Motor .- Motorschaden - V4 Experten gefragt

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Nachdem ich voller Stolz im letzten Sommer meinen generalüberholten Motor eingebaut habe, ist mir das gute Stück jetzt offensichtlich verreckt.
Ich habe ihn vorsichtig eingefahren, in der ersten Zeit etwas Zweitaktöl und Bleiersatz zugefügt,die Ventile nach 500 km eingestellt und das Öl gewechselt.
Eigentlich lief alles relativ normal ab, Sprit- und Ölverbrauch haben sich langsam aber stetig reduziert, nach 800 km Fahrstrecke passierte dann aber folgendes:
An einem warmen Sommertag kam ich vom Oldtimertreffen. Der Wagen war nach 20 km warmgefahren und ich bin dann auf die Autobahn gefahren, um ihn ein wenig zu fordern.
An einer Steigung ist es dann passiert:
fiese Geräusche, Anstieg der Kühlmitteltemperatur, Leistungsverlust. Danach hat der Motor klopfende Geräusche von sich gegeben.
Ich habe ihn dann zu dem Fachbetrieb gebracht, der den Motor damals überholt hat.
Nach der Zerlegung kam die Diagnose: Kolbenfresser auf allen vier Zylindern!
Der Meister meint, daß dies durch ein überfettetes Gemisch zustande gekommen ist.
Das wundert mich sehr, da das Kerzenbild rehbraun war und ich den Vergaser mit der selben Einstellung ca. 500 km auf einem anderen V4 - Motor gefahren habe.
Mein Problem ist, daß der Motor vor dem Einbau aus Zeitmangel über ein Jahr bei mir gelegen hat. D. h. das Thema Gewährleistung kann ich abhaken.
Ich soll mir das jetzt morgen anschauen, um mir selbst ein Bild von der Situation machen zu können.

Vielleicht fällt ja jemandem von Euch etwas zu dem Thema ein oder ggf. hat ja auch jemand Tips für mich, wenn ich den Schaden morgen besichtige.
 
Deine akustische Schilderung passt irgendwie nicht mit dem Schadensbild zusammen. Wenn ein Kolben fest ist, ist der Motor sofort aus, oder spätestens nachdem das Pleuel gerissen ist. Da ist nix mehr mit Leistungsverlust und Klopfen. Da ist nur noch Stille.
 
Hej ja, das ist ja sehr Ärgerlich, bin zwar kein V4 Experte, aber Ich würde Tippen, daß beim zusammenbauen Späne nicht richtig Entfernt wurden, (vom Schleifen) und sich da Ölkanäle zugesetzt haben ..... was für Öl hattest Du denn da eingefüllt?, so ne 0w oder 10w Plörre ist sicher nicht ganz Optimal bei dem Motor??!. Beim Einfahren sollte mann den Motor nie Bergan "treiben", wegen der thermischen Belastung, lieber Bergab Freidrehen. Mit einem Kolbenfresser kann man Fahren......, wie weit hängt sicher vom Schweeregrad ab, hatte selbst mal in Österreich einen, bin noch bis Ungarn und zurrück nach Zwigge gekommen, mit reichlich Öl nachkippen hat´s funktioniert........ vielleicht kannst Du dich mit dem Instandsetzer irgendwie Einigen?
 
.........Ich habe ihn vorsichtig eingefahren, in der ersten Zeit etwas Zweitaktöl und Bleiersatz zugefügt,die Ventile nach 500 km eingestellt und das Öl gewechselt.
Eigentlich lief alles relativ normal ab, Sprit- und Ölverbrauch haben sich langsam aber stetig reduziert, nach 800 kmFahrstrecke...........................................
..........Nach der Zerlegung kam die Diagnose: Kolbenfresser auf allen vier Zylindern!.................


Filter auch gewechselt ? Spuren im Öl ?

Das alle -4- Zylinder betroffen sind deutet doch auf fehlende Schmierung.

Gruß->
 
Danke für die schnellen Antworten:
- Ich habe den Filter auch mit gewechselt. Verunreingungen waren im Öl nicht zu erkennen. Auf Mangelschmierung hätte ich jetzt auch mal fix getippt - aber kann die auch nur kurzzeitig auftreten? Nach dem Leistungsabfall war wieder alles OK.
- Zum Einfahren habe ich 10W - 40 genommen und dann auf 15W - 50 umgestellt.
- Ggf. waren ja auch die Zylinderbohrungen zu eng und als ich den Motor gefordert habe hat es dann gefressen?
 
Vielleicht bist Du, wie o.a. ( #3) schon angeführt, einfach zu "forsch" mit den überholten Motor umgesprungen !?
Das Zusammenspiel der Komponenten muß sich doch LANGSAM "einschleifen".:smile:

Ein Motoreninstandsetzer weiß doch welche Maße einzuhalten sind.

am022012_7036_mb_280c_09.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum einfahren 10W40 und dann auf 15W50 umstellen ist die falsche Richtung.

Hat dir dein Motorenbauer den Vorschlag gemacht es so zu tun?
 
Ölpumpe im Eimer? Hattest du eine neue eingebaut?
Den wahren Grund wirst du erst nach Zerlegen feststellen.
 
Ich tippe mal auf zu forsches Einfahren und eine Macke an oder mit der Ölpumpe.
Ich hatte diesen Motortyp in div. Ford von 12M bis 20 M, kaputt gegangen sind immer nur die Stirnräder.
Ärgerlich so etwas.
Grüße
landschleicher
 
Wenn ein Kolben fest ist, ist der Motor sofort aus, oder spätestens nachdem das Pleuel gerissen ist. Da ist nix mehr mit Leistungsverlust und Klopfen. Da ist nur noch Stille.
Nee, wenn der Kolben nur leicht frißt, paßt das schon sehr gut zu seiner Beschreibung. Das kenne ich von MZ bis Trabant nur zu gut.

Wenn es wirklich nur leicht war, dann neue Kolben rein, und diesmal GANZ vorsichtig einfahren.Falls es noch leichter war, die Kombenhemden nur mit Polierpapier glätten
Und eigentlich merkt man ja (wobei die Zeit oft recht kurz, oder gar zu kurz, ist), wenn der Motor 'sauer' wird. Evtl. auch nochmal das Kolbenspiel überdenken.

Ich würde auch (nur eigenes Gusto!) die Kolbenhemden (evtl. auch die Zylinderwände, aber die sind eher zu wenig offenporig) vor dem Verbau schön mit MoDi-Pulver einreiben, dieses quasi einmassieren.
Und Angsthase wie ich da dann wäre, würde ich sicher auch zu einem Öl mit MoS2 greifen, wobei dies dem Sinne des Einfahrens natürlich klar entgegen stehen dürfte.
 
So ein Schadensbild deutet meiner Erfahrung nach auf ein Vom Motorenbauer zu gering kalkuliertes Kolbenspiel hin. Hatte ich genau so nach einer Renovierung auch schon mal. Allerdings nur bei zwei Zylindern. Ich hatte glücklicherweise noch Garantie, ist nach nur 550KM passiert.
 
Danke für die Kommentare...
Also soooo dramatisch belastend bin ich ihn auch nicht gefahren. Mit ein "wenig zu fordern", meine ich daß ich gerade mal ca. 130 km/h gefahren bin.

Ich hatte ja auch die Ölpumpe in Verdacht - aber wieso war der Spuk nach 20 s wieder vorbei? Bis auf das Klappern lief der Motor wieder wie zuvor.
Kann evtl. eine Bohrung kurzzeitig zugesetzt gewesen sein?


Alles Spekulatius...
Interessant ist, daß niemand von Euch die Theorie des Motorenbauers teilt (zu fettes Gemisch).

@erik
Wieso ist das bei den Ölsorten die falsche Richtung?
 
Über 100 km/h bist Du schon über 2/3 der Höchstgeschwinigkeit s.o. .

Du hast von "dickerem" auf "dünneres" Öl gewechselt.

Soll das "fette" Gemisch die Schmierung "abgewaschen" haben ? :confused:

Richtig..........Spekulatius und die Glaskugel
 
10W - 40 ist doch niedrigviskoser als 15 W 50 - oder nicht?? Denke ich jetzt wieder völlig falsch?

Ja der Meister meint, daß das fette Gemisch das Öl abgewaschen haben soll.... .Um das Öl abzuspülen muß der Motor doch schon richtig fett laufen...das macht der doch eigentlich nur nach dem Kaltstart. Am Fahrverhalten und am Benzinverbrauch habe ich das jedenfalls nicht gemerkt. Auch die Kerzenfarbe war i. O.. Ich kann das irgendwie nicht glauben. Ich denke eher, daß die Passungen zu eng waren (Kolbenspiel) und daß es bei den hohen Außentemperaturen und der abgeforderten Motorleistung zum Fressen kam. Die Kolben sind doch aus Alu und der Motor aus Guß....dann würde das alles Sinn machen.
bei einer defekten Ölpumpe müßte man morgen doch evtl. auch Riefen an den Kopfbauteilen sehen.
 
Ja, aber nun mal nicht für jeden Motor. Sonst würde unter identischen Einsatzbedingungen alle Motoren Öl der selben Viskosität vorgeschrieben sein.
 
ist klar....aber 10W40 ist dann doch niedrigviskoser als 15W50...
 
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