Schon fast ein Jahr..

Hallo zusammen,

es geht wieder weiter an einer anderen Baustelle, einer großen, Scarabäusgrünen, etwa 1500kg schweren Baustelle. Mein 9000. Nachdem zunächst die Batterie platt war, wurde sie regeneriert und funktioniert auch zufriedenstellend. Glück gehabt! Auch hat sich ein Spiegel abgelöst gehabt, ein Hoch auf UHU Plus... Naja, und warum tu ich sowas? Richtig: Es ging in einen Kurzurlaub, ins Allgäu, eigentlich mit Motorrädern, aber als alles vorbereitet war, ging die Steckdose der Anhängerkupplung nicht.. Naja, fährt man eben so dort hin, immerhin hat der 9000 so phantastische Langsteckeneigenschaften. Aber die hiesigen Straßen sind für den 9000 einfach nicht die Richtigen...

Und was darf eigentlich auch nicht fehlen? Richtig, ein Besuch bei einer gewissen Firma Heuschmid, wo sich Herr Heuschmid persönlich eine Stunde Zeit nahm, um uns alles zu zeigen. Und dabei wollte ich doch nur einen Ölfilter... Ist jedenfalls durchaus interessant. Herr Heuschmid hat uns sein Lager, seine Sammlung und diverse Restaurierungen gezeigt, zum Abschluss hat er mir noch einen Prospekt von 1985 in die Hand gedrückt. Vielen Dank an der Stelle!
Der 9000 läuft und läuft und läuft, wenn man 5m weg steht, sieht er auch noch recht gut aus...

uploadfromtaptalk1458816529991.jpg
Schöne Gegend, mit dem 900 hätte man hier wahrscheinlich bedeutend mehr Spaß..

Viele Grüße

Tobias
 
Repekt.. um diese Jahreszeit mit Motorrädern ins Allgäu ! Hier OWL sind die Temperaturen noch 1 stellig .. :(
 
Guten Abend,

und ja, irgendwie ist heute ein Grund zu feiern. Es gibt aber auch Dinge, die nicht allzu erfreulich sind, z.B. ablaufende Kurzzeitkennzeichen. Aber wieso sollte heute ein Grund zu Feiern sein? Nun, nicht nur dass heute Ostern ist, nein, heute vor genau 20 Jahren wurde mein 9000 zum ersten mal zugelassen. Seit dem 27.03.1996 ist so einiges passiert: Der Wagen ging durch mehrere Hände, hat einiges an Benzin verbraucht, jede Menge Servicetermine gehabt (das Scheckheft ist wirklich durchgehend gestempelt!) und so einige Besitzer glücklich gemacht. Davon ist jedenfalls auszugehen, denn irgendwie mag ihn doch jeder, so unscheinbar, so schlicht, so komfortabel. Und: Der Kilometerzähler hat sich selbstverständlich auch weiter gedreht. Ungefähr 378300km waren es seitdem - die letzten 3000 in meiner Hand. Und ja, 20 Jahre und 378300km hinterlassen auch Spuren, es darf ja auch sein, schließlich sind diese Zahlen der Haltbarkeit durchaus beachtlich. Überhaupt, 9000er sind ja nicht gerade mehr ein Massenprodukt, doch auch überzeugte Fahrer anderer Fabrikate und fast jeder Mitfahrer waren durchaus angetan, sei es die Leistung von 200PS (sind auch bei Bedarf noch alle da..), die geringe Lautstärke, das präzise Fahrverhalten, allgemein dieser Komfort und Platz, es gibt sooo viele Vorzüge! Um dies ein wenig zu würdigen, wurde immerhin noch ein Ölwechsel gemacht. Ja, ich weiß, man sollte die Intervalle nicht überziehen, gut 17000km sind was viel, deswegen wurde auch gleich die nächste Gelegenheit ergriffen, die schwarze Brühe abzulassen, beim genaueren Hinsehen stellte man fest, dass die Roststellen, die sichtbar sind, auch (fast) die einzigen an diesem Fahrzeug sind - Perfekt! Eine Böse Überraschung scheint also immer unwahrscheinlicher. So wurde auch dieses Mal nicht der direkte Weg heimwärts gewählt (auf der letzten Fahrt versteht sich), um dieses Auto und seine Vorzüge zu genießen. Es war auch nicht das Angenehmste, dieses Auto wieder in seine Doppelgaragenhälfte zu stellen, mit dem Gewissen, dass es so schnell nicht mehr weiter geht. Schade aber auch! Aber der Tag der Wiederinbetriebnahme kommt...

Viele Grüße

Tobias
 
Das ist aber eine Überraschung ... wir haben jetzt Brüder im Fuhrpark (bis auf die Motorisierung) ... ich will beim nächsten Stammtisch das gute Stück sehen!
Glückwunsch und viel Freude damit.:top:
 
Hallo zusammen,

wird Zeit, dass ich mich auch hier mal wieder zu Wort melde.
In der Zwischenzeit ist nicht allzu viel passiert: Der Kilometerzähler vom 9000 hat sich lediglich etwas weiter gedreht. Mittlerweile fehlt nicht mehr viel, dann habe ich diesen großen, grünen, schweren Wagen schon 10000km gefahren. Allerdings hat der 9000 dummerweise an einem Unfall leiden müssen: Ein Motorroller aus China wurde gestriffen. Mir wurde die Schuld zugeschrieben, was ärgerlich ist, allerdings hat der 9000 kaum etwas abbekommen (lediglich die silberne Zierleiste an der Frontstoßstange ist gerissen und ein paar Schrammen an der Stoßstange, der Motorroller wurde für mehr als die Hälfte des Neupreises repariert). Sei es drum, habe ja noch die andere Stoßstange hier liegen, bis die dran kommt muss eben Klebeband herhalten.. Am 900 hat sich derweil nichts getan, er steht da, wo der 9000 längere Zeit stand, muss jetzt allerdings aus der Doppelgaragenhälfte raus, da mir diese gekündigt wurde. An der Stelle nochmals vielen vielen Dank an Klaus, der sich bereit erklärt hat, dass ich den 900 zumindest erstmal zu ihm stellen kann! Der aktuelle Plan sieht vor, dass der 9000 ganzjährig angemeldet bleibt und der 900 ein Saisonkennzeichen von April bis Oktober bekommt, sodass es wenigstens einigermaßen bezahlbar bleibt. Autos kosten eben Geld - aber der Fahrspaß macht es locker wett.
Die beiden Autos sind wirklich nicht miteinander zu vergleichen, abgesehen davon, dass sie im selben Werk hergestellt wurden, haben sie nicht viel gemeinsam.
Mit dem 9000 kommt man auch sehr komfortabel und schnell über große Strecken, bei einem durchaus akzeptablen Benzinverbrauch (bei meinem Fahrstil 9,56L/100km, im Vergleich dazu der 60 PS schwächere und 300kg leichtere 900: 8,9L/100km). Der 900 ist wirklich auf der Landstraße dem 9000 haushoch überlegen, wobei die Straßenlage mit den 195er Sommerreifen auf dem 9000 um Welten besser ist, als mit den 185er Winterreifen auf dem selben Auto. Der 9000 ist viel unscheinbarer, viel unspektakulärer. Einsteigen, Zündschloss suchen (okay, mit der Zeit gewöhnt man sich an alles), Zündschlüssel drehen, Bremse treten, Automatik auf D stellen, Fuß von der Bremse nehmen, zurück lehnen und genießen. Ja, man entspannt wirklich. Man wird dazu verleitet entspannt und vorausschauend zu fahren, allerdings auch bei durchaus beachtlichen Geschwindigkeiten. Ausgefahren habe ich dieses Auto bisher jedoch noch nicht. Für die Autobahn (und dort bin ich die meiste Zeit unterwegs) also Ideal. Dennoch: Beide machen Spaß. Hergeben möchte ich keinen von Beiden. Im Stich gelassen haben mich beide nicht. Ankommen geht immer, egal ob morgens um 5 oder spät in der Nacht und man ist auch immer mit einem Lächeln unterwegs. Vielleicht sollte man den Psychologen auf dieser Welt auch davon erzählen..
Zum Abschluss: Bilder. Vom 9000. Gabs ja so lange nicht mehr...
9000-1.jpg 9000-2.jpg
Beide entstanden irgendwo mitten in der Kurpfalz, von der Ferne sieht selbst ein recht preisgünstiges Auto noch gut aus... Entschuldigt bitte die schlechte Qualität der Bilder, beide entstanden mit dem Mobiltelefon..

Viele Grüße

Tobias
 
Aus der Reihe, was der Fiat sonst noch so erleben darf:
Eigentlich habe ich den ja für eine Tour mit BK-Aero und noch zwei weiteren nach Kroatien gekauft gehabt, doch das ist für mich studienbedingt ins Wasser gefallen: Es war lernen angesagt. Immerhin hatte ich trotzdem noch was von dem Wagen, denn egal ob zur Bibliothek, zum sonst wem, jede Fahrt ist ein Genuss.
Doch eines Abends kam mir eine Idee. Eigentlich müsste ich mal wieder raus. Ganz raus, so richtig schön weit Weg... Schließlich hatte ich ja noch eine Woche frei. Also wo könnte man mal hin fahren, wo wollte ich schon immer mal hin? Richtig: Das Auto da hin zurück fahren, wo es hergestellt wurde. Und dabei noch was erleben. Doch nun erstmal der Reihe nach.

Montag, 6.9., kurz vor 12:00:
Eine dunkelgrüne Limousine verlässt Mannheim Richtung Norden. Gut beladen, mit zwei jungen Leuten an Bord, von denen sogar einer daran zweifelt, dass der Wagen durchhalten würde. Die 20 Jahre, die diese Limousine hinter sich hat, sind inzwischen deutlich zu sehen, überall gibt es Kratzer, etwas Rost und Gebrauchsspuren. 20 Jahre sind nunmal eine lange Zeit. In dieser Zeit hat dieses Auto gut 385000km abgespult, davon etwa 375000 in Norddeutschland. Durchgehend gewartet und immer in SAABophiler Hand gewesen.
Die Fahr verlief auch problemlos, bis Kiel. Die Kombination aus einem relativ drehmomentstarken Motor mit einer hervorragend schaltenden Automatik (man merkt die Stufenwechsel wirklich fast nicht) lässt sich hervorragend fahren, dazu die phantastischen Sitze und diese niedere Geräuschniveau wurden sehr geschätzt.
Am nächsten Tag ging es weiter: Ein Besuch beim bekannten Autohaus Lafrentz stand an, neben der Fahrt durch Dänemark bis nach Göteborg.
Der Vorbesitzer war von dem Besuch sehr überrascht und gab uns noch Hinweise für die Fahrt.
Lafrentz.JPG
Bei diesem Autohaus wurde der Wagen 1996 ausgeliefert.

Auch die Fahrt durch Dänemark war kein Problem für dieses Auto. Die Storebæltsbroen (zwischen Nyborg und Halsskov) und die bekannte Øresundsbron (Öresundbrücke, zwischen Kopenhagen und Malmö) sind übrigens sehr sehenswert. Die Fahrt über die Öresundbrücke auf dem Rückweg wurde auch verfilmt, bei Interesse kann ich das noch hier hochladen.

In Schweden war das Fahren sehr angenehm, und man merkt auch, wie gut dieses Auto zu den dortigen Autobahnen passt: Steigungen stellen keine Mühe dar, die langen Entfernungen nimmt man auch nicht als solche wahr, obwohl der absurd niederen Tempolimits (die von vielen Schweden nicht eingehalten wurden...). Göteborg ist eine schöne Stadt, allerdings rächte sich hier die Spontanität: Einen Parkplatz zu finden, auf dem es Parkscheinautomaten gab, die nicht nur Kreditkarten annehmen, war ein Problem. Allerdings keins, was man nicht lösen konnte, und dank der Hilfsbereitschaft blieb ich von einer Parkkralle verschont.

Am Mittwoch, den 8.9. und nach 386666km fand der Wagen genau dahin zurück, wo seine Artgenossen ausgestellt werden: Das SAAB Museum. Wahnsinn.. Wie oft habe ich schon davon geträumt, Berichte gelesen, Bilder angeschaut, und nun stand mein Auto direkt davor.
SAABmuseum.JPG
Niemand hat es für möglich gehalten. Den allermeisten, den ich davon erzählt habe, hatten starke Bedenken wegen der hohen Laufleistung und des Alters, sowie des durchaus niedrigen Kaufpreises. Doch damit ist es bewiesen: Für 500€ bekommt man weitaus mehr als nur gute Handys.
Die Bilder aus dem Museum sollten soweit bekannt sein, weshalb ich mir das an der Stelle spare. Aber aus dem Staunen kam ich nicht mehr raus.
Anschließend hat das Auto noch den Weg zum heutigen NEVS-Werk gefunden, wo es im Februar 1996 das Licht der Welt erblickte.

Nun, Museum besucht, Werksbesichtigung war leider nicht möglich, ein halber Tag noch frei.
Etwa 2 Stunden von Trollhättan Richtung Osten liegt der Schwedische Ort Huskvarna, in der Nähe der Stadt Jönköping. Bei der dort ansässigen Firma Husqvarna gibt es im alten Werk noch ein Museum, in dem die komplette Produktpalette ausgestellt wurde: Motorräder, Waffen, Gartengeräte und Haushaltsgeräte. Sehr sehenswert.

Was weniger bekannt ist: Anfang der 1940er Jahre wollte die Firma Husqvarna ein dreirädriges Automobil herstellen, unter Zusammenarbeit mit Sixten Sason. Allerdings kam es nicht zu einer Markteinführung, da der SAAB 92 eine zu große Konkurrenz darstellte. Von diesem Auto gibt es noch Modelle.
Husqvarna-1.JPG
Allerdings sollte dieses Auto durch einen luftgekühlten Zweitaktmotor über das Hinterrad angetrieben werden, im Gegensatz zum SAAB 92. Gewisse Ähnlichkeiten in der Form lassen sich durchaus ausmachen.

Nun, damit ging es wieder Richtung Karlsruhe. Auch die Rückfahrt, wieder über Göteborg, die Öresundbrücke und die Fähre konnten dieses Auto nicht aufhalten. Es fährt einfach immer noch, so unauffällig, unscheinbar, komfortabel, genau so wie es sein sollte. Dieses Auto ist seine 498,95€ echt wert gewesen.

Viele Grüße

Tobias
 
Danke, Tobias.
Ich les' bei Dir immer wieder besonders interessiert mit. Der 9000 ist jede Zeile wert. Mein ebenfalls scarabäusgrüner ebenfalls 2.3 Turbo ebenfalls CSE mit ebenfalls mehr als einer Drittelmillion Kilometer aus ebenfalls norddeutscher Vergangenheit (und dem D-Aufkleber an ehemals ebenfallser Stelle, aber auch wirklich genau da!) und ebenfalls 500 Euro will noch nicht so spontan wie Deiner, aber Deine Beiträge sind mir Motivation, an dem (ebenfalls) so weiterzumachen, auf dass ich mit ihm ebenfalls so sehr Genuss erleben kann.

Hast Du mal eine nähere Aufnahme Deines Antennenstabs? Der sieht so elegant nach außen geknickt aus - oben eine rote Birne dran und schon erfüllt der ungeahnte Funktionen. :stupido2:
 
Ja, habe ein Bild von dem Stab, eben gemacht. Angeblich ist dem Vorbesitzer die Antenne abgebrochen und dann kam diese Ausführung zum Einsatz... Sollte sie nicht mehr funktionieren, kommt eine elektrische Antenne da hin.
Antenne.jpg

Leider muss anstelle des 9000ers eben der 900er stehen - und das seit inzwischen schon fast 4 Monaten. Allerdings wird dieser zum nächsten Jahr ein Saisonkennzeichen bekommen - der 9000 hat mich bisher so überzeugt, dass er mein Dailydriver wird. Mittlerweile habe ich auch einen dauerhaften Stellplatz für den 900 bekommen, der zudem noch sehr günstig zu haben ist. In Bälde findet also auch die Überführung statt. Schon ein seltsames Gefühl, wenn ich daran denke, dass ich den 900 fast 2 Jahre so oft gefahren habe und nun wurde er von einem sehr günstigem Auto abgelöst (und nein, hergeben werde ich den 900 bestimmt nicht). Nur für meine Nutzung, und die ist wirklich zu 80% Autobahn, passt der 9000 einfach besser..

Viele Grüße

Tobias
 
Das wäre doch nicht nötig gewesen!

Eigentlich war alles wie immer. Es war Samstag Vormittag, der dritte Kaffee getrunken, Zeit, etwas zu tun. Wie so manchem hier bekannt ist, engagiere ich mich aktiv im Feldbahnmuseum-Wiesloch.de . Es gibt dort - wie immer - genug zu tun, weshalb ich mich auf den Weg machen wollte. Also nichts wie das Auto beladen, reingesetzt, Zündschlüssel betätigt.. Der Anlasser verrichtet 2 Umdrehungen, dann war es aus. 6,4V las ich noch ab, ehe ich den Startvorgang abbrach. Batterie leer. Auch das noch. Hilft doch alles nichts, eigentlich war es ja nur eine Frage der Zeit - Anfang des Jahres wurde die Batterie tiefentladen und der Starthilfevorgang vor gut drei Wochen haben ihr wohl den Rest gegeben. Was soll's, schließlich habe ich auf Empfehlung eines Forenmitglieds vor einiger Zeit einen Akku zur Starthilfefunktion angeschafft - der sich nun wieder einmal bewährte. Das Auto lief dann, und wie es lief.
Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, dass der 9000 genau das Auto ist, von dem ich so oft geträumt habe? So schön groß, komfortabel, leise, durchzugsstark,... Einfach ein Traumwagen. Der große B234L, die 4HP18, die Klimaautomatik, das Leder, einfach alles fühlt sich nach den 20 Jahren immer noch gut an. Dieses Auto fährt sich auch immer noch hervorragend - eine sehr gelungene Kombination. Auch wenn sich dieser Wagen so oft gefallen lassen muss, dass er als Fiat bezeichnet wird, trägt er trotzdem die SAAB-Gene in sich. Dieses Auto kann auch schließlich nichts dafür. Aber wo sonst bekommt man denn bitte noch so viel Auto für derart wenig Geld? Solche komfortablen Sitze, die Klimaautomatik die sowohl Polarkreis als auch Sauna kann, 5 Sitze mit großem Kofferraum, viel Leistung und das alles im Paket einer Limousine? Ungefähr genau das, wovon ich geträumt habe. Und genau so fährt sich das auch. Traumhaft. Während ich noch so manch anderem Hersteller unterstelle, dass die eigenen Ingenieure nicht mit den Autos fahren, die sie bauen, wird bei diesem Auto eins klar: Die Entwickler wollten ein Auto bauen, mit dem man 20 Jahre später immer noch fahren kann, was nicht veraltet oder sonst auffällig wirkt. Das merkt man an jeder Ecke und Kante.

Vor ebenfalls 3 Wochen bot sich die Möglichkeit, bei einem Schrottplatz zwei 902, einen 901 und einen 9000CS auszuschlachten, woraus so manche Teile gewonnen wurden, um den Zustand meiner Autos noch weiter zu verbessern. Während sich äußerlich am 9000 nicht viel verändert hat, stecken die Veränderungen im Detail. Außerdem bot sich die Möglichkeit...

DIN-Kennzeichen.jpg

... ein paar DIN-Kennzeichen mitzunehmen. Ich finde, sie stehen diesem Auto einfach deutlich besser, auch wenn sie nur für Fotos aufgezogen werden.
Der Kilometerzähler dreht sich bei diesem Auto unermüdlich weiter, sodass es eigentlich keine Überraschung war, als sich die 390000 ankündigte. Also gab es kurzerhand einen Ölwechsel.

Oelwechsel.jpg

Vielen Dank an der Stelle, dass das alles so problemlos geklappt hat! Der nächste ist dann bei 400000 fällig. Unvorstellbar. So viele Mitmenschen (außerhalb dieses Forums) haben daran gezweifelt, dass dieses Auto überhaupt durchhält. "Ich könnte da kein Vertrauen haben, dass ich überhaupt ankomme" oder ähnliches musste ich mir schon häufig anhören, doch der Gedanke, nicht anzukommen, kommt einfach nicht erst auf. Dazu funktioniert einfach alles immer noch so gut (abgesehen von der Batterie, die jetzt aber neu kommt. Gibt es eurerseits irgendwelche Empfehlungen?). Ich würde jederzeit wieder ein Auto für unter 500€ mit einer Laufleistung von >350000km kaufen. Während sich der Kilometerzähler weiter drehte, wurde mir klar, dass die 390000 irgendwann auf der täglichen Pendelstrecke fallen würde.

390000.jpg

Es bot sich leider erst 6km später die Gelegenheit anzuhalten. Was man auch sieht: Der 9000 hat jetzt einen Tempomat! Das ist noch das i-Tüpfelchen gewesen. Übrigens hat er auch sofort funktioniert. Es macht das Fahren auf der Autobahn, die auf meiner Strecke größtenteils begrenzt ist, bedeutend angenehmer.

Und jetzt? Was NEVS bisher nicht zur Serienreife gebracht hat, kann man zumindest erahnen: Ein Elektroauto mit SAAB-Logo.

Elektroauto-1.jpg

Hier noch ein Bild vom Motorraum der Nachrüstlösung:

Elektroauto-2.jpg

Wie man erkennt ist es leider nur ein Batterieladegerät. So steht er nun, wartend, bis die neue Batterie eingebaut wurde.
Wenn noch so viele Zweifel aufkommen, ob sich überhaupt irgendwas lohnt, weiß ich: Dieses Auto war definitiv keine Fehlinvestition. Den behalt' ich.

Viele Grüße

Tobias
 
Ich finde, du solltest mal noch erörtern WIE die Schlachtaktion zustande kam ;-)
 
Über gestiegene Mobilitätskosten, hohe Kraftstoffverbräuche, oder: Warum es immer noch billiger ist, einen alten Schluckspecht zu fahren, als einen neuen Kompaktwagen

Ich gebe ja zu, die Überschrift verrät schon recht viel. Doch zunächst noch etwas zur Schrottplatzaktion.

Es war einer dieser Tage, an dem sich die Gerüchte verdichteten, dass es beim Schrottplatz einige interessante Autos gäbe (zugegeben, der R16 war sicher auch interessant, aber gehört nicht in mein Beuteschema). Irgendwann, um die Studentenklischees zu erfüllen am späten Vormittag, begab ich mich also zum Schrottplatz, mit dem Gedanken an die Autos, die noch da stehen sollten. Nachdem ich vorgefahren war, war Johnny auch erst seit 10 Minuten zur Stelle. Doch es war zunächst nichts zu wollen, die Mitarbeiter vertrösteten uns, dass "erst in zwei bis drei Wochen" die Wagen zum Schlachten freigegeben wären. Mit der Hoffnung, in zwei bis drei Wochen erfolgreich zu sein, verließen wir das Gebäude. Doch dann: Der Chef des Schrottplatzes kam raus, als wir gerade am Reden über diverse Austattungsfeatures (hab ich mal erwähnt, wie oft ich an dem Getränkehalter rumspielen würde, hätte ich einen 9-5?), Design und co. von Johnnys 9-5 und meinem 900 waren. Er meinte "vor einiger Zeit hatte ich auch mal einen.. Einen 900 Turbo, zum Schlachten. Schade dass es die nicht mehr gibt. Aber ich habe da hinten auf dem Hof noch ein paar SAAB stehen.." auf die Antwort, dass wir bereits vertröstet wurden, meinte er lediglich "Geht nochmal rein, sagt denen einen Gruß von mir und macht einen Termin aus". Also, wieder zurück und "Wann wollt ihr denn dran?" So kam es, dass sich Aeroflott, BK-Aero, Johnny und ich am darauffolgendem Samstag an den Autos zu schaffen machten. Warum denn nicht gleich so?

Nun, die Schrottplatzaktion ist wieder ein Beispiel für das, was es eben doch recht erschwinglich macht, ein älteres Auto zu fahren. Während der 900 nahezu durchrepariert ist, gab es da ja noch eine andere, scarabäusgrüne Baustelle. Für insgesamt nichtmal zweihundert Euro gab es diverse Teile, die dieser Baustelle irgendwann mal zu einem Auto verhelfen konnten. Als wäre es nicht schlimm genug, dass er italienische Verwandtschaft hätte... Aber da kann dieses Auto ja nichts dafür. Abgesehen davon, dass man sich beim Anblick der Formen durchaus an einen Fiat Croma erinnert fühlt, gibt es nur das Zündschloss, was wirklich auf diese italienische Verwandtschaft hindeuten würde. Und selbst das ist besser platziert, als es ein norddeutscher Currywursthersteller es wohl je hinbekommen würde. Man merkt irgendwie an jeder Ecke, dass die Ingenieure damals etwas erschaffen wollten, was besser ist, was anders ist, bei dem man sich 20 Jahre nach Erstzulassung immer noch denkt "Wieso können Andere das nicht?". Es stellt sich nach dem Einsteigen direkt ein "Willkommen Zuhause"-Gefühl ein. Außerdem ist diese Baustelle ja auch mit durchaus heutzutage noch konkurrenzfähigen Motoren ausgestattet. Ein beherzter tritt auf das rechte Pedal und es baut sich binnen Millisekunden eine Kraft auf, die unbeschreiblich ist, kein Turboloch, die sonst sehr komfortabel ausgelegte Automatik schaltet zurück, wenn es sein muss sogar zwei Gänge (sollte ein Ingenieur des benannten Currywurstherstellers diese Zeilen lesen, so darf er sich gerne bei mir melden. So stelle ich mir einen Antrieb vor, so und nicht anders! Unfassbar, was für ein Rückschritt seither in dieser Hinsicht vergangen ist...). Wie bereits zu manchen durchgedrungen ist, hatte ich ernsthaft die Absicht, den 9000 zu veräußern. Wieso das? Nun, ich war wenige Tage zuvor einen 9-5SC mit dem 3.0TiD-Motor probe gefahren. Nicht für mich, aber das war wirklich ein Erlebnis: Schöner Klang, sauberer Durchzug und dazu noch die Ergonomie eines 9-5. Dazu der durchaus niedrige Verbrauch von etwa 7L Diesel. Da kann (und konnte) mein 9000 einfach nicht mithalten. Als es also wieder kurz vorm Zahltag war, wurde es mir anders: Die Tankfüllungen hatten immer eine sehr kurze Halbwertszeit. Zu kurz. Gepackt vom Diesel-Fieber des 9-5 (egal wie verpöhnt der 3.0TiD ist) wurde der 9000 kurzerhand inseriert - und wenig später wieder herausgenommen. Danke an die Leute, die daran beteiligt waren, mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen, denn eins wurde mir nach diversen Unterhaltungen klar: Eigentlich ist das echt eine billige Angelegenheit. Schon fast zu billig. Egal ob man eben 9-9,5L/100km durch die Brennräume jagt, der Betrieb dieses Autos ist ansonsten konkurrenzlos günstig. Dieses Auto ist relativ reparaturfreundlich (sieht man von manchen Teilen ab) und man bekommt auch noch Teile für wenig Geld (siehe Schrottplatzaktion). Vergleicht man den Ankaufspreis bzw. die Finanzierung eines modernen Kompaktwagens (ich bin auch heimlicher Verehrer französischer Autos. Also habe ich mich bei Peugeot umgesehen) so wird eines klar: Das, was diese Autos an Kraftstoffkosten einsparen, müsste deutlich mehr sein, als das, was die fällige Finanzierungsrate und Wertverlust kosten, ein Ding der Unmöglichkeit. Auch wenn es weh tut, sechzig bis siebzig Euro an der Tankstelle zu lassen, solange Autos mit flüssigen Kraftstoffen fahren, wird es dieses Problem geben. Abgesehen davon sind neue Autos sowieso nicht mein Ding. Und: Die 9-9,5L/100km sind immer noch deutlich weniger, als das, was die Konkurrenz seinerzeit im Programm hatte. Also doch irgendwie fortschrittlich, so ein 9000. Und dabei nimmt man es gar nicht wirklich wahr. Es könnte auch irgendeine andere Limousine sein, die vielleicht nicht taufrisch wirkt, aber eben auch nicht altmodisch. Schade, dass man ihn so selten sieht. Und vor allem fährt. Ich werde meinen jedenfalls behalten. Danke Leute.

Viele Grüße

Tobias
 
Über die Evolution der Kühlerfiguren, hohe Laufleistungen, oder: Was sich sonst noch so tut

Fast zwei Monate nach dem letzten Update kommt hier das Nächste.
Ein paar Tage nach dem letzten Update stand der alljährliche Wechsel von Sommerrädern auf Winterräder an - dieses Mal allerdings nicht beim 900, der ist nämlich schon längst im Winterschlaf bis April. Dabei zeigte sich, dass die Bremsbeläge wirklich wenig Restbestand hatten - da musste also was getan werden. Ich habe mich für grüne EBC-Beläge (passend zur Wagenfarbe..) entschieden, die ihren Dienst hervorragend absolvieren.
Bremsbeläge.jpg
Ja, da ist nun wirklich nicht mehr viel übrig. Die vorderen Beläge sahen noch besser aus, kamen bei dieser Gelegenheit allerdings gleich mit neu.

Was hat sich sonst noch so getan? Eigentlich nicht viel, der 900 ist im Winterschlaf und kommt im nächsten April wieder zurück auf die Straßen. Derweil muss der 9000 eben als Alltagsauto herhalten, wenngleich er nicht jeden Tag gefahren wird. Wenn das Auto fährt, fährt es verdammt gut. Egal wann, egal wo, es funktioniert einfach. Und das mit einer wirklich beruhigenden Konstanz. Zur Mitte diesen Monats stand wieder einmal eine Klausurenphase an, zu der das Auto das gemacht hat, was es am besten kann: Kilometer abspulen. Das ganze passiert so unfassbar unspektakulär, dass außenstehende kaum nachvollziehen können, wieso man gerade mit so einem Auto fahren muss. Egal ob es die Klimaautomatik (sehr gut wirksam), die komfortablen Sitze (werden ja wirklich von jedem gelobt), die Automatik (sicher dass die Stufen hat? Beim Fahren merkt man so wenig davon) oder einfach die phantastische Ergonomie ist. Man kann ein Auto wirklich auf die Funktion als Fortbewegungsmittel reduzieren, aber will man das? Will man wirklich einfach nur von A nach B kommen oder will man quasi mit dem Wohnzimmer fahren? Will man nach 500km mit Schmerzen an jeder Ecke aussteigen oder will man so entspannt wie selten zuvor aussteigen? Nun, ich denke die Wahl ist doch recht eindeutig. Es mag Leute geben, die das anders sehen, doch ein Auto kann so viel mehr sein als ein Fortbewegungsmittel.

Der Schlossträger, den ich aus der Schrottplatzaktion gewonnen habe, wurde gestrahlt und gepulvert. Der kommt dann mit dem 7er Primärantrieb, den ich noch nicht habe, in den 900.
Schlossträger.jpg
So neu waren die wahrscheinlich noch nie. Erstklassige Arbeit.

Und warum soll dieser Beitrag noch etwas mit Kühlerfiguren zu tun haben?
Kühlerfigur.jpg
Nun, ich denke dieses Bild sagt alles. Ab Werk konnte man die vermutlich nicht bestellen, wahrscheinlich nicht einmal bei Rolls Royce und co. Videospieler würden außerdem sagen, dass diese noch gar nicht freigeschaltet ist...

Nun was war noch?
Ach ja:
395739.jpg
Mitte dieser Woche ergab sich dieses Bild. Der Kilometerzähler ist 20000km weiter als bei der Übernahme, das Piktogramm wurde überwiegend zum Stummsein gebracht, der Tempomat wurde nachgerüstet und die Kontrollleuchte für Abblendlicht meldete sich von allein.
20000km. Wahnsinn! Und für diese recht hohe Laufleistung (regelmäßig im Betrieb ist dieses Auto erst seit Ende Mai) war erstaunlich wenig. Außer der Reparatur der 3. Bremsleuchte fielen ausschließlich Verschleißteile an. Nächste Hürde ist dann der TÜV im März, doch dieses Auto hat gezeigt, dass es das Wert ist, weiter rein zu investieren. Bis ich den Wertverlust eines Neuwagens erreicht habe, kann ich viel viel fahren...

Viele Grüße, Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch

Tobias
 
Freue mich zu lesen , dass dir die 9000er auch so gut gefallen wie mir. Ich bin täglich begeistert von diesem Auto, dass ich einige davon habe. Auch wenn ich zugeben muss , dass Mängel nicht ausbleiben.
Bei deinem Klilometerstand könnte man von ausgehen, dass die teuren Reperaturen schon gemacht worden sind. Aber eigentlich will ich dich nur ermuntern einfach weiter zu machen. Egal was kaputt gehen wird. Noch bekommt man alles ohne Probleme.
Ich bin mir manchmal nicht sicher ob es noch so viele 9000er begeisterte wie uns gibt. Ich bin ständig dabei den 9000er zu perfektionieren.
Jetzt habe ich mir einen Beifahrerspiegel bestellt mit Weitwinkel rechts , da ich überwiegend auf der linken Spur unterwegs bin ;-)
http://www.ebay.de/itm/182369508934?ul_noapp=true
Aber mal im Ernst: Ich weiß nicht was der 9000er nicht auch könnte , was andere Autos versuchen zu bieten, wenn nicht sogar einfach besser.
Und mit LPG ist es unschlagbar. Falls es doch noch einige totale Fans geben sollte wäre ein 9000er Treffen mal angesagt !
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit meinen Eltern und Brüdern war ich heute auch wieder kurz im grünen Bruder unterwegs, der außer den Alufelgen (und selbst die sind sich ähnlich - bloß nicht gehobelt wie Deine) außen vollkommen gleich vorfährt. Fahr munter weiter, das lohnt sich immer.

Nach einiger 9000CC- und 900-Fahrerei in den letzten Tagen war das Mitfahren im CSE für mich heute wieder besonderes Wohlfühlen. Wie leise, wie gleitend, wie unaufgeregt und zurückhaltend, aber doch nicht distanziert zu einem sich so ein später 9000 verhalten kann: wow!

Ich bin auch an einem grünen fahrerseitigen Kotflügel für Dich dran - hast Du noch Bedarf?
 
Ich bin seit Anfang des Jahres zum 9000er Fan geworden, nach 17 Jahren Saab 900.
Das Auto kann alles, was die damalige S-Klasse konnte - nur besser.:biggrin:
Damit ist man heute, 20 Jahre später immer noch bestens unterwegs. Mehr Auto braucht kein Mensch...
Zum Großteil kann - und muß - ich Dir da ja absolut zustimmen. Immerhin fahre ich selbst seit '94, also seit 22 Jahren, 9k.
Aber am Ende ist mir die Kiste an vielen Tagen einfach zu langweilig, zu perfekt. Menschen und Autos soll man nicht vergleichen, aber: Wer will schon eine perferkte Frau?! Und so fahre ich persönlich zunehmend lieber 900er.
 
Ich bin seit Anfang des Jahres zum 9000er Fan geworden, nach 17 Jahren Saab 900.
Das Auto kann alles, was die damalige S-Klasse konnte - nur besser.:biggrin:
Damit ist man heute, 20 Jahre später immer noch bestens unterwegs. Mehr Auto braucht kein Mensch...
Deswegen solltest Du ihn dringend mal polieren und wachsen. Wie oft soll ich das noch sagen... :tongue:
 
Ich bin seit Anfang des Jahres zum 9000er Fan geworden, nach 17 Jahren Saab 900.
Das Auto kann alles, was die damalige S-Klasse konnte - nur besser.:biggrin:
Damit ist man heute, 20 Jahre später immer noch bestens unterwegs. Mehr Auto braucht kein Mensch...
wohl war -- bei uns sind es 23Jahre ..
 
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