dass sich hier was getan hat. Von Achim aka @majoja02 bekam ich von einiger Zeit dankenswerter Weise einen defekten Leistungssteller. Eine erste Kontrolle zeigte damals einen etwas bemitleidenswerten Zustand. Die Lötstellen des MOSFET sahen nicht mehr sonderlich gut aus und die Platine war durch Hitzeeinwirkung deutlich verfärbt. Der MOSFET war wie üblich durchgeschlagen und damit niederohmig.
T_Pins_Bestückungsseite.jpg Bestückungsseite_Verfärbung.jpg

Nachdem ich wenig Zeit hatte und mir auch hier ein paar Sachen gegen den Strich gingen, blieb das ganze eine gute Weile liegen. Irgendwann hab ich mich dann doch mal wieder aufgerafft. Also als erste mal einen Schaltplan davon zeichnen. Dafür erst mal ein Bild mit Bauteilbeschriftungen.
Bestückungsseite_mit_Bezeichungen.jpg

Erwartet hatte ich bei einem Doppel-OpAmp und einen kleinen Transistor, dass hier mittels Sägezahn und Komparator eine PWM gebaut wurde. Ich muss zugeben, so ganz erschließt sich der Sinn des ganzen Manövers immer noch nicht, trotz Simulation und einiger Messungen. Klar ist aber, dass mit einem 100nF Kondensator am Gate des MOSFET keine ausreichend schnell schaltende PWM möglich ist.
Schaltplan_Leistungssteller_Lüftungsgebläse_small.jpg
Also was haben wir? Die eine Hälfte des LM358, mit U1 bezeichnet, verstärkt den Spannungsabfall über einer Leiterbahn (R99) und stellt eine dazu proportionale Spannung an seinem Ausgang bereit. U2 erledigt dann die eigentliche Stromregelung. Wozu VT2 eingebaut wurde? Keine Ahnung, er kann bei bestimmter Wahl der freien Parameter (R_Motor und R99) des MOSFET abschalten. Aber wozu?

Als Motor wurde der Einfachheit halber ein Widerstand und etwas Induktivität angenommen. So ganz real ist das wohl nicht, aber erst mal ausreichend. Der Sollwert kommt vom ACC-Bedienteil, Pin 20 (grau-rot am Leistungsteil), Die Versorgungsspannung von rund 12V kommt ebenfalls von dort, Pin 17 (pink-weiß am Leistungsteil).

Die Sollwertstufen und die gemessen Motorströme, alle habe ich nicht aufgenommen. Man sieht aber, dass die höchste Lüfterstufe noch mal einen deutlichen Sprung macht. Die Ströme schwanken schon ein wenig. Das wundert wenig wenn man eine Leiterbahn aus Kupfer zur Strommessung nimmt. Deren Widerstand hat einen deutlichen Temperaturkoeffizienten.
0,0V - 0A
0,4V -
0,6V - 4,2A
0,9V - 6,4A
1,28V - 8,6A
1,64V -
2,0V -
2,34V -
3,0V -
5,16V - 14A

So sieht das ganze dann erst mal in der Simulation aus, unten rum ist der Strom zu niedrig, vielleicht irgendein Offset:
Simulation_Leistungssteller_Lüftungsgebläse.jpg

Ob der Strom wirklich so einschwingt kann ich bisher nicht sagen. Evtl. ändert sich der Sollwert auch nicht so schnell, dann entfällt die Schwingung.

Interessant ist die rote Kurve. Sie gibt qualitativ einen Eindruck, wie die Verlustleistung aussieht. Und ja, bei maximalem Strom kann die wieder sinken wenn der MOSFET komplett aufgesteuert wird. Dazu müsste ich aber am Stecker vom Leistungssteller messen. Ich hatte jetzt aber keine Lust dafür das Handschuhfach auszubauen. Egal wie, es fällt im normalen Betriebsbereich eine nicht unerhebliche Verlustleistung an. Darum der Aufwand der Kühlung. Als Schaltregler mit PWM könnte die vermutlich komplett entfallen.

So viel erst mal zur Theorie. Zu den praktischen Problemen kommt gleich noch ein Beitrag hier.
 
Nun zur Praxis. Einen MOSFET nur teilweise aufzusteuern und ihn sozusagen als variablen Widerstand zu benutzen kann man machen. Aber die meisten modernen Typen dieser Leistung werden für Schaltregler gebaut und sollten nur ganz auf oder ganz zu betrieben werden und zwischen beiden Zuständen möglichst schnell wechseln. Wenn man also einen Ersatztyp wählt und nicht einen der alten originalen, dann sollte man das beachten.

Es wird also reichlich Verlustleistung erzeugt. Die muss weg. Nun wurde von Fällen berichtet, in denen der reparierte bald wieder kaputt war. Also das ganze mal genauer angeschaut. An einem zu hohen Strom kann es kaum liegen wenn der Lüfter sonst noch normal läuft. Sein Strom ist nicht zu hoch um den MOSFET zu zerstören, schonmal garnicht wenn der ganz aufgesteuert ist. Und bei 30A ist da auch noch eine Sicherung vor.

Also bleibt die Kühlung. Für das Package wird darauf hingewiesen, dass eine Erhöhung über die gewünschten knapp 1Nm beim Montieren nicht zu einem besseren Wärmeübergang führt sondern nur zu unnötiger mechanischer Belastung. Also etwas Wärmeleitpaste und gut ist. Dann Kühlplatte, MOSFET und Platine mechanisch montieren. Erst dann die Beinchen verlöten! Sonst stehen sie unter mechanischer Spannung. Aber was kann denn dann noch schief gehen? Ein Blick auf die Kühlplatte lässt mich etwas ahnen:
Kühlkörper_Oberseite.jpg

oder mal im Detail:
Kühlkörper_Oberseite_Detail.jpg

Was dann passiert ist dieses:
Schwebender_MOSFET.jpg

Aber warum im Original nicht? Da hat doch wohl nicht ...? Doch, die haben!
Unterseite_MOSFET_Neu_alt.jpg
Sie haben dem Gehäuse von der Unterseite eine Senkung verpasst! Ja wer macht denn sowas!

Nun gut, nach der Montage meines Exemplars stellte sich raus, dass das unnötig war. Die Schraube dreht durch. Wie war das noch mit der unnötigen mechanischen Belastung? Es bleibt dann nur das Loch auf gut 3mm aufzubohren, von der Unterseite der Kühlplatte so tief zu senken, dass ein M3-Senkkopf darin sicher verschwindet und auf keinen Fall übersteht (!), und dann eine M3 mit einer Mutter und ggf. U-Scheibe auf der Platine zu verwenden. U-Scheibe nicht eine der weichen Kunststoffscheiben nehmen. Sonst lässt die Pressung nach wenn der Kram heiß wird.

Und denkt dran, die Wärmeleitpaste soll nur die unvermeidlichen mikrofeinen Lücken zwischen Gehäuse und Kühlkörper füllen, Wärmeleitpaste hat im Vergleich zu Alu eine recht schlechte Wärmeleitung. Also gerade so viel verwenden, das beim Montieren gerade etwas seitlich raus quillt.

CU
Flemming
 
da waren aber noch mehr def Sachen zum testen (basteln).......dubidu ich warte......;-)

danke für deine Mühe..........;-) so haben wir alle etwas davon..:top::top:
 
Jepp, so war das gedacht. Werde noch ein paar Messungen am lebenden Objekt machen. Ich versuche momentan die ganzen Leichen von der langen Bank zu bekommen. Der Rest liegt auch noch neben dem Tisch.

PS: Die Simulation ist mit LTspice gemacht. Wenn jemand Interesse hat, PN.
 
Danke für deine Mühe!
Bei der Gelegenheit fällt mir (mal wieder) ein, dass bei mir immer nich der Sitzheizungsschalter wartet.........
 
Hallo,
ich hole diesen Faden noch einmal hoch. Nachdem der Motor (der Lüftung) ausgefallen war, habe ich mir einen Ersatzmotor besorgt, der nun schon ewig hier herumliegt. Gestern endlich die Zeit gefunden und gedacht, baue ich ihn nun endlich ein. Alle Verkleidungen abgebaut - Motor läuft wirklich nicht (Sicherung 3 hatte ich schon vorher kontrolliert. Was mich nun jedoch stutzig macht, ist, dass selbst bei ausgeschalteter Zündung immer 12 V am Versorgungssockel für den Lüftungsmotor anliegen.
Meine Interpretation: Regler defekt und in Folge dessen Motor durchgelaufen bis defekt?

Gruß
Arne
 
Hier ging es aber um den Leistungssteller

der über Masse regelt, am Gebläsemotor ist immer Strom.
Bis zu dem Moment wo du den Zündschlüssel ziehst u bei intaktem Schloss, es auch hochspringt.

ansonsten wird @Flemming bestimmt Rat wissen..:biggrin::ciao:
 
ansonsten wird @Flemming bestimmt Rat wissen..:biggrin::ciao:
Meinst du? Na eigentlich braucht es mich doch gar nicht. Du hast es (vielleicht unbewusst) schon ganz korrekt geschrieben:

Hier ging es aber um den Leistungssteller
der über Masse regelt, am Gebläsemotor ist immer Strom.
Genau, der regelt den Strom und sein Leistungstransistor schaltet gegen Masse. Wenn man sich meinen Schaltplan in #70 mal anschaut, dann sieht man, dass der Motor immer an Batteriespannung hängt. Rechts der Kreis, an dem eine 12 steht ist eine Batterie mit 12V. Darüber der Hinweis auf Sicherung F3 mit 30A. Der Motor setzt sich dann aus Induktivität (L_Motor) und dem Widerstand (M1_fan_motor) zusammen. D1 ist dann der Motoranschluss am Regler.

Der Motor hängt mit einem Ende also direkt an F3, der Regler zieht das andere dann gegen Masse.

CU
Flemming
 
Langsam schließt sich der Kreis - habe mir die Schaltpläne u.a. von Hayes mal zu Gemüte geführt und verstehe nun auch wo mein Gedankenfehler war. Motor ist wieder verbaut und jetzt sehe ich mir den Steller mal an.

Gruß
Arne
 
Guten Abend allerseits,

bei mir hat der erste Versuch leider nicht so gut geklappt.
Beim Auslöten habe ich eines der "Lötaugen" beschädigt; ich habe dann eine Brücke gelötet.
Beim Test im Auto dann direkt beim Anstecken Gebläse auf voller Stufe.
Gemessene Widerstände zw linkem Pin (Gate?) und rechtem Pin (Source?) bzw linkem Pin und mittlerem Pin (Drain?) sehr hoch, zwischen mittlerem und rechtem Pin kein Widerstand. Spricht meiner Meinung für einen kaputten Mosfet.
Nun meine Fragen :)
ist die Brücke am linken Pin korrekt?
Kann ich den Mosfet beim Löten beschädigt haben? bzw ist er beim anschließen im Auto "gestorben"?

Vielen Dank und liebe Grüße
Julian
 

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Kann ich von hier nicht prüfen. Aber oben hatte ich den Schaltplan gepostet. Wenn du berücksichtigst, dass R99 nur der für die Simulation nötige Widerstand der Leiterbahn nach Masse ist und für dich Messtechnisch nicht erfassbar ist (nahe Null Ohm), dann kannst du das ja schnell selber prüfen. Aber 0 Ohm am FET spricht für Defekt. Abgesteckt gemessen?

Die Hinweise von mir zu Kühlung hast du berücksichtigt? Da wird heftig Leistung umgesetzt da der FET als Linearregler betrieben wird.
 
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